Fall wurde publik
Zwei FPÖ-Abgeordnete prügelten sich
29.09.2009
Sommer 09: Zwei FPÖ-Landtagsabgeordnete sollen in eine Schlägerei verwickelt worden sein.
Der Wiener FPÖ-Landtagsabgeordnete Johann Gudenus und der freiheitlicher Nationalrat Werner Herbert sind im Sommer in eine Schlägerei in Wien verwickelt gewesen. Peter Pilz, Grünen-Fraktionsführer im Untersuchungsausschuss, erwähnte diesen Fall am Dienstag bei der Befragung des Staatsanwalts Thomas Vecsey. FPÖ-Fraktionsführer Martin Graf bestätigte den Vorfall und sprach von "Notwehr" - die beiden hätten ihre Partnerinnen verteidigt.
22. Bezirk
Der Zwischenfall ereignete sich laut Graf bei einer
Parteiveranstaltung im 22. Wiener Gemeindebezirk, bei der er selbst nicht
anwesend war. Die Partnerinnen von Gudenus und Herbert - eine der Frauen sei
hochschwanger - sollen im Anschluss an die Veranstaltung die Toilette
aufgesucht haben und seien dabei von einem Unbekannten sexuell belästigt
worden. Gudenus habe daraufhin versucht zu schlichten.
Graf: "Heroischer Akt"
Es sei jedoch zu einem
Wortwechsel gekommen und in Folge hätten zwei Betrunkene auf sie
eingeschlagen, so Graf. Die beiden FPÖ-Mandatare seien nicht alkoholisiert
gewesen und hätten "in Notwehr" gehandelt: "Das ist das Mindestmaß an
Zivilcourage", zeigte sich Graf empört und bezeichnete dies als "heroischen
Akt".
Ermittlungen im Gang
Eine der Frauen habe Pfefferspray dabei
gehabt, mit dem man sich dann auch gewehrt habe. Inzwischen sei auch die von
ihnen verständigte Polizei eingetroffen. Aufgrund des Pfefferspray-Einsatzes
werde nun gegen die zwei FPÖ-Mitglieder wegen Körperverletzung ermittelt, so
der Dritte Nationalratspräsident. Verärgert zeigte er sich auch darüber,
dass Herbert in den Unterlagen als Zeuge geführt werde, jedoch als
Beschuldigter einvernommen worden war.
Noch kein Auslieferungsansuchen
Pilz
machte den Fall publik, da dem U-Ausschuss
sämtliche Unterlagen zu Ermittlungen über Abgeordnete übermittelt
worden waren. Pilz zeigte sich vor Journalisten erstaunt darüber, dass dem
Parlament noch kein Auslieferungsansuchen für den FPÖ-Abgeordneten vorliegt.