Experte: Normale Lieferungen erst ab 2023

Räder ausverkauft! Ein Jahr lang Wartezeit

27.04.2021

Die meisten Branchen riss Covid in die Krise. Radverkäufer profitieren. 

Zur Vollversion des Artikels
© getty
Zur Vollversion des Artikels

Boom. Dieser Trend kennt absolut kein Halten mehr. Das Fahrrad ist zum Fahrzeug für den Alltag geworden.

Aufschwung in der Corona-Krise 

Den größten Turbo bescherte die Corona-Krise dem Rad: Viele Menschen hatten plötzlich Angst in Bus, Bim oder U-Bahn zu steigen. Das Resultat: An Zählstellen in Wien wurden im Vergleich zu Zeiten vor der Pandemie um 40 Prozent mehr Radfahrten registriert. 

Rekord

Der Ansturm auf die Geschäfte ist weiterhin ungebrochen. Im Vorjahr – also im ersten Corona-Jahr – kauften die Österreicher 496.000 Fahrräder, das sind um 13 Prozent mehr als im Jahr davor – Rekord! Absoluter Sieger sind dabei die E-Bikes, sie machen bereits 41 % aller Verkäufe aus. Österreicher besitzen insgesamt mehr als sieben Millionen Drahtesel. 77 % der Haushalte haben zumindest ein Bike in der Garage oder im Keller.

Bitte warten!

Das Problem: Viele Menschen verzweifeln bei der Suche nach einem neuen Sportgerät. Etliche Marken und Modelle sind auf lange Zeit ausverkauft. Gernot Frank, Besitzer des Rad-Shops Citybiker in Wien, bestätigt: „Die Abwicklung eines Kaufs dauert um ein Jahr länger als vor Covid.“ Bedeutet: Die Wartezeit auf viele Räder beträgt etwa 12 Monate. „Viele Modelle kann man einfach nicht mehr bestellen, viele Liefertermine halten nicht“, so der Rad-Profi.

Gebrauchte Kinderräder teurer als neue Produkte

Enttäuscht sind auch viele Eltern, die ihren Kindern die beliebten Austro-Bikes von woom kaufen wollen. Monatelange Wartezeit gibt es nicht nur für das Modell 3 (ab 4 Jahren) um 359 Euro. Die Marke ist seit Corona so sehr gehypt, dass die Räder auf willhaben um mehr als den Neupreis angeboten – aber auch gekauft – werden. Das besprochene Modell wurde gestern um 390 Euro im Netz angepriesen.
„Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot“, sagt auch Michael Nendwich, Vorsitzender der Sparte Sport­artikelhandel der Wirtschaftskammer Österreich. Er glaubt, dass selbst im Sommer und im Herbst kein nennenswerter Nachschub an neuen Bikes kommt: „Viele Marken können auch dann nicht liefern.“ Dieser Zustand wird wohl noch bis 2023 andauern, sagt er voraus. 

Zur Vollversion des Artikels