Wien

Tibeter demonstrieren gegen Staatschef

30.10.2011

Rund 70 Aktivisten protestieren gegen chinesische Besetzung Tibets

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Rund 70 Tibet-Aktivisten haben am Sonntag anlässlich der Ankunft des chinesischen Staats- und Parteichefs Hu Jintao friedlich gegen dessen Staatsbesuch in Österreich demonstriert. Mit Transparenten, Sprechchören und Gebeten forderten die Demonstranten in Kundgebungen am Kärntner Ring und vor der Oper ein Ende der chinesischen Besetzung in Tibet.

In Sprechchören wie "China raus aus Tibet" oder "Wir wollen Freiheit" demonstrierten die Tibetergemeinschaft Österreich (TGÖ) und die in China verbotene Meditationsbewegung Falun Gong (Falun Dafa) gegen den Staatsbesuch des chinesischen Staatsoberhaupts. Die Tibeter in Österreich kritisieren, dass Bundespräsident Heinz Fischer Hu zum Staatsbesuch empfängt, jedoch das tibetische Exil-Oberhaupt, den Dalai Lama, nicht empfangen wolle.

"Tibet stirbt und die Welt schaut zu" war einer der Slogans auf den Transparenten der Protestierenden neben der Staatsoper. "In Tibet gibt es weder Menschenrechte, noch Meinungs- oder Religionsfreiheit, daher bringen sich Leute in Tibet selbst um", erklärte der Präsident der Tibeter in Österreich, Dorji Sangpo, in Anspielung auf die jüngsten Selbstverbrennungen tibetischer Nonnen und Mönche gegenüber der APA.

Nach einer Mahnwache am Kärntner Ring gegenüber dem Hotel Imperial am Vormittag wich die Kundgebung ab 16.00 Uhr angesichts des weiträumigen Platzverbotes rund um das Hotel Imperial und das Grand Hotel am Wiener Ring auf den Herbert-von-Karajan-Platz vor der Oper aus. Rund 200 Meter entfernt kam am Sonntagabend unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen abgeschirmt von der Öffentlichkeit der chinesische Staatschef im Hotel Imperial an.

Für Montag ist ebenfalls eine ganztägige Kundgebung vor dem Wiener Burgtheater geplant, wenn der chinesische Staatschef von Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (beide S) empfangen wird. In Österreich leben laut Angaben der TGÖ derzeit rund 300 Exil-Tibeter, davon rund 150 in Wien.
 

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