Segeln
Blaue Reise in der Türkei boomt
12.03.2009
8.333 km Küsten, hunderte Anlegestellen und unzählige naturbelassene Strände machen die Türkei zum Paradies für jeden Segler.
8.333 km Küsten, hunderte Anlegestellen und unzählige naturbelassene Strände machen die Türkei zum Paradies für jeden Segler. Einfach ins Blaue schippern, wie der Name "Blaue Reise" schon sagt, auf einer "Gulet" - einer traditionellen türkischen Holzyacht mit Hilfsmotor - das ist derzeit im Trend. Sogar Istanbul gilt als ein Geheimtipp für Liebhaber der Blauen Reise. Aus Anlass der Europäischen Kulturhauptstadt 2010 sollen im Großraum Istanbul zehn neue Yachthäfen mit 5.500 Liegeplätzen entstehen.
Die Millionenmetropole bietet eine großartige landschaftliche Kulisse, prachtvolle Sonnenuntergänge, klares blaues Wasser sowie Relikte der byzantinischen und osmanischen Geschichte - die adäquaten imposanten Zutaten für eine Blaue Reise.
Yachtindustrie boomt
Die Yachtindustrie hat sich in den
vergangenen 40 Jahren in der Türkei beachtlich entwickelt. So gibt es vor
allem an der Südküste zwischen Istanbul und Antalya unzählige neue Marinas
und Häfen mit westeuropäischem Standard. Die beliebtesten Ausgangshäfen für
die Reise zu Wasser sind Bodrum, Marmaris, Göcek und Fethiye. Dabei zeigen
sich heute noch unzählige touristisch unberührte Flecken, die teilweise nur
mit dem Boot erreicht werden können. Das Segelrevier am Bosporus besticht
vor allem mit seinem warmen Klima, beständigen Winden und gastfreundlichen
Einwohnern. Das Land bietet mit Mittelmeer, Ägäis, Marmara- und Schwarzen
Meer eine große Auswahl unterschiedlichster Küstenstreifen für jeden
Yachtliebhaber.
"Gulet" - Schwimmendes Hotel auf See
Das einzigartige
Design des türkischen Wasserfahrzeugs "Gulet" verbindet praxisnahe Tradition
mit dem erholsamen Stil, der die "Blaue Reise" charakterisiert. Über viele
Jahre hinweg wurde dieser Bootstyp mit breiten Deckbalken als Fischer- und
Transportboot verwendet. Heute dient es vor allem als geräumiges Wohnboot
für die "Blaue Reise". Die großen Holzschiffe mit tollem Komfort und Service
werden hauptsächlich in den Werften von Bodrum, Bozburun, Marmaris und
Istanbul hergestellt und haben meist Platz für acht bis zwölf Personen, die
in geräumigen Einzel- bis Viererkabinen untergebracht werden. Im Gegensatz
zu Kreuzfahrten auf riesigen Ozeandampfern kann man mit den sympathischen
kleinen Holzbooten verborgene Küsten entdecken und sich die Tour frei
einteilen. Auch bieten die kleinen Häfen und Anlegeplätze meist eine
intimere und persönlichere Erfahrung des Küstenlebens, was mit großen
Schiffen niemals erlebt werden kann.
Wo Homer seine Odyssee schrieb
Die von Türken liebevoll "Perle
der Ägäis" genannte Stadt Izmir liegt an einem großen Golf voller Schiffe
und Yachten. Die drittgrößte Stadt der Türkei wurde 3.000 v. Chr. gegründet
und strotzt vor kultureller Vielfalt. Umringt von Bergen stößt der Besucher
auf eine kosmopolitische und lebendige Umgebung, Messen, Galerien, Theater
und zahlreiche historische Stätten. Der Yachthafen Levent ist ein idealer
Ausgangspunkt für eine Yachtreise am Golf von Izmir. Anders als in anderen
Mittelmeerländern wurden in der Türkei Küstengebiete schon in den 80er
Jahren vor übertriebener Verbauung geschützt - oft ohne Straßenanbindung
sind diese natürlichen Küsten nur vom Wasser aus erreichbar. Der
passionierte Segler kann so die unberührte Landschaft erleben wie sie seit
Jahrhunderten besteht. "Es sind eine der wunderschönsten Meereslandschaften,
die ich kenne", schwärmt der Botschaftsrat für Kultur und Tourismus in Wien,
Dr. Tahsin Yilmaz. "Die türkischen Strände gehören zum Paradies Europas".
Spielplatz der Delphine
Malerisch versteckt in einer stillen
Bucht der lykischen Küste liegt die Stadt Kas. Das kleine ehemalige
Fischerstädtchen ist vom Massentourismus bis jetzt verschont geblieben und
bietet eine ursprüngliche Atmosphäre. Vom idyllischen Hafen segeln die blau
gestrichenen Yachten über das kristallklare Türkis des Wassers, meist hin zu
einem der unzähligen feinen weißen Sandstrände in der Umgebung. Doch nicht
nur das Segeln macht an der lykischen Küste Freude, Kas gewinnt auch immer
mehr Popularität unter Tauchern. In der näheren Umgebung finden sich 40
lohnenswerte Tauchplätze: Riffe, Steilwände, Canyons, Höhlen sowie einige
Schiffswracks und eine abwechslungsreiche Unterwasserflora.
Reise in die Antike
Nirgendwo in Europa ist es möglich, so nah
an antike Ausgrabungsstätten heranzusegeln wie an der türkischen Südküste.
Eines der größten Highlights stellt die antike Stadt Ephesus dar. Ephesus
war schon zu Zeiten des Apostel Paulus die größte Stadt in Kleinasien. Die
nächstgelegene Marina ist die Kusadasi Setur, knapp 18 km entfernt.
Vom Winde verweht
Gemäßigte Winde, die im Allgemeinen aus
Nordnordwest wehen, sind in den Sommermonaten zum Segeln ideal und machen
die Sommerhitze erträglich. Im Frühjahr und Herbst segeln eher erfahrene
Seemänner, da in dieser Jahreszeit mit starken Südostwinden (in Türkisch:
Lodos) zu rechnen ist. Um seine Yacht behutsam in den Hafen zu bringen,
sollte man gerade in diesen Monaten sein Barometer genau beobachten: Fällt
es zu rasch, ist mit Südsturm zu rechnen und ein sicherer Hafen oder
Ankerplatz anzuvisieren.
Mehr Infos: www.goturkey.com