Wintersport
Eislaufen in Österreich
29.01.2010
Neusiedler und Co.: "Sicheres" Vergnügen auf Eislaufplätzen und in -hallen.
Jeder dritte Österreicher geht laut einer Umfrage aus dem vergangenen Winter zumindest hin und wieder eislaufen. Bei den Mädchen im Teenageralter tun es drei von vier. 3.500 Niederländer sind eigens zum Eislaufen derzeit wieder auf dem Weißensee in Kärnten, in Wien ist der "Eistraum" vor dem Rathaus größer als je zuvor, auf einigen obersteirischen Plätzen kann man auch eisklettern, in der Innsbrucker Olympiahalle Seite an Seite mit Profis trainieren. Einige Seen sind allerdings noch nicht zugefroren oder haben eine zu dünne Eisschicht. Dort heißt es: Bitte warten.
Neusiedler See
Im Burgenland wird der Neusiedler See in kalten
Wintern zum größten Eislaufplatz Mitteleuropas. Derzeit sind die Bedingungen
allerdings nicht optimal. Im Hafenbereich von Breitenbrunn ist die
Eisschicht sieben bis zehn Zentimeter stark. Allerdings sei der See vor
allem im Schilfbereich mit Schnee bedeckt. Zudem sei es nicht ratsam, allein
zu weit hinauszufahren, hieß es beim örtlichen Eistelefon. Auch die Ruster
Bucht ist zugefroren. Dort wird eher zum Spaziergehen geraten: Die Eisfläche
sei durch das unbeständige Wetter unterschiedlich - teils schneebedeckt,
teils ruppig, zum Teil aber auch glatt. Ähnlich lautete die Auskunft auch in
Podersdorf. Dringende Empfehlung der Experten: Beim Betreten einer
Natureisfläche empfiehlt es sich, Sicherheitshinweise einzuhalten. Das
Zusammenstehen in Gruppen sollte ebenso gemieden werden wie dunkle,
unbefahrene Stellen oder die Schilfnähe.
Eislaufen am Rathausplatz
In Wien können Eislauffreunde dem
Kufensport mitten in der Stadt frönen. Vor dem Rathaus lädt der "Eistraum"
auf rund 5.600 Quadratmetern zum Schlittschuhlaufen. Neben der großen Fläche
können kälteresistente Besucher zwischen 9.00 und 23.00 Uhr auf dem
"Traumpfad" durch den Rathauspark gleiten oder sich auf den Eisstockbahnen
matchen. Darüber hinaus bieten der Eislaufverein unweit des Konzerthauses
sowie die Kunsteisbahn Engelmann in Hernals die Möglichkeit zum
spiegelglatten Vergnügen unter freiem Himmel. Wer lieber ein Dach über dem
Kopf hat, kann in der Albert-Schultz-Halle in Kagran oder in der Eishalle
der Stadthalle seine Runden drehen.
Abgeraten wird Wiener Hobbysportlern jedoch vom Schlittschuhlaufen auf Naturgewässern wie der Alten Donau. Laut Magistratsabteilung 45 ist die Wahrscheinlichkeit einzubrechen trotz der eisigen Temperaturen hoch. Neben Zuflüssen mit Wasserströmungen von über null Grad bergen etwa offene Stellen unter Brücken oder bei Pfeilern Gefahren. Selbst Experten könnten wegen vielfältiger Einflüsse keine sicheren Angaben zur Eisdicke machen.
Niederösterreich
Auch wer in Niederösterreich auf gefrorenen
Gewässern seine Runden drehen will, hat vorläufig schlechte Karten: Nur
wenige Seen sind zugefroren und die Dicke der Eisdecke reicht in den meisten
Fällen nicht aus. Offiziell zum Eislaufen freigegeben, sind nur kleinere
Badeteiche. Die Gemeinden und Bäderverwaltungen warnen eindringlich davor,
die Eisflächen zu betreten und verweisen darauf, dass dies in den meisten
Fällen auch ausdrücklich verboten ist.
Oberösterreich
In Oberösterreich ist Eislaufen derzeit
ebenfalls nur in Hallen und auf Eislaufplätzen möglich. In Linz bietet sich
das Parkbad an, das über eine Halle und einen Kunsteisplatz verfügt. Auf den
Seen im Salzkammergut würde man sich zur Zeit im wahrsten Sinn des Wortes
auf dünnem Eis bewegen. Kenner der Region raten u.a. aufgrund des
anhaltenden Schneefalls von Schlittschuhlaufen auf dem beliebten Vorderen
Langbathsee inmitten eines idyllischen Naturschutzgebietes in Ebensee ab.
Auch auf dem Almsee in Grünau im Almtal wäre es zur Zeit zu gefährlich. Als
vorübergehende Alternative bieten sich unweit davon die Eishallen in Gmunden
oder Bad Ischl an.
Salzburg
Auch in Salzburg muss man mit Kunstbahnen vorlieb
nehmen. Die Eisschicht der Seen, wenn überhaupt vorhanden, ist noch zu dünn.
"Für Natureisläufer ist heuer eine schlechte Saison", sagte Wolfgang Saiko,
Leiter des Stadtgartenamtes im Magistrat Salzburg. "Der Leopoldskroner
Weiher ist so heterogen zugefroren, dass immer noch Löcher da sind, in die
ein kleines Kind hineinpasst. Auf dem Eis herumzugehen, ist hoch
gefährlich." Der Salzachsee sei ebenfalls noch nicht zugefroren.
Winterurlauber, die nächste Woche in den Semesterferien nach Salzburg fahren, brauchen ihre Schlittschuhe nicht mitnehmen: Denn die Aussichten für die nächsten Tage stünden schlecht, sagte der Stadtgartendirektor. Auf dem Land schaut es nicht besser aus: Der Zeller See ist nur am Rand zugefroren. "In der Mitte ist er noch offen. Es besteht Lebensgefahr", warnte eine Mitarbeiterin des Stadtgemeindeamtes. Auch im Salzburger Flachgau heißt es noch: Bitte warten.