Religions-Studie

So wenig wie noch nie: Immer weniger Österreicher glauben an Gott

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Immer weniger Österreicher glauben an Gott oder Engagieren sich in einer religiösen Gemeinschaft. Das sagen erste Ergebnisse einer repräsentativen Studie.

Es ist ein historischer Tiefstand: Nur 22 Prozent glauben an den Gott Abrahams der Juden, Christen und Muslime. Das ist das erste Ergebnis der Studie "Was glaubt Österreich?", beauftragt vom ORF und Kooperation mit der Universität Wien.

Die Studie zeigt, dass "ein Glaube, der nicht durch Alltagspraxis und institutionelle Anbindung gestützt wird, im Laufe der Zeit verschwindet", sagt Theologin und Religionssoziologin Regina Polak in Ö1 und im TV-Religions-Magazin "Orientierung". Der persönliche Gott werde ersetzt durch eine diffuse höhere Energie oder die Kraft des Universums.

Auffällig ist jedoch, dass ausgerechnet in der Altersgruppe der 14- bis 25-Jährigen der Glaube am Ausgeprägtesten ist: Je 30 Prozent glauben in dieser Altersgruppe an Gott. Damit stellen sie die "traditionellste" Gruppe. Aber drei Viertel aller Befragten - 2160 repräsentativ ausgewählte Personen zwischen 14 und 75 Jahren - haben angegeben, Erfahrung mit einem religiösen Alltagsritual zu haben. 40 Prozent würden beten oder meditieren. 

Religion wird Individueller

Religion hätte mittlerweile eine große Individualisierung angenommen - nur 28 Prozent der Befragten würden sich irgendwo engagieren, 36 Prozent fühlen sich einer Gemeinschaft zugehörig. Das sei laut Polak ein Problem: Sie erklärt die Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft in der zunehmenden Individualisierung. Gemeinschaften jenseits der Familie sieht die Theologin als wichtig, um andere Meinungen kennenzulernen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.

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