Österreich
Immer mehr gönnen sich einen richtigen Urlaub
05.03.2009
Aktivurlaub verdrängt Strandurlaub. Anteil hat sich in den vergangenen 40 Jahren von 27,5 auf 61,4 Prozent mehr als verdoppelt.
Die Finanzkrise zwingt zwar heuer viele Urlauber zum Sparen, langfristig betrachtet gönnen sich aber immer mehr Österreicher einen richtigen Urlaub. Die sogenannte "Reiseintensität" hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr als verdoppelt, geht aus den aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervor. Der Aktivurlaub verdrängt den Strandurlaub zusehends. 1969 leisteten sich nur 27,5 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren eine Haupturlaubsreise (4 Tage und mehr), bis 2008 stieg der Anteil auf 61,4 Prozent. Die Reise geht meist nach Italien oder Kroatien.
Seit Jahrzehnten gewinnt Reisen an Bedeutung. Zu einem deutlichen Knick bei der Reiselust kam es allerdings zwischenzeitig nach den Terroranschlägen in New York vom 11. September 2001 - im Jahr darauf gingen nur 48 Prozent der Österreicher länger auf Urlaub (nach 53,6 Prozent in 2001).
Reisevolumen hat sich verdreifacht
nter dem Strich hat sich das
Reisevolumen bei Haupturlaubsreisen in den vergangenen 40 Jahren jedoch mehr
als verdreifacht - von 2,4 Millionen im Jahr 1969 auf 8,6 Millionen in 2008.
Die Zahl der Ferienreisen ins Ausland auf 5,3 Millionen hat sich in den
vergangenen 40 Jahren sogar verfünffacht (1969: 1,1 Millionen); die Zahl der
inländischen Urlaubsreisen hat sich auf 3,2 Millionen mehr als verdoppelt
(1969: 1,3 Millionen).
Auslandsreisen
Bis zum Anfang der 1980er Jahre blieben die
Österreicher in den Ferien noch lieber in der Heimat. 2008 gingen aber
bereits 62,3 Prozent der größeren Reisen ins Ausland. Italien ist mit 20,1
Prozent nach wie vor das beliebteste Ziel. Der Radius, in dem sich die
österreichische Bevölkerung bewegt, ist insgesamt relativ klein: Hinter
Italien folgte 2008 Kroatien auf dem zweiten Platz mit rund 11,3 Prozent,
vor Deutschland (8,9 Prozent), Spanien und Griechenland mit einem Anteil von
7,4 Prozent bzw. 6,3 Prozent.
Aktivurlaub verdrängt Strandurlaub
Die Hauptmotive für den
Urlaub waren seit den 80er Jahren vor allem Strand- und Badeaufenthalte,
sportliche Aktivitäten und Erholung. Die Bedeutung der Strand- und
Badeaufenthalte nimmt aber stetig ab. In den letzten 20 Jahren hat sich
deren Anteil von 37,9 Prozent (1987) auf 20,2 Prozent (2008) fast halbiert
und seit 2006 ist der Anteil der Aktivurlaube bei Haupturlaubsreisen (2008:
22,8 Prozent) höher als der Anteil der klassischen Strand- und
Badeaufenthalte.
Kürzere Reisen
Im Langfristvergleich wird kürzer gereist:
Knapp die Hälfte der Haupturlaubsreisen dauerte 2008 zwischen fünf und
sieben Tagen, während es 40 Jahren noch zwischen einer und zwei Wochen
waren. Für Kurzurlaube der Österreicher ist das eigene Land die beliebteste
Destination (2008: 69 Prozent). Bei kurzen Reisen ins Ausland waren unsere
Nachbarländer Deutschland mit 27,3 Prozent und Italien mit 25,0 Prozent die
mit Abstand beliebtesten Ziele.
Sommerreisen auf dem Vormarsch
Generell verreist die
österreichische Bevölkerung mehr im Sommer als im Winter, doch Urlaubsreisen
im Winter sind auf dem Vormarsch. Während 1969 nur 12,0 Prozent der
Haupturlaubsreisen im Winter stattfanden, lag der Anteil im Jahr 2008 schon
über 30 Prozent. Seit einigen Jahren ist die Tendenz zu einer
gleichmäßigeren Verteilung der Reisen beobachtbar (1969: 61,5 Prozent der
Haupturlaube in den Ferienmonaten Juli und August, 2008: 37,5 Prozent). Die
Annäherung der Saisonen ist vor allem bei längeren Inlandsurlaubsreisen zu
erkennen.
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