Kulturhauptstädte

Novität: Bei Gorizia und Nova Gorica – zwei benachbarte Städte

Teilen

Grenzüberschreitend. Das geteilte Nova Gorica (Slowenien) und Gorizia (Italien) sowie Chemnitz (Deutschland) sind die Kulturhauptstädte 2025, die man für dieses Jahr auf die Bucket-List der Weekend-Citytrips setzen sollte.

Erstmals gibt es eine grenzüberschreitend Kulturhauptstadt. Bei Gorizia und Nova Gorica handelt es sich um zwei benachbarte Städte, deren geteilte Geschichte 1947 begann.

Gorizia (Italien)  - die Altstadt der einst geteilten Stadt

Gorizia (Italien)  - die Altstadt der einst geteilten Stadt

© Gettyimages
× Gorizia (Italien)  - die Altstadt der einst geteilten Stadt

Die erste Kulturhauptstadt ohne Grenzen: Nova Gorica, die jüngste Stadt Sloweniens, erzählt eine faszinierende Geschichte von Tradition und Moderne, geprägt durch ihre besondere Lage an der Grenze zu Italien. Gemeinsam mit der Schwesterstadt Gorizia auf der italienischen Seite bildet Nova Gorica ein einzigartiges kulturelles und historisches Geflecht, das Brücken zwischen zwei Ländern schlägt.

Europaplatz vor dem historischen Bahnhof in Nova Gorica

Europaplatz vor dem historischen Bahnhof in Nova Gorica

© Slovenia.info
× Europaplatz vor dem historischen Bahnhof in Nova Gorica

Kulturhauptstadtviertel: Ein neues Kapitel für Nova Gorica und Gorizia
Eingebettet in die malerische Landschaft von Brda und dem Vipava-Tal, wo sanfte Hügel, Obstgärten und sonnenverwöhnte Weinberge das Bild bestimmen, entfaltet die Region ihren unwiderstehlichen Charme. Historisch gesehen sollte man wissen, dass in Gorizia 1947 beschlossen wurde, die Grenze zwischen Italien und Jugoslawien genau durch die Stadt zu ziehen und das historische Zentrum, das bei Italien verblieb, vom Transalpinen Bahnhof und den Vororten, die unter jugoslawische Kontrolle fielen, zu trennen. In Folge wurde die Mauer von Gorizia erbaut, eine Art Vorgängerin der Berliner Mauer. Auf Wunsch von Tito wurde dann in Jugoslawien die Stadt Nova Gorica errichtet.

Die beeindruckende Salcanobrücke wird zum Konzertsaal.

Die beeindruckende Salcanobrücke wird zum Konzertsaal.

© Gettyimages
× Die beeindruckende Salcanobrücke wird zum Konzertsaal.

Im Herzen vom Nova Gorica erstrahlt nun das innovative Kulturhauptstadtviertel, das sich entlang eines kilometerlangen ehemaligen Grenzstreifens erstreckt. Wo einst Zollkontrollstellen das Bild prägten, lädt heute ein neu gestaltetes Areal dazu ein, Geschichte und Zukunft in einem Atemzug zu erleben. Der grüne Streifen, der sich durch die Region zieht, ist dabei nicht nur ein Symbol für die Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart, sondern dient auch als Bühne für diverse Veranstaltungen. Erwarten darf man nicht nur Kunst und Kultur, sondern einen vielfältigen Mix von Tanz bis Mode, von Gastronomie bis Sport. Zu den Top-Highlights zählen die Präsentation der Werke des Malers Zoran Mušič an sechs Standorten – Bukovica, Kromberk, Gorica, Bled, Dobrovo, Štanjel, oder das Konzert mit Pianist Alexander Gadjiev (geplant im Sommer 2025) auf der über die Soča führenden Salcanobrücke, die als größte gemauerte Eisenbahn-Bogenbrücke der Welt gilt. Und in den ehemaligen Hallen der Eisenbahn in Nova Gorica findet man ab sofort einen neuen Ausstellungsstandort – EPIC - European Plattform for the Interpretation of the 20th Century.
Auf italienischer Seite wird die gesamte Region Friaul-Julisch Venetien unter dem Titel „Go!2025&Friends“ miteinbezogen. Nicht versäumen sollten Sie am 9. Juli das Konzert des ehemaligen Police-Frontman Sting in der Villa Manin bei Udine. www.go2025.eu

Kulturhauptstadt-Motto „C the Unseen“ – ein Mix aus Jugendstil und DDR-Architektur.

Kulturhauptstadt-Motto „C the Unseen“ – ein Mix aus Jugendstil und DDR-Architektur.

© Ernesto Uhlmann
× Kulturhauptstadt-Motto „C the Unseen“ – ein Mix aus Jugendstil und DDR-Architektur.

Chemnitz lädt ein, die Stadt mit anderen Augen zu sehen
Die sächsische Industriestadt Chemnitz, die zu DDR-Zeiten Karl-Marx-Stadt hieß, präsentiert sich gemeinsam mit 38 Städten und Gemeinden aus Mittelsachsen, dem Zwickauer Land und dem Erzgebirge unter dem Kulturhauptstadt-Motto „C the Unseen“ und richtet den Scheinwerfer auf Menschen, Orte und Aktivitäten, die bislang nicht im Zentrum der touristischen Aufmerksamkeit standen. Erleben Sie einen faszinierenden Mix aus Hochkultur und pulsierender Industrieszene, wo Jugendstil auf industrielle Ästhetik, DDR-Architektur und die kühne Dynamik der postsozialistischen Moderne trifft.

Purple Path - moderner Skulpturenweg.

Purple Path - moderner Skulpturenweg.

© Johannes Richte
× Purple Path - moderner Skulpturenweg.

Mit der Ausstellung „Tales of Transformation“ (April bis November 2025) vergleicht eines der kulturellen Leuchtturmprojekte im Industriemuseum Chemnitz die Entwicklung ehemaliger europäischer Industriestädte miteinander. Die Kunstsammlungen Chemnitz (Museum Gunzenhauser) zeigen mit der Ausstellung „European Realities“ (April bis August 2025) die vielfältigen Realismusbewegungen der 1920er und 1930er Jahre. Eine zweite Schau (August bis November 2025) ist dem norwegischen Maler Edvard Munch gewidmet. Im Festival Tanz I Moderne I Tanz im Juni 2025 auf dem Chemnitzer Brühl-Boulevard bringt SE.S.TA zeitgenössischen Tanz mit Architektur und Zirkus zusammen. Als neuer Magnet für kunst- und kulturinteressiertes Publikum entstand der Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH, der Arbeiten wichtiger nationaler und internationaler zeitgenössischer Künstler wie Alice Aycock, Sean Scully, Bettina Pousttchi, Jay Gard, Tony Cragg, Friedrich Kunath oder Nevin Aladağ im ländlichen öffentlichen Raum zeigt. https://chemnitz2025.de/ Irene Stelzmüller

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten