Vorsicht!
Diese Souvenirs könnten teuer werden
21.08.2012
Diese Dinge sollten Sie lieber im Urlaubsland lassen - Strafen drohen.
Korallen sind so hübsch und würden sich bestimmt gut im heimischen Wohnzimmer machen - lieber nicht! Über 30.000 Pflanzen- und 3.000 Tierarten werden durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geschützt, weil sie in ihrem Bestand gefährdet oder sogar von der Ausrottung bedroht sind. Für die Einfuhr dieser geschützten Arten bedarf es einer Ausfuhrgenehmigung der CITES-Behörde im Herkunftsland und einer Einfuhrgenehmigung der österreichischen CITES-Behörde. Das gilt auch für Erzeugnisse, die aus geschützten Arten hergestellt sind – also häufig für beliebte Souvenirs.
"Bei Verstößen gegen die Genehmigungspflicht werden die Souvenirs bei der Zollkontrolle beschlagnahmt und Geldstrafen von bis zu 40.000 Euro oder eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren verhängt", informiert ÖAMTC-Reiseexpertin Silvie Bergant und liefert die wichtigsten Tipps zum Souvenirkauf in beliebten Urlaubsländern:
Mittelmeerländer
In beliebten Ferienorten werden oft Erzeugnisse aus Tier- und Pflanzenarten verkauft, die eigentlich aus anderen Ländern stammen. "Der Handel mit Panzern von Meeresschildkröten oder Schmuck, der daraus gemacht wird, ist illegal und wird geahndet", warnt die ÖAMTC-Expertin. Ebenfalls tabu sind Souvenirs wie getrocknete Seepferdchen, Schalen aller Mördermuscheln, Mäntel aus Fellen von Fleckenkatzen und Elfenbein-Schmuck.
Indien
Shahtoosh-Tücher aus der Wolle der Tibetantilope und Produkte wie Raubkatzen-Felle, Elfenbein, Reptilleder, Steinkorallen und Schildkrötenpanzer sind geschützt und dürfen daher nicht oder nur mit behördlicher Genehmigung ausgeführt werden.
China
Die Ausfuhr fast aller Produkte aus Schlangen- oder Eidechsenhäuten erfordern Genehmigungen. "Vorsicht ist auch bei Erzeugnissen der traditionellen chinesischen Medizin geboten. Diese können Bestandteile geschützter Tier- und Pflanzenarten enthalten", sagt die ÖAMTC-Touristikerin.
Südostasien
Auf österreichischen Flughäfen werden häufig Flaschen mit in Alkohol eingelegten Schlangen beschlagnahmt. Auf diese Mitbringsel sollte man ebenso verzichten wie auf Elfenbeinschnitzereien, Reptilleder-Produkte oder exotische Blüten.
Kenia
Das Sammeln von Korallen sowie die Ausfuhr von Elefanten-, Nashorn- und Meeresschildkröten-Produkten ist gänzlich verboten. Einer Genehmigung bedarf der Export von Pflanzen, Insekten und Muschelarten sowie von Handtaschen, Gürteln oder Schuhen aus Reptilleder.
USA
Die Ausfuhr von Produkten von Braun-, Schwarz-, Grizzly- und Eisbären ist genehmigungspflichtig. Vorsicht auch beim Erwerb von Federschmuck. "Da in den USA Zugvogelarten geschützt sind, sollte man von Produkten wie Wandgehänge aus Wildvogel-Federn besser Abstand nehmen", rät ÖAMTC-Expertin Bergant.
Mexiko
Bedrohte Tier- und Pflanzenarten wie etwa Papageien, Reptilien, Kakteen, Palmen und Orchideen werden geschützt und deren Ausfuhr streng geregelt. "Auch beim Kauf von Cowboystiefeln lohnt sich eine genaue Begutachtung – eventuell sind sie aus Reptilleder hergestellt und bedürfen daher einer Genehmigung", erklärt die ÖAMTC-Touristikerin.
Grundsätzlich rät der ÖAMTC, im Zweifelsfall lieber vom Souvernirkauf Abstand zu nehmen und grundsätzlich auf den Erwerb von Tieren und Pflanzen sowie Produkten daraus zu verzichten.
Fälschungen
Aber auch vermeintlich harmlose Souvenirs, die nicht gegen den Artenschutz verstoßen, können für Reisende teuer werden. "Der Kauf von vermeintlichen Marken-Produkten beim Straßen- oder Strandhändler mag zwar verlockend sein, ist aber in vielen Ländern verboten", weiß Clubexpertin Bergant. Zusätzlich zur Abnahme des Einkaufs muss man mancherorts mit sehr hohen Geldstrafen rechnen. Verboten ist der Kauf von Plagiaten zum Beispiel in Italien, Frankreich, Spanien, Malta, Ungarn und Bulgarien.
Informationen zu den Ein- und Ausfuhrbestimmungen eines Reiselandes findet man in der weltweiten Länderdatenbank unter www.oeamtc.at/laenderinfo.