Kreuzfahrt-Neuling?
So benimmt man sich an Bord richtig
10.03.2010
Sie möchten dieses Jahr in See stechen? Hilfreiche Tipps für die erste Kreuzfahrt.
Wer zum ersten Mal Urlaub auf See macht, muss sich erst einmal an die eine oder andere Besonderheit gewöhnen. Damit Sie sich an Bord nicht gleich als Neuling outen müssen, haben wir für Sie ein kleines Bord-Einmaleins:
Bordkarte
Sie ist der Zimmerschlüssel, der Ausweis und auch das
Zahlungsmittel. Oft ist darauf ein Foto vom Gast zu sehen, das beim
Einchecken aufgenommen wird. Bei Landausflügen wird mit der Bordkarte aus-
und eingecheckt. So weiß der Kapitän vor der Weiterfahrt, ob alle seine
Schäfchen wieder an Bord sind.
Pass
Den wird der Gast am Anfang einer Reise los und bekommt
ihn erst am Ende wieder. Das vereinfacht den Reedereien beim Anlaufen
fremder Länder die Formalitäten.
Singletreffen
Auf fast jedem Kreuzfahrtschiff bekommen
Alleinreisende eine Einladung zum Treffen der Singles. Das ist kein
Verkupplungsabend vonseiten der Reederei, sondern soll Passagieren helfen,
die alleine reisen, aber gerne Kontakte an Bord hätten.
Gesetzte Essen
Auf vielen Schiffen gibt es immer noch gesetzte
Essen an großen Tischen. Das hat den Vorteil, dass es keine Drängelei am
Büfett gibt - und den Nachteil, dass die anderen Gäste am Tisch
Überraschungen sind. Es gibt aber einen Fluchtweg: Bei Nichtgefallen reicht
ein Hinweis an den Oberkellner, um umgesetzt zu werden.
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Verpackte Lebensmittel
Vor allem bei Reisen durch amerikanische
Gewässer darf keine offene Milch, kein loser Zucker oder Butter auf den
Tischen stehen. Die US-Lebensmittelbehörde ist so streng, dass manche
Schiffe in der Karibik vorsorglich die Deko-Palmwedel vom Büfett über Bord
werfen, bevor die Beamten das Schiff betreten.
Schiffsarzt
Traumjobs wie den des Dr. Horst Schröder vom ZDF-"Traumschiff"
gibt es wenige - nur die großen Reedereien und Schiffe haben fest
angestellte Mediziner an Bord. Viele Ärzte auf Kreuzfahrtschiffen haben eine
eigene Praxis an Land und kommen nur in ihrem Urlaub zum Einsatz an Bord.
Dort gehören sie aber in dieser Zeit zur Besatzung. Ähnlich läuft es mit den
Seelsorgern an Bord.
Schiffsschaukeln
Das Schiff schaukelt auch nachts. Einige
Passagiere können dabei hervorragend schlafen, andere weniger. Wer den
Wellengang nicht so kräftig spüren möchte, sollte eine Kabine in der
Schiffsmitte buchen, wo das Auf und Ab am wenigsten spürbar ist.
Motorenbrummen
Ein Schiff hat einen Dieselantrieb, und das hört
man oft auch, selbst bei teuren Schiffen und besonders deutlich am Heck. Wer
ruhig schlafen möchte, sollte eine Kabine am Bug buchen.
Durchblick
Auf jedem Deck gibt es einige Kabinen, die ein wenig
preisgünstiger sind als die anderen - und das hat seinen Grund. Meist haben
sie eine Sichtbehinderung. Wer also Wert darauf legt, aus dem Fenster auf
den Horizont und nicht auf das Rettungsboot zu sehen, bucht diese Kabinen
besser nicht. Auch in der Nähe von Aufzügen und Eismaschinen kann es
geräuschvoll werden.
Abendkleider
Noch vor 15 Jahren hieß es "No Shorts"
selbst zum Frühstück. Inzwischen haben viele Schiffe ihre Kleiderordnung
stark gelockert. Selbst auf Luxusschiffen ist oft nur noch bei jedem dritten
oder vierten Dinner Abendgarderobe erwünscht. Shorts und ärmellose T-Shirts
zu den Mahlzeiten sind aber immer noch keine angebrachte Garderobe an Bord -
und eigentlich auch nicht an Land.
Schuhe
Auch wenn sie noch so sexy sind: Hohe Absätze sind auf
hoher See fehl am Platz. Nicht weil sie kleine Löcher in den Holzplanken
hinterlassen, die gibt es kaum noch. Sondern weil der Seegang meist zu etwas
breitbeinigem Gang verleitet und man auf hohen Absätzen eher den Halt
verliert als in Slippern. Auch für den Landgang ist ein bequemer,
rutschfester Schuh besser: Die Reling ist oft glatt und steil, und
Hafengegenden sind auch keine Einkaufszentren.
Early Bird
So werden die Gäste genannt, die den Sonnenaufgang
an Deck bewundern kommen. Für sie hält die Crew jeden Morgen Kaffee und Tee
bereit, vielleicht auch noch ein süßes Gebäckteil. Hier findet man schnell
Anschluss unter Gleichgesinnten.
Fünf Mahlzeiten
Sind an Bord die Regel. Keine Sorge, Sie
schaffen das. Es muss an der appetitanregenden Seeluft liegen.
Mitternachtsbuffett
Ist heute kein großes Gelage mehr, sondern
mehr ein Snack. Oft steht dort eine Käseplatte oder eine herzhafte Suppe.
Aber auch hier gilt: Sie schaffen das - wenn Sie die Seeluft nicht schon ins
Bett befördert hat.
Seekrankheit
Ist auf den Kreuzfahrern dank moderner Technik
nicht mehr so verbreitet. Aber wenn der Kreislauf schlapp macht: Hinlegen
und Anisschnaps trinken. Eingelegter Ingwer soll auch helfen. Es gibt noch
rund 1000 weitere Tipps.
Ruß
Wer weiße Segeltuchschuhe und weiße Baumwollhosen
einpackt, sollte wissen: Optisch perfekt für eine Seereise, aber damit bitte
niemals ans Heck gehen. Aus den Schornsteinen fliegen ständig kleine
Rußpartikel, die dann auf den Deckchairs und Tischen liegen. Auf der
Kleidung hinterlassen sie schwarze Striche, die sehr schwer wieder
herauszuwaschen sind.
Trinkgelder
Sind Pflicht, und großzügig sollten sie auch sein.
Ein Zehner auf dem Kopfkissen ist auf einem Kreuzfahrtschiff nie genug.
Viele Servicekräfte leben von den Trinkgeldern. Die Reederei verrät gerne,
welche Summe für wen angebracht ist. Mitunter wird sogar ein
Abbuchungsservice von der Bordkarte angeboten. Und selbst wo "Trinkgeld
inklusive" in den Reisebroschüren steht, ist ein anständiger Obolus für
das Zimmermädchen, den Lieblingssteward, den Weinkellner und den Oberkellner
gern gesehen.
Koffer vor der Tür
Auf Schiffen ist es üblich, in den
späten Abendstunden vor dem Abreisetag die fertig gepackten Koffer vor die
Kabine zu stellen. Diese werden über Nacht eingesammelt und zu den
Transferbussen gebracht. Das heißt: Platz im Handgepäck lassen für das
Nachthemd und die Zahnbürste.
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