Touristensteuer

Rom will Gemeindekassen auffüllen

13.07.2010

Stadt will mit Touristensteuer 80 Mio. Euro im Jahr eintreiben.

Zur Vollversion des Artikels
© sxc
Zur Vollversion des Artikels

Rom konkretisiert den Plan einer Touristensteuer zur Auffüllung der Gemeindekassen. Besucher, die in der Ewigen Stadt im Hotel, in Campingplätzen, oder in Ferienwohnungen übernachten, sollen ab kommendem Jänner pro Nacht einen Sonderbeitrag zwischen einem und fünf Euro an die Gemeinde zahlen. Der höchste Betrag, fünf Euro, soll in Luxushotels bezahlt werden. Damit will der Bürgermeister den klammen Finanzen der italienischen Hauptstadt aufhelfen.

Bis zu 80 Millionen Euro pro Jahr könnte die Ewige Stadt angesichts der 20 Millionen Übernachtungsgäste, die jährlich gemeldet werden, eintreiben, berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero" am Montag.

Ausgaben für Erhaltung der Monumente
Mit der Steuer will die Gemeinde Rom die hohen Ausgaben für die Erhaltung der Monumente und Denkmäler, der archäologischen Stätten sowie der Parks finanzieren. Die Steuer wird jedoch vom Hotelierverband Federalberghi kritisiert. "Es handelt sich um eine einseitige Steuer, die den Tourismus, einen der wichtigsten Bereiche für die römische Wirtschaft, besonders hart trifft. Dabei generiert der Tourismus in Rom einen Umsatz von 6,9 Milliarden Euro", protestierte der Präsident des Hotelierverbands Federalberghi in Rom, Giuseppe Roscioli.

Der römische Bürgermeister Gianni Alemanno erwiderte, dass eine Tourismussteuer von Besuchern bereits in Paris, New York, Barcelona und Amsterdam bezahlt werde. "Rom wird täglich von Hunderttausenden Menschen besucht, die unsere Dienstleistungen nutzen. Es ist richtig, dass sie mit einer Steuer zur Sanierung unserer Bilanzen beitragen. Die Römer müssen die Last des Massentourismus erdulden und sollten dafür eine Gegenleistung erhalten", sagte Alemanno.

500 Mio. Euro pro Jahr
500 Mio. Euro im Jahr muss die Gemeinde Rom auftreiben, um ihre Verschuldung in Höhe von 9,6 Mrd. Euro einzudämmen. Das neu verabschiedete Sparpaket der Regierung Berlusconi, das Ausgabenkürzungen in Höhe von 24 Mrd. Euro in zwei Jahren vorsieht, erlaubt Gemeinden, eine Tourismussteuer einzuführen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel