Nach 305 Spielen geht es in der österreichischen Eishockey-Bundesliga 2009/2010 endlich um den Titel. Vizemeister Salzburg und die Black Wings Linz bestreiten das Finale, der Auftakt der Best-of-seven-Serie geht am Donnerstag (19.15 Uhr) in Salzburg in Szene. Im Saisonduell steht es 3:3, beide Teams gewannen je ein Heimspiel und zwei Auswärtspartien.
Die kommenden Tage werden den Spielern nochmals alles abverlangen. Beide Teams bestritten bisher 66 Spiele (je 54 Spiele im Grunddurchgang und je zwölf im Play-off), nun wartet noch eine intensive und kräfteraubende Finalserie. Während sich Salzburg bereits vor einer Woche zum fünften Mal in Folge für die Finalserie qualifizierte, stehen Philipp Lukas und Co. erst seit Dienstagabend erstmals seit 2003 wieder als Finalteilnehmer fest. Damals holten sich die Stahlstädter auch den Meistertitel. Salzburg kann nach 2007 und 2008 zum dritten Mal Meister werden.
Salzburg nutzte nach der frühen Entscheidung gegen Zagreb die siebentägige Meisterschaftspause, um sich optimal auf die Finalserie vorzubereiten. Überraschend kam für Thomas Koch und Co. allerdings der Gegner: Alles sah bereits nach einem Finale Salzburg gegen Vienna Capitals aus, doch mit dem "Wunder von Linz" drehten die Black Wings ein 0:3 noch in ein 4:3 und stehen dank dieser historischen Leistung wieder im Endspiel.
Matthias Trattnig ist bei Salzburg nach einer Sperre von zehn Spielen erstmals wieder dabei und zeigte sich davon ebenfalls überrascht. "Nach der klaren 3:0-Serien-Führung der Wiener hat keiner mehr mit Linz gerechnet. Die Wiener waren im Grunddurchgang und im Play-off besser. Ich hoffe, ich kann mich an das hohe Play-off-Tempo schnell wieder gewöhnen."
Linz muss nur 48 Stunden nach dem historischen Halbfinale zum 8. Spiel in 17 Tagen antreten. Trainer Kim Collins "schonte" daher seine Truppe am Mittwoch und überschüttete sie dafür mit Lob. "Nur ganz wenige Mannschaften haben so ein Comeback geschafft. Wir wollten immer nur das nächste Spiele gewinnen, dass es am Ende dann so leicht war, hätte ich nicht gedacht." Collins sieht durchaus das "Momentum" und das Selbstvertrauen auf der Seite seiner Mannschaft: "Wir sind sicher nicht der Favorit, aber die Serie beginnt bei 0:0. Wir wollen weiterhin einfaches, ehrliches Hockey spielen. Alles ist möglich."