Die dringend notwendigen Arbeiten werden zwei Jahre lang dauern.
Die dringend notwendige Restaurierung des Kolosseums in Rom startet im Dezember. Die umfangreichen Bauarbeiten in drei Phasen sollen bis Mitte 2015 abgeschlossen sein. Es handelt sich um die erste Restaurierung, die Roms gesamtes Wahrzeichen betreffen wird, teilte der italienische Kulturminister Lorenzo Ornaghi bei einer Pressekonferenz am Dienstag mit. Der Modeunternehmer Diego Della Valle stellt als Sponsor 25 Millionen Euro für die Restaurierung zur Verfügung.
Autoverkehr eingeschränkt
Roms Bürgermeister Gianni Alemanno hatte zuvor erklärt, mit den Arbeiten werde schon an diesem Dienstag begonnen, seine Aussagen wurden jedoch vom Kulturminister korrigiert. Alemanno kündigte an, bis 2015 den Autoverkehr am Kolosseum einzuschränken. Vorgesehen sind unter anderem Erhaltungsmaßnahmen an den Fassaden, den Wandelgängen und an unterirdischen Gebäudeteilen sowie die Errichtung einer neuen Beleuchtungsanlage und Verbesserungen der touristischen Infrastruktur.
Auf mehreren Baustellen am Kolosseum soll gleichzeitig gearbeitet werden. Das Bauwerk wird aber nicht komplett für die Millionen Besucher geschlossen. Ein Viertel der Fläche kann besichtigt werden.
Kunstschätze verwerten
"Wir erleben eine Phase, in der wir in Italien bleiben und das Land unterstützen müssen", betonte Della Valle. Italien müsse seine Kunstschätze verwerten und sie für Entwicklung und Wachstum nutzen. Im Gegenzug für die Investition darf der Unternehmer an dem fast 2000 Jahre alten Amphitheater, das jährlich mehr als fünf Millionen Besucher anlockt, für seine Produkte werben. Roms Bürgermeister hatte sich angesichts leerer öffentlicher Kassen 2009 an private Geldgeber für die dringende erforderliche Restaurierung des Kolosseums gewandt.
Kulturminister Ornaghi begrüßte die Zusammenarbeit zwischen Staat und Privatunternehmen zum Erhalt von Denkmälern. Della Valles Einsatz sei ein Beispiel für ganz Italien. "Unternehmen können einen wesentlichen Beitrag für die Kultur leisten", so Ornaghi.
Die Restaurierung des stark verschmutzten und verwitterten Bauwerks hätte eigentlich schon im vergangenen Jahr beginnen sollen. Eine Verbraucherschutzorganisation und die Gewerkschaft der Museumsaufseher hatten wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten im Vergabeverfahren gegen den Sponsoringvertrag geklagt.