Schlimme Prognose

Miserabler Sommer - verregneter Herbst

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Wiens Bäder waren schlecht besucht: Minus 20 % im Vergleich zum Höchstwert.

Wo blieb der Sommer, fragen sich viele Österreicher. Wir erlebten monatelang nur Negativ-Rekorde: Hagelstürme, Starkregen und sogar Tornados. Punktgenau zum Ende des meteorologischen Sommers (31. August) fing es sogar zu schneien an – 40 Zentimeter am Arlberg!

Gäste-Schwund
Wenig Spaß hatten die Kinder in den Schulferien – Freibad-Besuche waren ein seltenes Vergnügen. Seit gestern ist es amtlich: Für die heimischen Bäder war es ein Problem-Sommer, sie erlebten einen wahren Gäste-Schwund. Die Bilanz der Pools – insgesamt ein Minus von etwa 10 Prozent:

  • Die Wiener gingen in der gesamten Saison nur 2,4 Millionen Mal ins Bad. Der Rekord: mehr als drei Millionen Gäste im Jahr 2003 – im Vergleich also ein Minus von gleich 20 %. Martin Kotinsky, Chef der Wiener Bäder: "Es war eine außergewöhnliche Saison. Es waren wirklich wenige Badetage.“
     
  • In Niederösterreich lagen viele Bäder noch im Juli auf Rekordkurs. Doch im Endeffekt wurde alles vom verregneten Rest zunichtegemacht. In Ternitz gab es ein Minus von 12 %.
     
  • Kärnten: Das berühmte Strandbad in Klagenfurt verzeichnete ein Minus von 15 Prozent. Und auch die kommenden Tage stimmen pessimistisch: "Der Altweibersommer fehlt heuer leider völlig“, so Gerald Knes, Leiter der Strandbäder.
     
  • Vorarlberg: In Bregenz fiel im Sommer doppelt so viel Regen wie normal. Dementsprechend die Bilanz: 129.000 Besucher statt durchschnittlich 160.000 (-19 %).
     
  • Tirol: Die Rückgänge waren mit einem Prozent relativ gering, obwohl auch hier heiße Badetage sehr selten waren.
     
  • Eine Ausnahme gab es etwa in Oberösterreich. Die Bäder verkauften heuer sogar mehr Eintrittskarten als im Vorjahr.

Ende der Saison
In Wien sperren die Bäder nach diesem Wochenende. Umsatz ist heute und morgen wohl keiner mehr zu machen. Die Sonne wird von Wolken verdeckt, häufig beginnt es zu regnen. Ludwig Knorr, Mitarbeiter am Gänsehäufl in Wien: "Für uns beginnt dann erst die richtige Arbeit. Wir müssen alles wegräumen. Und bald fällt das Laub von den Bäumen, da ist auch viel zu tun.“

Sommer 2010: Muren, Stürme, Tornados

Es war ein Sommer der Rekorde. Die Aufzeichnungen der Meteorologen zeigen Wetter-Extreme – nur keine Hitze-Rekorde:

  • Bei Klosterneuburg (NÖ) wüteten am 26. Mai zwei Tornados.
     
  • Hochwasser verursachte heuer 200 Millionen Euro Schaden.
     
  • Starkregen fiel bis zu doppelt so stark wie bisher. In Wien, Kärnten, Steiermark und Oberösterreich standen ganze Straßen unter Wasser.
     
  • 190.449 Blitze wurden im Sommer gezählt.

 

Sehr nass: Es regnet immer am Wochenende

Nach dem nassen und kalten Sommer geht es im Herbst noch schlimmer weiter. Bereits heute drohen in Osttirol, Kärnten, im Lungau und im Südwesten der Steiermark Überflutungen und Muren. Im Norden und Osten des Landes kommt hingegen die Sonne ab und zu zum Vorschein. Maximal 20 Grad sind zu erwarten.

  • Morgen, Sonntag, wird es überall trüb und regnerisch beginnen. Später soll es sogar ein wenig auflockern.
     
  • Während der Arbeitswoche zeigt sich die Sonne häufig. Nur wenige Stunden ist sie verdeckt. Doch: Die Sonne ist bei Weitem nicht mehr stark, über 22 Grad wird es nicht geben.
     
  • Kaum naht die Freizeit am Wochenende, ziehen auch schon die dichten Regenwolken auf. Freitagnachmittag beginnen die Niederschläge im Westen.
     
  • Am Samstag wird es schließlich im ganzen Land stark regnen. In manchen Regionen wird die Temperatur auf 15 Grad absinken – der Herbst hat uns somit fest im Griff.
     
  • Eine erste Langfrist-Prognose von donnerwetter.de zeigt: Innerhalb der nächsten zwei Wochen sinken sogar die Tageshöchstwerte unter 20 Grad. Es bleibt zwar häufig sonnig, doch das Land wärmt sich nicht mehr auf.
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