Die Wiener Austria hat den Pflichtsieg gegen Austria Lustenau noch verspielt.
Trotz Einbahnstraßenfußball trennten sich der Erste und der Letzte der Qualifikationsgruppe am Samstag mit 1:1 (0:0). Ein von Dominik Fitz verwandelter Elfmeter (59.) brachte die tonangebenden Wiener nur zwischenzeitlich auf die Siegerstraße. Lukas Fridrikas glich ebenfalls per Elfmeter aus (77.). Nach drei Runden sind beide Teams noch ohne Sieg.
Die "Veilchen" blieben auch im zwölften Heimspiel in Folge ungeschlagen, remisierten dabei aber gleich sechsmal. Am kommenden Samstag steigt im Lavanttal das Topduell in der Qualifikationsgruppe gegen den WAC. Die Lustenauer Austria punktete im vierten von fünf Auswärtsspielen 2024 und könnte sich mit einem Derby-Heimsieg gegen Altach bis auf zwei Punkte an den Rivalen heranpirschen.
Gäste igelten sich im 5-3-2 ein
Austria-Trainer Michael Wimmer hatte die Lustenauer als eine "Nuss", die es erst zu knacken gelte, angekündigt. So kam es auch. Die Gäste igelten sich im 5-3-2 ein und überließen Violett bereitwillig den Ball. Die Hausherren nutzen phasenweise 80 Prozent Ballbesitz zu zahlreichen Abschlüssen, wenngleich die wenigsten klare Torchancen waren.
Um das Geschehen möglicherweise früh in klare Bahnen zu lenken, fehlten bei einem Stangen-Köpfler von Andreas Gruber in der 17. Minute nur Zentimeter. Reinhold Ranftl bediente den im Fünfer frei aufsteigenden Stürmer mit einer Maßflanke. Nach einem Torreigen zum Saisonbeginn hat Gruber seit November nur noch ein Mal getroffen.
Manfred Fischer hatte sich zuvor mit einem Distanzschuss neben das Kreuzeck angenähert (13.), der violette Kapitän vergab vor der Halbzeit aber zweimal kläglich (38./Kopf, 45./mit Rücklage). Zudem war ein Ausflug von Domenik Schierl erfolgreich, Lustenaus Goalie war gerade noch vor dem in die "Gasse" geschickten Muharem Huskovic am Ball (26.).
Meisl verletzte sich bei einem Foul an Fitz
Der Sportclub, der im Abstiegskampf immer dringender Punkte braucht, verströmte nicht einmal durch Konter Gefahr. Meist war die Kugel unmittelbar nach ihrer Eroberung schon wieder weg. Zur Halbzeit hatte Grün-Weiß lediglich 53 Pässe in der gegnerische Hälfte gespielt und in Luca Meisl eine weitere Defensivkraft verloren. Der Innenverteidiger zog sich bei einem Foul an Fitz laut Erstdiagnose einen Kreuzbandriss zu und wurde von Fabian Gmeiner ersetzt (30.).
Ein Elfmeter schien den Favoriten auf Dreier-Kurs zu bringen. Der Brasilianer Chato stützte sich im Luftduell mit Reinhold Ranftl auf, was Schiedsrichter Stefan Ebner zunächst durchgingen ließ. Nach VAR-Intervention revidierte er aber seine Entscheidung. Fitz verlud Schierl souverän. Der Goalie entschied sich gegen die Signale von der Trainerbank, die heftig gestikulierend zu einem Abflug ins rechte Eck geraten hatte.
Die Wiener verpassten es mit Halbchancen das 2:0 nachzulegen, und so jubelten nach einem Dreifachwechsel die Gäste. Der kurz zuvor eingewechselte Romeo Vucic hatte nur Augen für den Ball und brachte Fridrikas im Strafraum zu Fall. Der Gefoulte nutzte das Geschenk zum Ausgleich aus dem Nichts (77.). Die "Veilchen" schienen im Anschluss konsterniert - und konnten im ausgeglichenen Finish nicht mehr zusetzen. Nach Schlusspfiff reagierten Teile der 11.242 Fans mit Pfiffen.