Top oder Flop
Hotelbewertungen im Internet oft irreführend
10.03.2008
Online-Hotelbewertungen boomen, die Zahl der unwahren Einträge allerdings auch. Mindeststandards gefordert.
Die österreichische Hoteliervereinigung ÖHV kritisiert irreführende Online-Hotelbewertungen. "Teils besteht der Verdacht, dass potenzielle Gäste bewusst in die Irre geführt werden. Gerade Spitzenhotels werden durch absurde Bewertungen schlecht gemacht. Das führt die Bewertungen ad absurdum und ist weder im Sinn der Plattformen noch ihrer Partner", so die ÖHV.
Unwahre Einträge
"Online-Hotelbewertungen boomen, die Zahl
der unwahren Einträge leider auch. Die Beschwerden nehmen stark zu", beklagt
ÖHV-Generalsekretär Thomas Reisenzahn. Damit Hoteliers und Gäste
gleichermaßen von Hotelbewertungsportalen profitieren, müssten
Mindeststandards gewährleistet sein, so die ÖHV, die acht
Internet-Plattformen unter die Lupe genommen hat.
Beschwerden
Die meisten Anbieter betonen, dass sie die
Bewertungen kontrollieren. Immer häufiger jedoch beschweren sich Hoteliers
bei der ÖHV über geschäftsschädigende Behauptungen, die nicht der Wahrheit
entsprechen, so die ÖHV.
Kein Gästenutzen
Die Beschwerden über unwahre Behauptungen
würden sich in vergangener Zeit häufen. So werden etwa schmutzige Pools in
Hotels kritisiert, die gar keinen Pool haben. Teils werden Hotels von
Personen beurteilt, die nie in dem Hotel zu Gast waren. "Da muss man sich
schon die Frage stellen, ob die systematischen Schwächen in den
Überprüfungsprozessen nicht teils systematisch ausgenutzt werden. Mit
Gästenutzen hat das Ganze nichts mehr zu tun", kritisiert Reisenzahn.
Geschäftsschädigung
Auf manchen Plattformen könnten
Kritiken abgegeben werden, ohne dass der Kritiker nachweisen muss, dass er
überhaupt im Hotel war. Um diese Vorwürfe zu überprüfen, hat die ÖHV zwei
völlig überzogene Bewertungen abgegeben. Ergebnis: Beide wurden ungeprüft
online gestellt und konnten von jedermann gelesen werden. "Das ist eine
klassische Geschäftsschädigung", warnt Reisenzahn.