80 Euro pro Nacht
Luxushotel für Hunde eröffnet
11.12.2008
Hier werden Vierbeiner verwöhnt: Hundehütten de luxe und Manikür-Sets für gepflegte Pfoten - es gibt nichts das es nicht gibt.
Ob Hundehütten de luxe mit eingebautem Whirlpool, Designersonnenbrillen für den modischen Terrier oder Maniküre-Sets für gepflegte Pfoten - es gibt fast nichts, was es für Vierbeiner nicht gibt. Doch eine Luxushotelkette für Hunde hat bisher gefehlt. In Freising öffnete das erste Canis Resort seine Pforten. Schon 2009 sollen Filialen in Stuttgart, Hamburg und im Münchner Süden folgen. "Wenn Sie an ein Papiertaschentuch denken, denken Sie an Tempo. Wir wollen erreichen, dass Europäer Canis Resort als Synonym für Luxushundehotels gebrauchen", steckt Vorstandschef Thomas Gerteis die Zielvorgaben fest.
"Dog-Lodges"
Wer im Freisinger Canis Resort goldene
Futternäpfe oder Strasshalsbänder erwartet, wird enttäuscht. Obwohl die
Hotelgründer nach Gerteis Angaben "lange im Speckgürtel von München
gescreent" haben, ist auch der Standort nicht gerade das Westufer des
Starnberger Sees. Zwischen einem Getränkemarkt, einem Autowaschsalon und der
Autobahn A92 erstreckt sich das 2.500 Quadratmeter große Gelände des Canis
Resorts mit Haupthaus für den Check-in, Spielwiese und neun "Dog Lodges".
"Das sind eigentlich kleine Einfamilienhäuser für Hunde", sagt Architekt
Helgo von Meier. Maximal fünf Tiere teilen sich eine zwölf Quadratmeter
große Lodge mit anschließendem Garten, den sie jederzeit über eine
Hundeklappe betreten können. "Gegen Aufpreis kann auch eine Suite gebucht
werden - eine Lodge für ein Tier allein", betont Gerteis. Für Notfälle steht
eine Isolierstation samt Tierarzt bereit: "Schließlich hat auch jedes
Kreuzfahrtschiff einen eigenen OP."
Exquisite Unterbringung
Die Idee für eine Luxus-Hundehotelkette
stammt von Thomas Gerteis hundebegeisterter Schwester Sabine, die ein
vierjähriges Studium der Hundewissenschaften hinter sich hat. Viele Kunden
ihrer Hundeschule im Osten Münchens sprachen Sabine Gerteis an, weil sie für
ihre Urlaubzeit eine gute Unterbringung für ihren vierbeinigen Freund
suchten. "Sehr oft haben Hundepensionen Tierheimcharakter und die Leute ein
schlechtes Gewissen, wenn sie ihren Hund dorthinbringen", sagt Bruder Thomas
und fügt hinzu: "Wir arbeiten nur mit absoluten Profis zusammen in der
Hardware wie in der Software."
Star-Coiffeur sorgt für perfekte Frisur
So ist der Boden der
Dog Lodges mit rutschfestem Epoxidharz ausgelegt, das sonst zum Bau von
Yachten verwendet wird. Pro Lodge kümmert sich ein von dem bekannten
Hundeexperten Michael Grewe ausgebildeter "Dog Sitter" um die Vierbeiner,
und auf Wunsch sorgt ein Münchner Star-Coiffeur für Fiffis perfekte Frisur.
Die "kleine Pflege" ist ab 55 Euro zu haben, für größere Rassen wie
Neufundländer darf der Besitzer stolze 235 Euro berappen. "Wir wollen kein
Hätschel-Tätschel", sagt Gerteis dazu. Alles laufe artgerecht ab, wichtig
sei nur, dass sich das Tier super fühle. Architekt Helgo von Meier ergänzt:
"Für die Kunden soll es sich anfühlen, als würden sie ihren Hund in Urlaub
schicken."
80 Euro pro Nacht
Mit 80 Euro pro Übernachtung liegt das Canis
Resort im Vergleich zu dem Haustierhotel "Chateau Poochie" in Florida noch
im unteren Preissegment. Für die Präsidentensuite mit
Flachbildschirm-Fernseher, Kronleuchter und Aromatherapie werden dort pro
Nacht 185 US-Dollar fällig. In der Haute-Couture-Boutique des Chateaus
werden verwöhnte Vierbeiner modisch ausgestattet und im Zen-Wellness-Zentrum
können gestresste Hunde die Sorgen des Alltags vergessen.
"Der Bedarf ist da"
Thomas Gerteis sorgt sich nicht
darum, dass die Finanzkrise den Start seiner Canis Resorts vermiesen könnte:
"Der Bedarf ist absolut da eine zahlungskräftige Klientel gibt es immer."
Für ihn als Unternehmer sei es der größte Kick, in einen noch nicht
existenten Markt zu gehen. Damit hatte er schon 1996 Erfolg, als er mit
Global Media eine der ersten Webmarketing-Firmen gründete. Erst vergangenes
Jahr hat Gerteis sein Unternehmen gewinnbringend verkauft. Das Kapital für
die Hundehotels stammt aus seiner eigenen Tasche: "Ich hatte keine Lust auf
das Kopfschütteln potenzieller Investoren".