Strengere Checks
USA erschweren Einreise an Flughäfen
03.07.2014
Die Regierung verweist auf Anschlagsgefahr durch moderne Sprengstoffe.
Aus Furcht vor möglichen Anschlägen lassen die USA die Sicherheitsvorkehrungen an ausländischen Flughäfen verschärfen, von denen aus Direktflüge in die Vereinigten Staaten abheben. Von Extremisten ausgetüftelte Sprengstoffe, die bei Sicherheitskontrollen unerkannt bleiben könnten, machten diesen Schritt notwendig, erklärte US-Heimatschutzminister Jeh Johnson am Mittwoch. Dem Flughafen Wien ist dies ziemlich egal: Reisende, die von hier in die USA fliegen, müssen auch in Zukunft nicht mit vermehrten Sicherheitskontrollen rechnen. Die vom US-Heimatschutzministerium ausgesprochene Warnung, dass auf bestimmten Flughäfen in Europa und dem Nahen Osten mit einer erhöhten Terrorgefahr zu rechnen sei, betrifft Wien nach Angaben des Innenministeriums in Wien nicht.
Neuartige Sprengsätze
Nach Medienberichten fürchten die USA, dass Terrorgruppen aus Syrien und dem Jemen neuartige Sprengsätze entwickeln, die sich nur schwer aufspüren lassen. Das Heimatschutzministerium wolle innerhalb der nächsten zwei Wochen ausländische Flughäfen und Fluggesellschaften anweisen, die Sicherheitschecks auszubauen, berichtete der US-Sender ABC unter Berufung auf informierte Kreise.
Einem Ministeriumsvertreter zufolge sind Airports innerhalb Europas und im Nahen Osten betroffen. Durch die Verschärfung würden vermutlich zusätzliche Kontrollen von Reisenden und deren Gepäck notwendig, hieß es aus Johnsons Behörde. Flugreisende sollten deshalb ausreichend zeitlichen Vorlauf einkalkulieren, auch wenn "unnötige Behinderungen" laut Johnson vermieden werden sollen. Medienberichten zufolge dürften vor allem die Schuhe von Passagieren und elektronische Geräte noch genauer überprüft werden als bisher.
Auch sollen vereinzelt Passagiere genauer unter die Lupe genommen werden. Es gehe um "sichtbare und unsichtbare Maßnahmen", teilte Johnson mit. Die USA teilten "aktuelle und bedeutende Informationen" mit ihren ausländischen Verbündeten und berieten sich mit der Luftfahrtindustrie, hieß es in der offiziellen Mitteilung des Heimatschutzministeriums. Nach Beurteilung der Sicherheitsrisiken habe Johnson die US-Verkehrssicherheitsbehörde damit beauftragt, die verschärften Vorkehrungen an den ausländischen Flughäfen durchzusetzen.
Warnungen von US-Kollegen
Die britische Verkehrsbehörde DfT erklärte dem "Guardian" zufolge am Mittwochabend, dass bereits "einige unserer Regeln für die Luftfahrtsicherheit verschärft wurden". Auslöser dafür seien Warnungen der US-Kollegen gewesen, nähere Details seien aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
Dem Bericht zufolge überlegen US-Behörden seit Monaten, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. Sie seien durch Geheimdiensthinweise angespornt worden, nach denen eine besonders extreme Untergruppe syrischer Terroristen in Zusammenarbeit mit jemenitischen El-Kaida-Kämpfern "kreative" neue Bomben entwickle. Sie könnten vorhaben, ein Flugzeug auf dem Weg in die USA oder nach Europa zum Absturz zu bringen. Ein konkretes Ziel oder eine Zeitplanung lägen noch nicht vor. Eine mit den Informationen vertraute Quelle nannte die mögliche Bedrohung "andersartig" und "viel bedrohlicher" als bisherige Anschläge auf Flugzeuge.