Die Mehrheit der Österreicher hat nichts gegen eine legale Wiedereinreise des kosovarischen Flüchtlingsmädchens.
Die restliche Zeit der Zogajs in Österreich verrinnt: Nach dem Bescheid des Verfassungsgerichtshofs müssen Arigona, Mutter Nurie und die beiden Kinder Albin und Albona das Land demnächst verlassen. Die Zogajs werden das freiwillig tun. Mit der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck wurde ein Ausreisetermin nach dem Schulschluss am 9. Juli vereinbart. Das bestätigte auch Arigonas Betreuer Christian Schörkhuber am Sonntag .
Mehrheit steht hinter Zogajs
Ob und wann jedoch für die Zogajs
eine legale Rückkehr nach Österreich möglich sein wird, ist unklar. Laut
der aktuellen ÖSTERREICH-Umfrage steht aber die Mehrheit der Österreicher
hinter der Familie: 62 Prozent, also fast zwei Drittel der Befragten,
sprechen sich dafür aus, dass Arigona nach einer gewissen Zeit legal
einreisen und eine Arbeitserlaubnis beantragen darf.
73 % der BZÖ-Wähler für Rückkehr
Die Details:
Mehr Männer als Frauen sind für ihre Rückkehr, am höchsten ist die
Zustimmung bei den unter 30-Jährigen (68 %), Studenten (86 %), Wienern (69
%) und Grün-Wählern (96 %). In Arigonas Heimat Oberösterreich unterstützen
59 % die Wiedereinreise von Arigona. Überraschend: Sogar 73 % der BZÖ-Wähler
sind für die Zogajs. Zum Vergleich: Nur 44 % der FPÖ-Wähler wollen, dass
Arigona zurückkommen darf.
Das alles ändert nichts daran, dass die letzten Tage der Zogajs in Österreich besonders hart sind. Betreuer Schörkhuber erzählt, dass „Mutter Nurie zwar die Koffer packt, aber unter Weinkrämpfen“. Arigona selbst genieße jede Stunde mit ihrem Freund Philipp und dem Linzer Freundeskreis. Die Angst vor dem Kosovo sei aber groß. Schörkhuber: „Die Familie hat Angst, nicht akzeptiert zu werden, weil ihnen vorgeworfen wird, den Kosovo im Ausland schlecht zu machen.“
"Hürden durch Behörde“
Schörkhuber glaubt
aber fest daran, dass die Zogajs nach Österreich zurückkehren: „Es gibt
Möglichkeiten der Wiedereinreise, wenn seitens der Behörde keine unnötigen
Hürden aufgebaut werden.“
Benefizabend und Demo
Die Unterstützung für die Familie ist groß:
Die Grünen haben 10.500 Unterschriften für ihren Verbleib gesammelt. Am
Montag werden sich die Künstler Hubsi Kramar, Erwin Steinhauer, die
Schriftsteller Franzobel, Robert Menasse und das Trio maschek bei einem
Benefizabend (Wien 3, 3raum – Anatomietheater, 20 Uhr) engagieren. Und am
Donnerstag findet am Heldenplatz eine Demo für Arigona unter dem Titel
„Genug ist genug“ statt.