Der Trevi-Brunnen in Rom zieht jährlich mehrere Millionen Touristen an. So gut wie jeder davon wirft auch eine Münze hinein, um sich - der Legende nach - eine Rückkehr nach Rom zu sichern. Doch was passiert mit den Tonnen von Geld, das täglich im Brunnen landet?
Der Brauch, Münzen in den Trevi-Brunnen zu werfen, ist uralt und hat seinen Ursprung in einer Legende: Wer eine Münze mit der rechten Hand über die linke Schulter in den Brunnen wirft, kehrt eines Tages nach Rom zurück. Wer zwei Münzen hineinwirft, wird sich in eine Römerin oder einen Römer verlieben und bei drei Münzen wird man die besagte Person sogar heiraten. Das Ritual hat sich im Laufe der Jahre zu einer weltweiten Tradition entwickelt, sodass täglich Tausende von Euro im Brunnen landen.
So viel Geld landet im Trevi Brunnen
Schätzungen zufolge werfen Touristen jährlich bis zu 1,4 Millionen Euro in den Trevi-Brunnen. Das ist eine erstaunliche Summe, wenn man bedenkt, dass es sich meist um einzelne Münzen handelt. Am Tag sind das knapp 4.000 Euro. Bei diesen Summen ist es logisch, dass Polizisten den Brunnen Tag und Nacht überwachen. Jeden Morgen wird der Trevi Brunnen gereinigt, um das Wasser sauber und die Brunnenmechanik funktionsfähig zu halten. Dafür wird das gesamte Wasser abgepumpt, damit die Einsatzkräfte die Münzen zusammenkehren bzw. aufsaugen und zum Abtransport bereitmachen können.
Das passiert mit den Münzen aus dem Brunnen
Das gesammelte Geld bleibt nicht ungenutzt, sondern kommt wohltätigen Zwecken zugute. 2006 gab es einen Beschluss, der besagt, dass das gesamte Geld Eigentum der Stadt wird, sobald es im Becken gelandet ist. Gleichzeitig traf man die Übereinkunft, dass die gesamte Summe an die römische Caritas fließt, eine katholische Hilfsorganisation, die sich für benachteiligte Menschen einsetzt. Die Caritas nutzt die Spenden, um Obdachlosen, armen Familien und Migranten zu helfen, die auf Unterstützung angewiesen sind.
Der Kampf ums Geld
So wohltätig diese Praxis auch ist, gab es in der Vergangenheit immer wieder Konflikte rund um das Geld im Brunnen. Vor einigen Jahren kam es zu einem öffentlichen Streit zwischen der Stadtverwaltung von Rom und der Caritas. Die Stadt plante, die Einnahmen aus dem Brunnen für eigene Projekte zu verwenden, was auf heftige Kritik seitens der Hilfsorganisation und der Bevölkerung stieß. Schließlich wurde entschieden, dass das Geld weiterhin an die Caritas fließen soll.
Zudem versuchen immer wieder Einzelpersonen, die wertvollen Münzen aus dem Brunnen zu fischen. Es gab sogar Fälle, in denen Personen bei Nacht versuchten, große Mengen an Münzen zu stehlen. Die römische Polizei musste mehrfach eingreifen, um den Brunnen zu schützen. Diese Versuche sind jedoch riskant und rechtlich verboten. Wer erwischt wird, muss mit einer hohen Strafe rechnen.