Kostenfalle
Wenn Touristen ins Spital müssen
03.07.2009
Nur eine Auslandsreisekrankenversicherung bietet die nötige Absicherung.
Wer sich beim Krankheitsfall im Urlaubsland auf die e-Card verlässt, kann eine böse Überraschung erleben.
E-Card Schlamassel
Zwar gilt die Karte in den EU- und
EWR-Ländern sowie in der Schweiz bei allen Vertragsärzten und
Vertragskrankenhäusern in großen Städten und öffentlichen Krankenhäusern,
diese sind aber oft weit entfernt von den Ferienorten. Näher liegende
Privatkliniken rechnen nicht mit den Sozialversicherungen ab, Rücktransporte
werden von der e-Card nie ersetzt, warnt die Europäische Reiseversicherung
(ERV).
Neue Studie
Von den Österreichern, die innerhalb der EU
verreisen oder einen der Mittelmeeranrainerstaaten besuchen, glauben drei
Viertel, dass bei Erkrankung oder Unfall die e-Card ausreichenden Schutz
bietet. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die von der Generali
Versicherung gemeinsam mit der Europäischen Reiseversicherung durchgeführt
wurde. Ein Irrtum, der im Extremfall die finanzielle Existenz bedrohen kann.
Hohe Rechnungen
"Wer meint, im Urlaubsland - wie zu Hause -
bei einem Arzt oder im Krankenhaus nur die grüne Plastikkarte auf den Tisch
legen zu müssen, um kosten- oder wenigstens bargeldlos zu einer
entsprechenden Versorgung zu kommen, wird in vielen Fällen eine böse
Überraschung erleben", so Martin Sturzlbaum, Vorstandsvorsitzender
der ERV. Die Krux an der Geschichte: Jede Rechnung muss an Ort und Stelle
bezahlt werden, das kostet in Privatspitälern je nach Behandlungsaufwand
1.000 Euro und mehr pro stationärem Tag. Ist eine Operation notwendig,
explodieren die Kosten.
Explodierende Kosten
Daheim bekommt man dann von der
Krankenkasse nur den Kassentarif ersetzt, die Diskrepanz ist enorm, wie ein
Beispiel beweist: Eine Frau wurde mit der Diagnose Lungenentzündung vier
Tage stationär in einem Krankenhaus in Gran Canaria behandelt und
anschließend mit dem Ambulanzjet nach Österreich überstellt. Die Kosten für
den Spitalsaufenthalt beliefen sich auf 2.479 Euro, der Jet samt Sanitäter
und Arzt kostete nochmals 23.980 Euro.
Finanzielles Risiko
Von der österreichischen Sozialversicherung
bekam die Dame nur den pauschalierten Tagessatz, in Summe 663,84 Euro
rückerstattet. Den Differenzbetrag von 25.795,56 Euro hatte sie selbst
bezahlen müssen. Dieses finanzielle Risiko lässt sich mit einer
Auslandsreisekrankenversicherung, die bereits bei 35 Euro beginnt, zur Gänze
absichern.
Auslandskrankenversicherung
Jeder Reisende ist für sich selbst
verantwortlich und sollte sich über seinen Versicherungsschutz vor Antritt
der Reise informieren. Hilfestellung gibt da die Website des Ministeriums
für europäische und internationale Angelegenheiten. Unter der Seite www.bmeia.gv.at
können sich Touristen über jedes Land informieren. Zudem gibt es eine
detaillierte Broschüre zu dem Thema, die unter europakonsument.at
bestellt werden kann.