Fernreisen
Österreicher haben Angst vor Terror
12.06.2008
Wirklich sicher fühlen sich die Österreicher nur im Inland. Angst auch vor Kriminalität, Krankheitsgefahren oder Naturkatastrophen.
Wenn es um die Auswahl ihres Urlaubszieles geht, steht für 80 Prozent der Österreicher der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Dies ergab eine aktuelle Umfrage der Allianz Versicherung. Unterwegs ist man dann allerdings weit weniger vorsichtig: Weniger als die Hälfte der Befragten schließt für jede Reise eine Reiseversicherung ab. Dabei war innerhalb der letzten fünf Jahre beinahe jeder Dritte mit Problemen im Urlaub konfrontiert.
Terrorangst bei Fernreisen
Wirklich sicher fühlen sich die
Österreicher nur im Inland. Auf der Schulnotenskala erreicht der Urlaub im
eigenen Land den Traumwert von 1,1, während beliebte Urlaubsziele wie
Tunesien, Ägypten und die Türkei mit Werten um 3 Vorlieb nehmen müssen. Als
gefährlichste Destinationen stuft man hierzulande den Irak und den Iran ein,
nach den jüngsten Ereignissen sind auch hinsichtlich einiger Länder wie
China und Myanmar die Bedenken gewachsen.
Kriminalität und Naturkatastrophen
An der stets vorhandenen
Terrorangst hat sich in den letzten Jahren wenig verändert. Deutlich stärker
als Kriminalität, Krankheitsgefahren oder Naturkatastrophen wird die Gefahr
von Anschlägen als präsent erlebt. Interessant: Auch junge Menschen im Alter
zwischen 14 und 24 Jahren reihen den Sicherheitsaspekt inzwischen merklich
höher als in vergangenen Jahren. Und weiterhin sind Frauen im Urlaub um
einiges sicherheitsbewusster als Männer.
Reiseversicherung gehört ins Urlaubsgepäck
Reiseversicherungen
polarisieren die Bevölkerung. Während 45 Prozent der Urlauber immer eine
solche abschließen, sind es nach wie vor 22 Prozent, die generell darauf
verzichten. Laut aktueller Studie ist dafür meist das subjektive Gefühl
verantwortlich, ohnedies nur in "sichere" Länder zu fahren oder durch
Kreditkarte oder Mitgliedschaft in einem Autofahrerclub bereits ausreichend
geschützt zu sein.
An Versicherungsschutz denken
"Ein trügerisches Gefühl", wie Dr.
Ursula Vogler, Geschäftsführerin der Mondial Assistance Reiseversicherung,
betont. Sie rät, auch auf seltener bedachte Aspekte des
Versicherungsschutzes gut zu achten. Beispielsweise kann die Frage, ob der
Versicherer über eine Hotline rund um die Uhr erreichbar ist, darüber
mitentscheiden, ob für Ambulanzflüge oder ähnliches gegebenenfalls bis zu
50.000 Euro oder sogar mehr vorgestreckt werden muss. Zu bedenken sei
weiters der vom Versicherungsschutz erfasste Personenkreis. "Wenn mein Mann
verletzt heimgeflogen wird, will ich auch nicht allein im Ausland bleiben
müssen", so Vogler. Acht geben sollte man auch auf Kleinigkeiten wie den
Erfüllungsort einer Reiseversicherung oder versteckte Selbstbehalte.
Versicherungen nach Bausteinprinzip
"Die Aktivierung des
Kreditkartenschutzes ist häufig an die Verwendung der Karte in einem
bestimmten Zeitraum oder gar die Bezahlung der Reise mit der Karte
gebunden", ergänzt dazu Mag. Xaver Wölfl, Serviceexperte der Allianz
Versicherung. Sinnvolle Reiseversicherungen seien hingegen nach dem
Bausteinprinzip gestaltet und können individuell an den Bedarf des Urlaubers
angepasst werden. Dass der Abschluss einer Reiseversicherung eine sinnvolle
Vorsichtsmaßnahme ist, belegen auch die Ergebnisse der aktuellen
Urlaubs-Studie der Allianz. Immerhin hatte ein knappes Drittel der Befragten
innerhalb der letzten fünf Jahre unerwartete Probleme im Urlaub zu
bewältigen, allen voran Diebstahl und Krankheitsfälle.