Reiselust

Exotische Ziele und Kreuzfahrten im Trend

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Ägypten und Griechenland als Sorgenkinder der Reisebranche.

Weiter, exklusiver und ungewöhnlicher - für die schönsten Wochen des Jahres suchen Urlauber mmer mehr den besonderen Kick. Exotik und Abenteuer stehen bei vielen Reisenden hoch im Kurs. Auf Komfort und Sicherheit will man aber trotzdem nicht verzichten. "Wir verkaufen Sehnsucht, wir erfüllen Träume", sagt TUI-Chef Michael Frenzel. Und so sind viele Urlauber nach den Erfahrungen großer Reiseanbieter auch bereit, für ihre Ferien tiefer in die Tasche zu greifen. Sorgenkinder bei den Urlaubszielen bleiben Ägypten und das schuldengeplagte Griechenland.

Diese Reiseziele gibt es bald nicht mehr

Die gigantischen Eisberge schmelzen, der Wasserspiegel steigt an und Mensch und Tier verlieren ihren Lebensraum.

Wiederkehrende „Acqua alta" (Hochwasser) lassen die „Stadt des Wasser" um ihre Existenz bangen.

Industrialisierung, Übersiedlung und exzessive Fischerei sorgen für zunehmendes Ungleichgewicht im Lebensraum.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich das Tote Meer in eine riesige Salzwüste verwandelt. Der immer größer werdende Wasserverbrauch der Region lässt den See jährlich bis zu einem Meter schrumpfen.

Kaum höher als einen Meter ragen die meisten Atolle der Malediven aus dem Indischen Ozean. Schon bald könnten viele der Bilderbuchinseln überschwemmt und somit unbewohnbar werden.

Wer in die Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs eintauchen möchte, sollte sich beeilen. Das gigantische Schnorchelparadies vor der Küste Australiens kämpft ums Überleben. Schon fünf Prozent aller Riffe wurden durch die „Korallenbleiche" stark beschädigt.

Seit 12000 Jahren ist der Gipfel schon mit Schnee- und Eismassen bedeckt. Durch stetigen Temperaturanstieg nimmt die Schneeschmelze jährlich zu und könnte bald zur vollständigen Eisfreiheit führen.

Wie der Regenwald des Amazonas-Gebiets leidet auch das Gewässer unter dem Einfluss der Industrialisierung und des Klimawandels.

Bis zu 50 Mal im Jahr heißt es auf den Halligen „Land unter". Dann wüten Sturmfluten und versetzen eines der größten Feuchtgebiete der Welt in Ausnahmezustand.

Dutzende gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben in der größten subtropischen Wildnis der Vereinigten Staaten. Stürme und Überschwemmungen, aber auch zunehmende Urbanisierung bedrohen die Sümpfe und Brachlandschaften und könnten bald zur vollständigen Zerstörung führen.



Weltgrößte Reisemesse in Berlin

Um die immer zahlungskräftigere Kundschaft werben Hotels und Ausflugsagenturen, Fremdenverkehrsämter und Reiseveranstalter seit Mittwoch auf der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin. Die Ansprüche der Gäste wachsen, der Wettbewerb der Veranstalter nimmt zu und das Internet spielt etwa mit Hotelbewertungen, Reise-Foren und Online-Anbietern eine immer größere Rolle. Auch mit Reisekatalogen muss sich keiner mehr abschleppen - die gibt es jetzt als App fürs Handy oder den Tablet-PC.

Teures Fernweh
Dabei können sich längst nicht alle Urlauber das teure Fernweh leisten. Reiseanalysen kommen zu dem Schluss, dass der Markt für Ferienreisen immer stärker auseinanderdriftet. Die Schere zwischen Arm und Reich öffne sich immer mehr, heißt es bei Freizeitforschern.

Dennoch: 2012 werden die Urlauberströme nach allen Erwartungen weiter anschwellen. Der Urlauber könne im harten Konkurrenzkampf der Anbieter "der lachende Dritte" sein, meint die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen. Die UNO-Tourismusorganisation rechnet erstmals mit über einer Milliarde Touristen weltweit.

Deutsche sind Reiseweltmeister
Die Deutschen dürften dabei Reiseweltmeister bleiben. Die meisten Urlauber machen nach einer auf der ITB vorgestellten Studie aber nur eine Reise im Jahr und fast jeder Dritte wählt ein Feriendomizil im eigenen Land.

Auf der ITB füllen die deutschen Urlaubsregionen gleich mehrere Hallen. Sie seien zunehmend auch für Gäste etwa aus China, Brasilien oder Indien attraktiv, sagt Petra Hedorfer von der Deutschen Zentrale für Tourismus. Und Frenzel kündigte an, die TUI wolle Rundreisen für Chinesen ausarbeiten: "Wir nennen das Besuch im Museum Europa."

Spanien, Italien, Türkei
Neben den liebsten Mittelmeerstränden der Deutschen in Spanien, Italien oder der Türkei, wo sich mehr als ein Viertel der Urlauber tummeln, werden auch die Ferienländer in Osteuropa mehr und mehr zu Trendzielen.

Kroatien beliebt
Die Buchungen nach Kroatien schössen derzeit in die Höhe, berichten die großen europäischen Reisekonzerne. Und auch das verhältnismäßig preiswerte Bulgarien sei stark gefragt. Tunesien erholt sich allmählich, aber Ägypten ist mit großen Unsicherheiten behaftet.

Kritische Lage in Griechenland
Kritisch ist die Lage in Griechenland, das im vorigen Jahr noch von dem Einbruch der Urlauberzahlen in Nordafrika profitiert hatte. Inzwischen halten sich die Kunden spürbar zurück, berichten die Reiseanbieter. Wenn sich der Tourismus dort nicht stabilisieren kann, könnten in dem geplagten Land bald alle Lichter ausgehen, befürchten Beobachter.

Für die Reiseindustrie sind die Jagdgründe für den Kundenfang in Europa inzwischen weitgehend erschöpft. Ein Boomsektor, in dem die Branche noch große Chancen wittert, ist aber die Kreuzschifffahrt. Vor allem immer mehr Deutsche verbringen ihre Ferien auf schwimmenden Hotels. Daran scheinen die Unglücke der beiden Costa-Schiffe nicht viel zu ändern - auch wenn Reisebüros von anfänglicher Zurückhaltung bei den Buchungen nach der Havarie der "Costa Concordia" berichten.

Exklusive Kreuzfahrten

Neben den riesigen Urlaubsdampfern stechen jetzt auch kleinere Schiffe in See. Sie werben damit, nicht von Tausenden, sondern nur von ein paar hundert Mitreisenden umgeben zu sein - ein Hauch von Exklusivität. Außerdem können sie auch kleinere Häfen anlaufen, wo die dicken Ozeanriesen nicht ankern können. Und bei Flusskreuzfahrten wollen Anbieter wie TUI jetzt vermehrt auch jüngere Gäste anlocken - mit Partyreisen etwa oder Shopping-Touren.
 

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