Weltweit kämpfen unzählige Skigebiete um ihr Überleben. Die Folgen des Klimawandels machen sich bemerkbar und viele Pisten stehen vor dem Aus. Auch ein österreichischer Wintersportort ist betroffen.
Mit dem Weltcup-Auftakt in Sölden hat die Skisaison offiziell begonnen. Doch heute gibt es deutlich weniger Reiseziele mit Schneegarantie als noch vor wenigen Jahren. Steigende Temperaturen und immer kürzere Winterperioden zwingen viele Skigebiete zum Einsatz von Kunstschnee. Dieser ist jedoch nicht nur umweltschädlich, sondern auch teuer, was zahlreiche beliebte Wintersportorte an die Grenzen ihrer Existenz bringt.
Diese Skigebiete schließen für immer
Liftanlage am Attersee, Österreich
1963 nahm der erste Skilift am Wachtberg in Weyregg am Attersee seinen Betrieb auf, doch nun muss die Anlage im Salzkammergut endgültig schließen. Die Gründe liegen auf der Hand: Wirtschaftliche Schwierigkeiten machten den Weiterbetrieb unmöglich. Die immer kürzeren und schneearmen Winter führten zu weniger Betriebstagen und damit zu sinkenden Einnahmen. Laut Medienberichten läuft der Abbau der Liftanlagen bereits. Die Liftständer wurden schon demontiert, nur die Fundamente müssen noch entfernt werden.
Alpe du Grand Serre, Frankreich
Besonders dramatisch ist die Lage in Frankreich, da „grüne Winter“ die Schließung vieler Anlagen erzwingen. Davon betroffen ist auch der Wintersportort Alpe du Grand Serre nahe Grenoble. Mit etwa 50 Pistenkilometern bot das Skigebiet bislang rund 200 Menschen Arbeitsplätze, direkt oder indirekt. Doch angesichts des wirtschaftlichen Drucks und der hohen Kosten für Kunstschnee ist ein Weiterbetrieb nicht mehr rentabel.
Le Grand Puy, Frankreich
Das Skigebiet Le Grand Puy, bekannt für seine über 24 Kilometer Skipisten, ist ein weiteres Opfer des Klimawandels. In Seyne-les-Alpes, dem Standort des Gebiets, stimmten rund 70 Prozent der Einwohner in einem Referendum für den Abbau der Skilifte. Die Bevölkerung fordert stattdessen die Entwicklung neuer touristischer Angebote, um das wirtschaftliche Überleben der Region zu sichern.
La Sambuy, Frankreich
Auch das Skigebiet La Sambuy ist von den Schließungen betroffen. In den letzten Jahren führte Schneemangel zu stark verkürzten Saisonen, und die hohen Betriebskosten ließen sich bei ausbleibenden Touristen irgendwann nicht mehr decken. Nun gab der Bürgermeister bekannt, dass die Lifte dauerhaft stillgelegt werden sollen.
Jenner am Königssee, Deutschland
Bereits Anfang 2024 wurde überraschenderweise bekanntgegeben, dass der alpine Skibetrieb am Jenner am Königssee im bayerischen Berchtesgadener Land eingestellt wird. Besonders belastend: Erst vor wenigen Jahren wurden mehrere Millionen Euro in die Modernisierung der Anlagen investiert. Diese Investition zahlt sich nun jedoch nicht mehr aus, da die Nachfrage für den Skibetrieb drastisch gesunken ist.