Damit Skifahren Spaß macht und sicher bleibt, gibt es klare Regeln. Ob Helmpflicht, Promillegrenzen oder die FIS-Verhaltensregeln – jedes Land hat seine Vorgaben. Ein Blick auf die wichtigsten Regeln in Italien, Österreich, der Schweiz und Deutschland zeigt, worauf es ankommt.
Die FIS-Regeln gelten weltweit und sind die wichtigsten Verhaltensregeln für Skifahrer und Snowboarder. Sie sorgen für Sicherheit und Ordnung auf der Piste. Diese Regeln gelten weltweit und werden bei Unfällen oder Streitfällen als Grundlage herangezogen. Hier die wichtigsten Punkte:
- Jeder Skifahrer und Snowboarder muss Rücksicht auf andere nehmen. Das eigene Verhalten sollte niemanden gefährden oder schädigen.
- Geschwindigkeit und Fahrweise müssen an die eigene Fähigkeit, das Gelände, die Schneeverhältnisse und das Verkehrsaufkommen angepasst werden.
- Bei der Wahl der Fahrspur ist darauf zu achten, dass niemand vor einem gefährdet wird.
- Überholen ist erlaubt, aber nur mit ausreichend Abstand, damit der Überholte genug Bewegungsfreiheit hat.
- Anhalten sollte man nur an übersichtlichen Stellen am Pistenrand. Mittendrin stehen zu bleiben ist gefährlich.
- Beim Einfahren in die Piste oder beim Anfahren muss man unbedingt nach oben und unten schauen, um andere nicht zu gefährden.
- Jeder ist verpflichtet, Markierungen und Signale auf der Piste zu beachten.
- Im Falle eines Unfalls muss Hilfe geleistet werden.
- Wer in einen Unfall verwickelt ist, muss seine Personalien angeben.
Regeln beim Skifahren in Italien, Österreich, Schweiz & Deutschland
Italien (inklusive Südtirol)
In Italien und Südtirol gelten einige klare Vorschriften, die über die FIS-Regeln hinausgehen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren müssen hier einen Helm tragen. Erwachsene können selbst entscheiden, ob sie einen Helm aufsetzen. Eine wichtige Regel ist die Promillegrenze, die bei 0,5 Promille liegt. Wer diese überschreitet, riskiert hohe Bußgelder und den Entzug des Skipasses. Skifahren mit 0,8 oder mehr Promille wird sogar als Straftat geahndet. Seit 2022 müssen Skifahrer außerdem eine Haftpflichtversicherung haben. Wer diese nicht nachweisen kann, muss mit einer Strafe von bis zu 150 Euro rechnen.
Österreich
In Österreich ist die Helmpflicht nicht einheitlich geregelt, da sie von den Bundesländern abhängt. In Bundesländern wie Salzburg, der Steiermark oder Kärnten müssen Kinder bis 15 Jahre einen Helm tragen. Für Erwachsene gibt es keine gesetzliche Helmpflicht, allerdings wird das Tragen eines Helms empfohlen. In Österreich gibt es im Gegensatz zu Italien keine Promillegrenze, doch bei einem Unfall im alkoholisierten Zustand kann die private Haftpflichtversicherung die Deckung des entstandenen Schadens teilweise oder zur Gänze ablehnen. Die FIS-Regeln sind in Österreich Teil der Pistenordnung und Verstöße können rechtliche Folgen haben, wenn es zu Unfällen kommt.
Schweiz
In der Schweiz gibt es keine gesetzliche Helmpflicht. Trotzdem wird das Tragen eines Helms dringend empfohlen, da er das Risiko schwerer Verletzungen stark reduziert. Viele Skigebiete machen auf die Vorteile eines Helms aufmerksam. Auch eine feste Promillegrenze gibt es nicht. Trotzdem sollten Skifahrer vorsichtig sein, denn Alkohol am Berg kann bei Unfällen als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden. Das kann hohe Haftungsansprüche nach sich ziehen. Skifahrer sollten außerdem eine Haftpflichtversicherung haben, da Unfälle auf der Piste schnell teuer werden können.
Deutschland
Eine Helmpflicht für Ski und Snowboard gibt es in Deutschland nicht, auch wenn Ärzte und Ärztinnen sowie der Skiverband diese seit Jahren fordern. Auch eine Promillegrenze auf der Piste gibt es nicht. Aber wie auch in Österreich und der Schweiz muss man damit rechnen, dass die Haftpflichtversicherung im Fall eines Unfalles die Deckung des Schadens nicht übernehmen wird.