Champions League

0:3-Blamage! Bullen verpassen Gruppenphase

27.08.2014

Auch im siebenten Anlauf schaffen es die Salzburger nicht in die Königsklasse.

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Malmö FF gegen RB Salzburg 3:0

Die Champions League bleibt für RB Salzburg auch heuer ein unerfüllter Traum. Die Salzburger verloren am Mittwoch im Play-off-Rückspiel bei Malmö FF mit 0:3 (0:2) und verspielten so den 2:1-Vorsprung aus dem Heimspiel. Österreichs Fußball-Meister ist damit zum siebenten Mal in der Ära Red Bull in der Qualifikation für die Königsklasse gescheitert.

Harmlose Bullen müssen in Euro League
Markus Rosenberg mit zwei Treffern (11./Elfmeter, 85.) und Magnus Eriksson mit einem Weitschuss (19.) sorgten dafür, dass Schweden erstmals seit dem Jahr 2000 wieder mit einer Mannschaft in der Champions League vertreten ist. Die Salzburger enttäuschten nach dem frühen Rückstand eine Halbzeit lang und fanden auch in der zweiten Hälfte nur phasenweise zu ihrem Spiel. Die Abwehrmauer von Malmö konnten sie aber nicht knacken.

Statt in der Champions League geht es für die Roten Bullen daher in der Europa League (EL) weiter, die Auslosung der EL-Gruppen erfolgt am Freitag (13.00 Uhr) in Monaco.

Hütter-Umstellungen greifen nicht
Salzburg war vor 20 Jahren noch als Austria zum bisher einzigen Mal in der Champions League dabei (1994/95), in der Ära Red Bull gab es seit 2006 mittlerweile sieben erfolglose Anläufe auf die Königsklasse. Diesmal sollte es für das Team von Trainer Adi Hütter endlich so weit sein, auch wenn ein unnötiger Gegentreffer in der Nachspielzeit des Hinspiels die Ausgangsposition verschlechtert hatte.

Durch einige Ausfälle (Ulmer und Schiemer verletzt, Mane aus disziplinären Gründen nicht im Kader) war Hütter zu einigen Umstellungen genötigt und bot eine gegenüber dem Heimspiel komplett neue linke Seite auf. Verteidiger Martin Hinteregger hatte am Vormittag den Fitnesstest bestanden, kam allerdings nicht auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung zum Einsatz, sondern links in der Viererkette. Stefan Ilsanker rückte in die zentrale Abwehr neben Andre Ramalho zurück. Den Platz von Mane nahm Neun-Millionen-Mann Massimo Bruno ein.

Früher Elfer schockt Bullen
Salzburg wollte sich auf dem knappen Vorsprung nicht ausruhen und ging mit einer offensiven Elf ins Rückspiel. Die erste Chance hatte auch Österreichs Meister, doch Soriano kam nicht mehr an eine Hereingabe von Kampl (5.).

Danach folgte im mit 21.000 Zuschauern ausverkauften "Hexenkessel" allerdings die kalte Dusche. Die neu formierte Abwehr stand bei einem Vorstoß der Heimischen nach Ilsanker-Fehler schlecht, Torhüter Gulacsi kam gegen Eriksson zu spät und brachte ihn zu Fall. Stürmerstar Rosenberg ließ sich die Chance nicht nehmen und versenkte den Elfmeter sicher zur Führung der Schweden (11.).

Kunstschuss bringt Vorentscheidung
Malmö hatte damit früh den Rückstand aus dem Hinspiel dank der Auswärtstorregel wett gemacht - und legte acht Minuten später sogar den zweiten Treffer nach. Eriksson sah, dass Gulacsi zu weit vor dem Tor stand und überhob den Torhüter aus ca. 30 Metern zum 2:0 (19.).

Den Salzburgern merkte man die Verunsicherung nach dem raschen Rückstand an. Ihr Offensivspiel lief nicht mit der gewohnten Präzision und dem erhofften Druck, Soriano und Co. konnten in der ersten Halbzeit auch nie das gefürchtete Pressing aufziehen. Der 17-fache schwedische Meister kaufte den Gästen mit robustem Spiel die Schneid ab.

Malmö bleibt Heim-Macht
In der zweiten Halbzeit erhöhte die Hütter-Elf das Tempo und fand so besser in die Partie. Der in der Pause eingewechselte Ankersen gab die ersten Warnschüsse ab (52., 57.). Als Halsti aus kurzer Distanz der Ball an die Hand sprang, war es dem slowenischen Schiedsrichter Skomina keinen Elfmeterpfiff wert. Und im Konter sorgte Rosenberg in aller Ruhe für die endgültige Entscheidung zugunsten von Malmö, das im siebenten Europacup-Heimspiel in Folge ohne Gegentreffer blieb.

Euro League als Trostpflaster
Salzburg verspielte mit der Niederlage Prestige und Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. 2,1 Mio. Euro brachte die Teilnahme am Play-off, dazu wären UEFA-Prämien von 8,6 Mio. Euro gekommen, weiters Einnahmen aus dem Ticket-Verkauf für zumindest drei Heimspiele und ein Anteil am Marketing-Kuchen. In der vergangenen Saison brachten die UEFA-Zahlungen jedem CL-Teilnehmer mindestens 12 Mio. Euro. Doch für Salzburg blieb einmal mehr nur die Zuschauerrolle im Konzert der ganz Großen.

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Die Stimmen zum Spiel

Adi Hütter (Trainer Salzburg): "Das ist eine bittere Stunde, es ist sehr, sehr enttäuschend, dass wir ausgeschieden sind. Wir haben den Kampf von der ersten Minute zu wenig angenommen, Malmö hat viel körperbetonter gespielt, das hat uns nicht gut getan. Die effektivere Mannschaft war Malmö. Wir haben schon im Hinspiel den ersten Matchball vergeben, heute war es zu wenig. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht."

Stefan Ilsanker (Salzburg-Spieler): "Wir arbeiten die ganze Saison darauf, haben zwei super Jahre hinter uns - wir wären so weit gewesen und lassen uns das alles in 90 Minuten wegnehmen. Das ist sehr bitter. Man hat heute nicht den Willen gesehen, den wir die letzten, was weiß ich wie lange, ausgestrahlt haben."

Martin Hinteregger (Salzburg-Spieler):
"In der ersten Halbzeit haben wir nicht gezeigt, was wir zeigen sollten, müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir alles versucht, aber nicht geschafft, ein Tor zu machen. Man muss Malmö gratulieren, sie waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Es ist ärgerlich, wir haben zwei blöde Tore bekommen und in der zweiten Hälfte die Chancen nicht genützt. Daher haben wir verdient verloren. Wenn man keine Tore macht, muss man hinten zu Null spielen, wenn man hinten auch nicht zu Null spielt, verliert man."
 

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