Beschränkungen
Weniger Besucher im Kolosseum erlaubt
04.01.2012
Maximal 6.000 Besucher zur gleichen Zeit sollen sich im Monument aufhalten.
Rom will die Besucherzahl für das Kolosseum beschränken. Um einen Massenandrang zu verhindern, will Italiens Denkmalschutz dafür sorgen, dass sich maximal 6.000 Personen zur gleichen Zeit im Monument aufhalten, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Dienstag.
24.000 Besucher täglich
Am 1. Jänner, als der Zugang zum Kolosseum kostenlos war, hatten über 9.000 Menschen in fünf Stunden das Kolosseum besucht. In Sommer werden mit den längeren Öffnungszeiten bis zu 24.000 Besucher täglich gemeldet. Die Zahl der Besucher des Kolosseums ist in den vergangenen zehn Jahren von einer Million auf sechs Millionen pro Jahr angestiegen.
"Wir wollen einerseits den Touristen erlauben, den Besuch im Kolosseum besser zu genießen. Andererseits wollen wir die Zahl der Besucher beschränken, damit keine Gefahren entstehen", sagte die Sprecherin des Denkmalschutzes Anna Maria Moretti. Die Beschränkung soll ab Ostern eingeführt werden.
Vielbesuchtes Denkmal
Das Kolosseum zählt mit den vatikanischen Museen und den Uffizien in Florenz zu den meistbesuchten Denkmälern Italiens. 33 Millionen Euro bescherten den Staatskassen die Eintrittsgelder für das Kolosseum und das nahe liegende archäologische Gelände des Palatins.
Im März beginnen die Restaurierungsarbeiten des Kolosseums, die drei Jahre dauern und 25 Millionen Euro kosten werden. An dem antiken Amphitheater soll auf insgesamt acht Baustellen gearbeitet werden. Zunächst soll an drei Baustellen gleichzeitig begonnen werden, teilte der Denkmalschutz mit. Durch die Arbeiten soll sich das für Touristen zugängliche Areal um 25 Prozent vergrößern. Auch während der Restaurierung soll das historische Monument für Besucher geöffnet bleiben.
Möglich werden die Restaurierungsarbeiten durch den Chef der Schuh- und Handtaschenfabrik Tod's, Diego Della Valle, der die 25 Millionen Euro für die Sanierung zur Verfügung stellt. Er darf mit seinem Engagement für das historische Bauwerk werben. Die Fassade des Kolosseums ist verwittert und von Abgasen geschwärzt. Der marode Zustand des Amphitheaters geriet im Mai 2010 in die Schlagzeilen, als große Stücke Mörtel und Kalk von den Mauern brachen. Das italienische Kulturministerium hatte daher im August eine Ausschreibung gestartet, bei der private Investoren aufgerufen wurden, die Instandsetzungskosten für das Kolosseum zu übernehmen.