Marcus Wadsak

ORF im Sturm: Wetter-Drama, interner Zoff und Verschwörungs-Gerüchte

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Während Österreich mit einem verheerenden Jahrhundert-Hochwasser kämpfte, sah sich der ORF wegen seiner Berichterstattung zunehmender Kritik ausgesetzt. 

Besonders in den sozialen Netzwerken, darunter auch vom Meteorologen Jörg Kachelmann, wurde bemängelt, dass der ORF die Bevölkerung nicht ausreichend vor dem Ausmaß des Unwetters gewarnt habe.

Zudem wurde kritisiert, dass der Klimawandel nach der Katastrophe weitgehend ignoriert worden sei. Viele zeigten sich überrascht, dass der ORF-Klimawandelspezialist Marcus Wadsak in der Berichterstattung kaum zu Wort kam.

Hinter den Kulissen scheint es deswegen beim ORF zu brodeln. Laut einem Bericht des "Standard" soll ORF-Generaldirektor Roland Weißmann Wadsak wegen einiger gelöschter Tweets vor die Personalabteilung zitiert haben. In den Tweets deutete Wadsak an, dass er trotz freier Tage bereit gewesen sei, wegen des Hochwassers im Dienst zu erscheinen, der ORF ihm dies jedoch aus Gründen der Diensteinteilung verweigert habe.

Altersdiskriminierung?

Statt Wadsak moderierte Christa Kummer die Wettervorhersage, die jedoch ebenfalls unzufrieden war. Sie wurde zwar für die Wettermoderation eingesetzt, jedoch nicht als Expertin in die "ZIB Spezials" eingeladen. Auf Nachfrage des "Standard", warum sie als Hydrologin nicht zu Wort gekommen sei, antwortete sie: "Das habe ich mich auch gefragt – diese Frage können wohl nur meine Chefs beantworten!"

Während die ORF-Führung keine Stellung zu internen Personalentscheidungen nehmen wollte, wird spekuliert, dass die 60-jährige Kummer möglicherweise Altersdiskriminierung vermuten könnte. ORF-Moderator Armin Wolf reagierte zudem scharf auf Anschuldigungen, der ORF habe Wadsak bewusst aus dem Programm gedrängt und die Unwetterwarnungen nicht ernst genommen. Auf der Plattform X schrieb er: "Sie haben keine Ahnung, wie diese absurden Verschwörungsfantasien nerven."

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