Pfund abgewertet
Urlaubs-Euro ist im Winter in England mehr wert
05.12.2008
Während die Türkei das billigste Urlaubsland bleibt, wird die Schweiz immer teurer.
Wer im Urlaub ins Ausland fährt, dessen Urlaubsbudget ist abhängig von Preissteigerungen und Währungsverhältnissen im Urlaubsland verschieden viel wert. Besonders die Abwertung des englischen Pfund hat Großbritannien nun für Urlauber deutlich verbilligt, geht aus der Berechnung des "Urlaubs-Euro" durch die Bank Austria hervor.
Türkei am billigsten
Am meisten für ihr Geld erhalten
Österreicher weiterhin in der Türkei, gefolgt von Ungarn, Kroatien und
Slowenien. Dann folgt bereits England - wobei immer nur der
Durchschnittswert für das ganze Land angegeben wird, die Zentralregion
London jedoch wesentlich teurer ist.
Vergleich zum Vorjahr
"In den meisten Lieblingsurlaubsländern der
Österreicher sind die Preise in den letzten Monaten stärker gestiegen als in
Österreich", so Stefan Bruckbauer, Vize-Volkswirtchef der Bank Austria.
Insgesamt ist damit der Wert des Urlaubs-Euro im Winter 2008 rund 1 Prozent
unter dem Wert des Vorjahres - Auslandsurlaub ist also etwas teurer
geworden. Innerhalb der zehn beliebtesten Urlaubsländer der Österreicher lag
die Preissteigerungsrate mit Ausnahme von Deutschland und Frankreich über
jener in Österreich. In Kroatien ist zudem auch die Währung leicht gestiegen.
118 Euro für 100 Euro
Unter den Top-10 Urlaubsländern
konnten lediglich die Türkei und England durch eine Abwertung den höheren
Preisanstieg überkompensieren. Der Wert des Urlaubs-Euro ist in der Türkei
um rund 5 Prozent und in England sogar um 14 Prozent gestiegen. "In England
erhält man derzeit für 100 Euro Waren und Leistungen im Wert von 118 Euro,
das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr," so Bruckbauer. "Aufgrund der
Abwertung des Pfund ist England erstmals seit fast 15 Jahren wieder
günstiger als Österreich." Am meisten verloren haben in diesem Winter unter
den Top Urlaubsdestinationen die USA, der Urlaubs-Euro ist dort aufgrund der
deutlichen Aufwertung des Dollar um rund 13 Prozent und einer höheren
Preissteigerung rund 15 Prozent weniger wert als noch vor einem Jahr.
Schweiz bleibt teuer
Weniger als in Österreich erhält man - unter
den beliebtesten Destinationen - in Italien, deutlich weniger in der
Schweiz. Durch die Aufwertung des Schweizer Franken wird die Schweiz heuer
im Winter ihrem langjährigen Ruf als teure Destination wieder voll gerecht,
der Wert des Urlaubs-Euro liegt nun erneut unter 80 Euro.
Auch Übersee kostspielig
Die Abwertung des Euro führt dazu,
dass im Durchschnitt der Wert des Urlaubs-Euro in Übersee deutlich gegenüber
dem Vorjahr gesunken ist, insgesamt um 12 Prozent. "Für Überseereisende
liegt der Wert des Urlaubs-Euro heuer deutlich niedriger, allerdings gibt es
auch Ausnahmen wie Südamerika, Südafrika, Neuseeland oder Australien," so
Bruckbauer. Deutlich an Wert verloren hat der Urlaubs-Euro im restlichen
Afrika, wo die hohe Inflation auch noch von einer Aufwertung begleitet
wurde. Gleiches gilt für Asien, wo der Wert des Urlaubs-Euro heuer um rund 9
Prozent gesunken ist, dabei besonders stark in Japan mit einem Minus von 34
Prozent. Insgesamt dürfte damit Japan derzeit die teuerste
Urlaubsdestination für Österreicher sein.
Abschließend weisen die Ökonomen der Bank Austria darauf hin, dass es sich um Durchschnittswerte handelt, einzelne Regionen und Produkte, insbesondere Urlaubsorte und Angebote für Touristen, können davon abweichen. Zudem ist die Tatsache, dass das Preisniveau in einigen Urlaubsländern soviel günstiger als in Österreich ist, vor allem auf das hohe Einkommensniveau in Österreich zurückzuführen. Würde Österreichs Preisniveau niedriger liegen, wäre auch das Einkommensniveau geringer - wir könnten uns Urlaube im Ausland dann aber gar nicht leisten, geben die Ökonomen zu bedenken.