Traumreise

Malta: Geheimtipp am Mittelmeer

26.05.2014

Hier trifft "typical british" auf italienische und arabische Kultur.

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© Fürweger
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Thank you, Sir!“, bellt der Gardesoldat im besten britischen Englisch einen Touristen an, der ihm eine Münze zusteckt. Nur wenige Minuten davor hat er jene Kanone abgefeuert, die zeigt, dass es in der maltesischen Hauptstadt Valletta zwölf Uhr Mittag ist. Das Schauspiel lockt täglich Hunderte Touristen auf die „Saluting Battery“ und erinnert daran: Malta war stets eine Festung und 164 Jahre lang britische Kolonie. Daher spricht auch jeder der 420.000 Einwohner perfekt Englisch, das neben Maltesisch, einem Kauderwelsch aus Arabisch und Italienisch, die zweite Amtssprache ist. Für viele ist ein Malta-Urlaub also Englischlernen unter der Sonne des Mittelmeers.

Ordensstaat
Vor den Briten prägten aber die Johanniter die Geschichte des Inselstaats im südlichen Mittelmeer: 1530 gab der spanische König Malta und Gozo dem Kriegerorden als Lehen. Die Johanniter bauten die Inseln, die gemeinsam kleiner sind als Wien, zu Festungen gegen die Türken aus und sicherten den Handel. 1565 belagerte eine riesige türkische Armee die Johanniterburgen – die Ritter hielten trotz gigantischer Verluste stand. Die große Belagerung ist ein noch immer lebendiger Teil der Geschichte – das zeigt auch die Hauptstadt, die nach dem Großmeister Jean de la Valette benannt wurde, der die Insel verteidigte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Insel von Deutschen und Italienern blockiert und bombardiert.

Sportparadies
Abseits der Geschichte haben Malta und Gozo traumhafte Sandstrände und beeindruckende Steilklippen zu bieten. Die Küstengewässer sind ein Paradies für Wassersportler und Wracktaucher – Hunderte Schiffe wurden im Laufe der Jahrhunderte versenkt oder sanken in Stürmen. Die Kalkfelsen bieten sich zum Klettern an.

Kulinarisch
Abends lockt vor allem in und um die Hauptstadt Valletta (6.200 Einwohner) eine rege Lokalszene. In den Restaurants treffen orientalische, italienische und englische Küche aufeinander – und abseits der Hauptstraßen kann es passieren, dass man zufällig in ein Gewölbe stolpert, in dem sich ein arabisches Biorestaurant mit vegetarischer Küche und Pizzaofen befindet. Malta ist eben ein Schmelztiegel – im wahrsten und im besten Sinne des Wortes.

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