Die Sieg-Rekordserie von Max Verstappen droht in der schwülen Hitze von Singapur zu reißen.
Der zweimalige Champion und klare WM-Spitzenreiter der Formel 1 kämpfte mit seinem Red Bull im Training am Freitag auf dem Stadtkurs mehr als ihm lieb war. Nach dem dritten Platz in der ersten Einheit kam er im zweiten Training unter Qualifikations- und Rennbedingungen nicht über Position acht mit über sieben Zehntelsekunden Rückstand hinaus. Das Tempo gab Ferrari vor.
Kurs liegt Red Bull nicht
"Es wird sehr eng, das haben wir erwartet", sagte zwischendurch schon Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Wir müssen schauen, dass wir im Qualifying etwas hinzaubern, sonst wird es ganz schwierig." Verstappen hatte schon vermutet, dass der Kurs in Singapur dem in dieser Saison bisher so dominanten Red Bull nicht ganz so liegen könnte. Der Weltmeister von 2021 und 2022 kann an diesem Sonntag (14.00 Uhr MESZ, live ServusTV, Sky) ohnehin noch nicht den Titel-Hattrick perfekt machen, wohl aber rechnerisch im darauffolgenden Rennen in Suzuka in Japan.
Leclerc und Sainz top
Verstappen gewann zwölf der vierzehn Rennen in dieser Saison, die restlichen zwei entschied sein mexikanischer Stallrivale Sergio Pérez für sich. Die Chance für die Konkurrenz, die Serie von Red Bull zumindest in Singapur zu brechen, scheint mehr als gegeben. Pérez belegte zweimal nur den siebenten Platz. Schnellster im ersten Training war Charles Leclerc. Der Monegasse verwies seinen spanischenFerrari-Teamkollegen Carlos Sainz auf den zweiten Platz, im zweiten schob sich Sainz vor Leclerc.
Mercedes will RB-Titelparty crashen
Die rechnerisch mögliche Titelentscheidung in der Konstrukteurswertung dürfte wohl auch vertagt werden: Red Bull bräuchte einen Doppelerfolg bei einem Nuller von Mercedes. Beim zusätzlichen Punkt für die schnellste Rennrunde für Verstappen oder Pérez dürften Lewis Hamilton und George Russell zusammen maximal einen Zähler holen. "Es wird sehr eng zwischen vier, fünf Teams vorne", prophezeite Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Seine Piloten lagen im Training auch in Schlagweite zur Spitze.
Für Aufsehen sorgten am Freitag unterdessen Bilder von Echsen auf der Strecke. Ob es sich dabei immer um dieselbe handelte, blieb zunächst ungeklärt. "Vielleicht hatte Godzilla ein Kind", sagte Verstappens Renningenieur, nachdem es 2016 auch schon mal zu einer Begegnung mit einer Echse auf der Strecke gekommen war. "Diesmal ist sie aber kleiner", sagte Verstappen noch gut gelaunt im ersten Training.