Sturm, Regen, Hagel
"Petra" zog Spur der Verwüstung
18.07.2010
Der Tag, an dem „Petra“ wütete: Die Unwetter in der Nacht auf Sonntag sorgten für Millionenschäden. Ein Mann starb nach Blitzeinschlag.
Um 21.55 Uhr kam das Ende: Es schüttete in Strömen, als sich die Life Ball-Organisatoren am Samstagabend zum frühzeitigen Abbruch der Eröffnung am Wiener Rathausplatz entschieden. „Die ZAMG sprach eine Unwetterwarnung heraus. Die Gefahr war zu groß, dass etwas passiert “, sagt Clemens Thaler vom Life Ball-Organisationsbüro. Das Tieft „Petra“ machte auch nicht vor dem großen Charity-Event Halt – stundenlang hielten die Unwetter in der Nacht auf Sonntag Östereich in Atem.
Die verheerende Bilanz: Ein Toter, Tausende überflutete Keller und Lokale, gesperrte Bahnstrecken, verstopfte Kanalnetze und Sachschaden in Millionenhöhe – im ganzen Land waren gestern Tausende Feuerwehrleute, Betroffene und Freiwillige mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Nach der Hitze mit bis zu 37 Grad wütete „Petra“ mit Windspitzen von bis zu 100 km/h, Regen von bis 74 mm in zehn Stunden und starkem Hagel. In 24 Stunden gingen 70.000 Blitze in Österreich nieder.
Fast zwei Millionen Euro Ernte-Schäden in Tirol
Die
Unwetter-Schäden im Überblick:
Tirol: Besonders schlimm erwischte es am Samstag die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Eine halbe Stunde lang prasselten Starkregen und Hagelkörner mit bis zu zwei Zentimeter Durchmesser auf Innsbruck nieder. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte eine Touristin. Die Altstadt stand komplett unter Wasser – Dutzende Lokale und Geschäfte waren von den Wassermassen betroffen. Zwischen Innsbruck und Hall wurden Felder und Gärten zerstört, es gab Ernteschäden in der Höhe von zwei Millionen Euro. Am Sonntag schleppten Angestellte des Landesmuseums 20.000 Bücher aus dem nassen Untergeschoss in Sicherheit.
Steiermark: Eine Tragödie spielte sich in der Steiermark ab: Ein 37-jähriger Soldat wurde am Heimweg von einem Fest vom Blitz getötet. Am schlimmsten waren die Schäden im Bezirk Liezen.