Traum-Ziel

Land des Glücks: Highlights in Bhutan

06.03.2024

Im Königreich Bhutan am Himalaya pflegt man eigene Traditionen. Hunde sind heilig, Zigaretten verboten, der Reis ist rot und Ampeln nicht vorhanden. Und die Regierung misst das Bruttoglücksprodukt. Und setzt auf Tourismus mit Augenmaß.

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In Bhutan ist das Glück zu Hause. Das ist nicht nur in der Verfassung festgeschrieben, man kann es auch an den Gesichtern der Menschen ablesen. Wo man hinsieht, lächelnde Einwohner, die zwar arm sind, dennoch große Gelassenheit und Zuversicht ausstrahlen. Vielleicht liegt es ja daran, dass dieser Ministaat ganz versteckt unter dem gewaltigen Himalaya-Massiv liegt.

Mehr als 1.000 Jahre lang von der Außenwelt isoliert war. Und sich erst in den 1990er-Jahren sehr behutsam für den Tourismus öffnete. Burn-out-Erkrankungen wurden in Bhutan noch nie registriert, technischen Neuheiten öffnet man sich, ähnlich wie dem Tourismus, mit sehr viel Vorsicht. Erst seit 1999 gibt es im Glücksstaat Fernsehen und Internet, seit 2003 auch Mobiltelefone. Dafür keine einzige Verkehrsampel in der Hauptstadt Thimphu. Freilich hat man schon versucht, eine zu installieren. Die Einwohner der Stadt wussten dies jedoch zu verhindern: Man protestierte so lange gegen das ungewohnte Lichtsignal, bis dieses abgebaut wurde. Jetzt regelt wieder ein Polizist den Verkehr. Ist auch besser so. Denn die Bhutaner stoppten prinzipiell immer, wenn sie ein anderes Auto sahen, egal welche Farbe die Ampel anzeigte. Aus Höflichkeit halt. Und außerdem befand man: Eine Ampel würde den Verkehr schrecklich unpersönlich regeln.

Bruttonationalglück statt Bruttosozialprodukt

Glück per Gesetz – geht das? Bhutan ist das einzige Land der Welt, in dem das Glück der Menschen ein Leitprinzip ist, auf dem alles basiert. Es ist sogar festgeschriebenes Staatsziel, denn der Lebensstandard der Bevölkerung wird mit dem sogenannten Bruttonationalglück („Gross National Happiness“) gemessen: Anstatt nur das Vermögen zu messen, wird in Bhutan auch darauf geachtet, wie sich die Menschen fühlen, um so ein Gleichgewicht zwischen materiellem Fortschritt und spirituellem Wohlergehen zu schaffen.

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Klimaneutral

Bhutan gilt als einziges klimaneutrales Land der Welt: Im Königreich wird mehr Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre aufgenommen, als ausgestoßen, es hat somit eine beeindruckende CO2-Bilanz. Im Jahr 2021 hat Bhutan 9,4 Millionen Tonnen Kohlenstoff gebunden, während seine Emissionskapazität bei 3,8 Millionen Tonnen lag. Wie Bhutan das schafft? Mehr als zwei Drittel des Königreiches Bhutan sind bewaldet und diese Waldflächen binden Kohlendioxid. Übrigens: Alle ökonomischen Interessen werden in Bhutan dem Naturschutz untergeordnet; so stehen 42 Prozent des Landes unter Schutz und die Verfassung gibt vor, dass mindestens 60 Prozent von Wald bedeckt sein müssen. In den Wäldern Bhutans sollen noch Tiger, rote Pandas und weiter oben auf den Bergspitzen sogar Schneeleoparden herumstreifen.

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Buddhismus ist Staatsreligion

Spiritualität wird in Bhutan nicht abgehoben und lebensfern gelebt, sondern ist Teil des Alltags. Die alljährlichen buddhistischen Feiertage sind dabei Anlass zu ausgelassenen Feiern. So wird beispielsweise am 11. November das alljährliche „Black Crane Festival“ gefeiert – denn jedes Jahr um diese Zeit landen die Schwarzhalskraniche, die in Bhutan als himmlische Tiere gelten, in ihrem Winterquartier im Gangteng-Phobji-Tal. Der Höhepunkt des Festivals ist der von Schulkindern choreografierte Kranichtanz zu Ehren des Vogels.

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Top-Sehenswürdigkeiten

Die Hauptstadt Thimphu ist Sitz der Königsfamilie und entzückt mit ihrem traditionellen Charakter. Auch Punakha ist ein Muss. Der Ort war bis 1955 die Hauptstadt Bhutans, liegt in einer subtropischen Tiefebene und gilt heutzutage als Residenz der Mönche. In Punakha beeindruckt der Punakha Dzong, der „Palast der großen Glückseligkeit“, die Winterresidenz des Je Khenpo, des religiösen Oberhauptes Bhutans. Unbedingt besuchen muss man natürlich auch das Wahrzeichen des Landes und gleichzeitig beliebtestes Postkartenmotiv: das Taktshang-Kloster („Tigernest“) auf 3.000 Meter Höhe, spektakulär auf einem Felsvorsprung gelegen. Wer zum Tigernest will, darf sich auf einen gut drei Stunden dauernden Aufstieg gefasst machen. Dafür hat man die Qual der Wahl: entweder zu Fuß oder mit Pferd oder Muli. Wobei: Eine Stunde Fußmarsch (exakt: eine Stunde Treppensteigen!) ist keinesfalls vermeidbar sobald man eine Plattform erreicht, wo es „Absteigen“ heißt – die Huftiere können dann einfach nicht mehr weiter. Die anstrengende Wanderung lohnt dennoch allemal. Irgendwann sieht man das Kloster und tief hinunter ins Paro-Tal. Und dieser Anblick macht auf jeden Fall glücklich!

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