Engpass
Uns fehlen 594 wichtige Medikamente
08.09.2023
Es fehlen seit Monaten viele Antibiotika, Hustensäfte, Nureflex sowie Mexalen.
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So einen Engpass gab es seit Jahrzehnten nicht: Noch immer fehlen Apotheken, Ärzten und Krankenhäusern 594 verschiedene wichtige Medikamente (Quelle: AGES Datenbank). Besonders betroffen: Viele Mittel speziell für Kinder, etliche Schmerzmittel.
Schuld ist "die Produktion in Asien"
Wichtige Medikamente, die derzeit fehlen: Das Schmerzmittel Ibuprofen als Infusionslösung, Voltaren Gel (besonders wichtig bei Rheuma, Prellungen, Arthrose), das Antibiotikum Ospen (Saft), das von vielen verwendete Mexalen Schmerzmittel (Sirup, 200 mg), Nureflex (wichtiges Anti-Fieber-Mittel für Kinder). und viele andere. Die Gründe für die Engpässe, laut AGES:
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Die ausgelagerte Produktion - aus Kostengründen wird vor allem in Asien (China) produziert.
- Der Zusammenschluss von Pharmaunternehmen. "Dadurch werden gewisse Wirkstoffe zunehmend nur mehr von einem Unternehmen hergestellt und das oft auch nur mehr an einem einzigen Ort. Fällt dort die Produktion aus, fehlt das entsprechende Arzneimittel auf dem gesamten Weltmarkt", so die AGES.
Auch aus der Apothekerkammer heißt es zu oe24: "Lieferengpässe sind weiterhin ein globales Problem. Aus Kostengründen werden Medikamente fast nur noch in Asien produziert bzw. Wirkstoffe nur noch an wenigen Standorten hergestellt und gelagert. Ein Produktionsausfall kann schnell zu weltweiten Lieferschwierigkeiten führen. In Österreich kommen die vergleichsweise niedrigen Arzneimittelpreise hinzu."
Dramatische Lage seit Jahresbeginn
Seit Monaten ist keine Besserung in Sicht. Anfang des Jahres war die Lage gleich schlimm wie jetzt. Damals hieß es, im Frühling wird das Problem gelöst sein.
Im März hieß es dann aus dem grünen Gesundheitsministerium, dass schon bald eine neue Pharma-Regulierung von der EU-Kommission veröffentlicht werden soll: "Deren Ziel ist es, die Produktion von Medikamenten wieder nach Europa zu bringen und Medikamente ohne Einschränkungen verfügbar, allgemein zugänglich und leistbar zu erhalten", hieß es damals aus dem Ministerium. Davor kündigte der Minister an, dass im nächsten Winter solche Zustände nicht mehr "auftreten können". Es bleibt also spannend.