Erstmals seit August 2005 führt Austria vor Rapid an der Tabellenspitze der T-Mobile Bundesliga. Die drei Sonntags-Partien der 7. Runde hatten es in sich.
Die Wiener Fußball-Großclubs Austria und Rapid waren die großen Sieger der 7. T-Mobile-Bundesliga-Runde. Cupsieger Austria übernahm mit einem 1:0 (1:0)-Auswärtserfolg gegen Mattersburg die Tabellenführung, Rekordmeister Rapid bezwang Titelverteidiger Salzburg daheim ebenfalls 1:0 (0:0) und stürmte damit auf Rang zwei. Damit stehen Austria und Rapid erstmals seit Ende August 2005 wieder auf den Tabellenplätzen eins und zwei.
Sturm Graz musste beim spektakulären 3:5 (1:2) in Ried die erste Saisonpleite hinnehmen, damit ist nur mehr Tabellenführer Austria ungeschlagen. Bereits am Freitag hatte sich Altach daheim gegen Austria Kärnten 4:1 (1:1) durchgesetzt, am Samstag landete Aufsteiger LASK einen 2:1 (0:0)-Auswärtserfolg bei Wacker Innsbruck.
Rapid - Red Bull Salzburg 1:0 (0:0)
Rekordmeister Rapid hat am
Sonntag im Schlager der 7. T-Mobile-Bundesliga-Runde einen verdienten 1:0
Heimerfolg gegen Meister Red Bull Salzburg gefeiert. Die Entscheidung im
ausverkauften Hanappi-Stadion fiel in der Rapid-Viertelstunde, Verteidiger
Katzer traf nach Hofmann-Eckball per Kopf (77.). Damit wurden zwei Serien
prolongiert: die Grün-Weißen sind seit 20. August 2006 im Hanappi-Stadion
ungeschlagen, die Mozartstädter in der laufenden Meisterschaft auswärts
sieglos. Eine Serie ging hingegen zu Ende, denn Salzburg-Goalie Ochs musste
sich nach 570 Pflichtspiel-Minuten wieder geschlagen geben.
Stadion ausverkauft
Die Partie hielt vor vollem Haus (17.500
Zuschauer) nicht das, was sie versprochen hatte. Es entwickelte sich eher
ein Mittelfeld-Geplänkel, bei dem die offensiver orientierten Rapidler die
Oberhand und besseren Chancen hatten. Allein Neuzugang Fabiano vergab drei "Sitzer"
(7., 37., 53.). Von den Salzburgern war offensiv sehr wenig zu sehen.
Rapid kopfballstark
Salzburg-Goalie Ochs musste seine
Vorderleute bereits nach wenigen Minuten mit einer Standpauke wachrütteln.
Denn nach Flanke von Thonhofer kam Fabiano unbedrängt zum Kopfball, der
Brasilianer verfehlte jedoch um Zentimeter (7.). Rapid blieb druckvoller und
die Salzburg-Defensive bei hohen Bällen anfällig. Nach Hofmann-Vorlage
scheiterte Katzer von halblinks am herausstürmenden Ochs (14.). Und nach
neuerlichem Hofmann-Pass stand Fabiano wieder sträflich allein, doch der
21-Jährige hatte Probleme bei der Ballannahme und wurde von Miyamoto und
Ochs gestoppt (37.).
Salzburger "reagierten" nur
Die Salzburger
beschränkten sich aufs Reagieren, der erste Schuss der Gäste durch Kovac
ließ lange auf sich warten (25.) und ging weit am Rapid-Tor vorbei. Payer
musste erstmals bei einem Pitak-Kopfball ernsthaft eingreifen (39.). Nach
dem Wechsel wurden die Salzburger etwas offensiver, Leitgeb prüfte Payer mit
einem wuchtigen Schuss aufs kurze Eck (50.). Danach ging das Festival der
vergebenen Fabiano-Chancen munter weiter. Nachdem er sich gegen Miyamoto
durchsetzte, setzte Fabiano den Ball aus kurzer Distanz hauchdünn neben die
linke Stange (53.). Aber auch seine Kollegen scheiterten beim Abschluss,
nach Kavlak-Flanke parierte Ochs einen spektakulären Boskovic-Fallrückzieher
(58.). Salzburg wurde durch einen gefühlvollen Alex-Freistoß gefährlich, den
Payer entschärfte (75.). Die Erlösung für Rapid gab es kurz nach dem
Einklatschen der traditionellen Rapid-Viertelstunde: nach einem
Hofmann-Corner war Katzer zur Stelle (77.).
SK Rapid Wien - Red Bull Salzburg Endstand 1:0 (0:0). Wien, Hanappi-Stadion. 17.500 (ausverkauft), SR Steiner.
Tor: 1:0 (77.) Katzer
Rapid: Payer - Thonhofer, Tokic, Patocka,
Katzer - Hofmann, Heikkinen, Boskovic, Kavlak (80. Hiden) - Fabiano (87. St.
Kulovits), Bazina (73. Bilic)
Salzburg: Ochs - Dudic, Sekagya, Miyamoto, Alex - Pitak (87. Ilic), Carboni, Kovac, Leitgeb - Janocko (54. Vonlanthen) - Zickler (54. Lokvenc)
Gelbe Karten: Patocka bzw. Dudic/ Die besten Spieler: Hofmann, Heikkinen bzw. Sekagya
Mattersburg - Austria Wien 0:1 (0:1)
Der FK Austria Magna hat am
Sonntagabend zum ersten Mal seit Ende Mai 2006 in der T-Mobile
Fußball-Bundesliga die Tabellenführung erobert. Die weiterhin ungeschlagenen
Wiener setzten sich zum Abschluss der 7. Runde vor 10.700 Zuschauern im
Pappel-Stadion gegen den SV Mattersburg knapp mit 1:0 (1:0) durch. Andreas
Lasnik erzielte in der ersten Hälfte aus einem Freistoß das "Goldtor" (23.).
Die Burgenländer sind nach der ersten Saisonniederlage nur mehr Dritter.
Burgenländer mehr Ballbesitz
Die Mattersburger waren von
Beginn an besser, ein Fuchs-Freistoß ging zwar knapp am Tor vorbei,
Austria-Goalie Safar wäre aber auf dem Posten gewesen (11.). Die
Burgenländer hatten bis zur Pause mehr Ballbesitz, konnten aber aus der
Feldüberlegenheit kein Kapital schlagen. Wie aus dem Nichts gingen die
Wiener mit ihrer ersten Torchance in Führung.
Mattersburg schwach in erster Halbzeit
Mattersburg-Keeper Robert
Almer, der im UEFA-Cup-Zweitrunden-Qualifikationshinspiel beim FC Basel
(1:2) am Donnerstag noch mit tollen Paraden eine höhere Niederlage
verhindert hatte, ließ eine Lasnik-Freistoßflanke, die vor dem von Austrias
Franz Schiemer irritierten Goalie aufsprang, passieren (23.). Die
Mattersburger kassierten damit bereits den siebenten von insgesamt zehn
Gegentreffern in der ersten Hälfte.
Gute Tormannleistungen
Im Gegenstoß hätte der SVM postwendend den
Ausgleich erzielen müssen. Zuerst schob Thomas Wagner den Ball nach einem
Mörz-Idealzuspiel vom Elfer an die Stange, dann knallte Carsten Jancker den
Abpraller aus kurzer Distanz über das Tor (24.). Nach dem Seitenwechsel
war die zweikampfstärkere Austria etwas aktiver und auch gefährlicher. Almer
lenkte einen Schiemer-Kopfball nach einem Lasnik-Corner mit einem tollen
Reflex an die Latte (55.). Dazu prüften sowohl der eingewechselte Standfest
(63.), als auch Sariyar nach einem schönen Konter den Burgenländer
Schlussmann mit Weitschüssen (84.).
Austria gelang Revanche
Auf Seiten der Hausherren vergab Wagner,
nach einem unabsichtlichen Schiemer-Rückpass per Kopf an dem unüberwindbaren
Safar (70.). Schiemer wurde nach 77 Minuten wegen Torraubs an dem
durchbrechenden Wagner zwar ausgeschlossen, die Burgenländer konnten sich in
einem Duell zweier vom Europacup müden Mannschaften aber nicht mehr
entscheidend in Szene setzen. Der Austria gelang damit die Revanche für die
beiden Vorjahresniederlagen (0:1/1:3) im Pappel-Stadion.
Tor: 0:1 (23.) Lasnik (Freistoß)
Mattersburg: Almer -
Csizmadia, Sedloski, Mravac (70. Pauschenwein), - Atan, Kühbauer, Mörz,
Schmidt, Fuchs - Jancker (63. Naumoski), T. Wagner
Austria: Safar - Ertl, Bak, Schiemer, Majstorovic (67. Troyansky) - Lafata (61. Standfest), Sariyar, Blanchard, Metz, Lasnik (82. Aigner) - Kulji
Rote Karte: Schiemer (77./Torraub)/ Gelbe Karten: Sedloski, Mravac, Csizmadia, Atan bzw. Majstorovic, chiemer, Ertl, Blanchard/ Die Besten: Kühbauer bzw. Lasnik, Blanchard
Ried - Sturm Graz 5:3 (2:1)
Die SV Ried hat am Sonntag in der 7.
Runde der Fußball-Bundesliga einen 5:3 (2:1)-Heimerfolg über den SK Sturm
Graz gefeiert und den Steirern damit die erste Niederlage der laufenden
Saison zugefügt. Während die Innviertler ihre Liga-Torflaute nach 284
Minuten beendeten und durch Tore von Salihi (3.), Pichorner (40.), Erbek
(46.), Drechsel (67.) und Damjanovic (92.) im 41. Meisterschaftsduell mit
Sturm den erst 10. Sieg bzw. den ersten Saison-Heimsieg 2007/08 errangen,
gingen die Gäste, für die Rabihou (22.), Muratovic (61.) und Haas (77.)
trafen, nach zehn Runden ohne Niederlage erstmals wieder als Verlierer vom
Platz.
Stadion gut besucht
6.200 Zuschauer im - wie in der Meisterschaft
üblich - sehr gut besuchten Fill-Metallbau-Stadion wurden Zeugen einer
abwechslungsreichen Anfangsphase und in weiterer Folge des trefferreichsten
Spiels der bisherigen Saison. Zunächst trafen die Gastgeber nach 284
Liga-Minuten wieder ins Schwarze. Salihi (3.) war es, der nach einem
Latten-Schuss von Hackmair goldrichtig stand und den Abpraller zum 1:0
abstaubte.
Grazer mit frühem Rückstand
Die Grazer wurden nach dem
frühen Rückstand immer stärker und sollten für ihre verstärkten
Offensivbemühungen bald belohnt werden. Einen 18-Meter-Flachschuss von
Sturm-Kapitän Jürgen Säumel fälschte Rabihou (20.) entscheidend und
unhaltbar für Ried-Goalie Berger zum Ausgleich ab. Der Stürmer aus Kamerun
hatte überraschend statt Stankovic begonnen. Wenige Minuten vor der Pause
(40.) schlugen dann aber wieder die Hausherren zu. Nach einer Idealflanke
von Drechsel sorgte Pichorner mit einem auf die lange Ecke angetragenen,
aber wohl nicht unhaltbaren Kopfball für die neuerliche Führung der
Innviertler.
Muratovic erzielte Anschlusstreffer
Die zweite Spielhälfte war
ganze 25 Sekunden alt, als Erbek (46.) die gedanklich noch in der Kabine
weilenden Steirer unsanft in die Partie zurückholte. Einen schnellen Angriff
über Hackmair und Damjanovic (Querpass in den Rücken der zurückeilenden
Abwehr) schloss der 21-Jährige zum 3:1 und seinem ersten Meisterschaftstor
für Ried ab. Doch die Grazer kämpften sich noch einmal heran: Muratovic
(61.) nützte einen kapitalen Abwehrfehler von Jank ("haute" bei einem
Klärungsversuch fürchterlich daneben) aus kurzer Distanz zum
Anschlusstreffer.
Mit Flachschuss zur Vorentscheidung
Der seit Wochen stark
spielende Ried-Kapitän Herwig Drechsel (67.) nahm dann aber die Sache selbst
in die Hand und brachte seine Truppe wieder auf die Siegerstraße. Aus der
eigenen Hälfte kommend ließ der 33-Jährige Sonnleitner stehen und bezwang
Gratzei mit einem Flachschuss aus etwa 18 Metern Entfernung zur
4:2-Vorentscheidung. Sturm leitete noch eine Schlussoffensive ein und Haas
(77./nach Pass von Muratovic) gelang auch noch das 3:4. In der Nachspielzeit
(92.) machte Damjanovic nach Querpass von Djokic aber alles klar.
Torfolge: 1:0 ( 3.) Salihi, 1:1 (22.) Rabihou, 2:1 (40.) Pichorner, 3:1 (46.) Erbek, 3:2 (61.) Muratovic, 4:2 (67.), Drechsel, 4:3 (77.) Haas, 5:3 (92.) Damjanovic
Ried: H.P. Berger - Dospel, Glasner, Ch. Jank, Rzasa - Pichorner (81. Kujabi), Hackmair (72. Brenner), Drechsel, Erbek - Salihi (66. Djokic), Damjanovic
Sturm Graz: Gratzei - Lamotte, Sonnleitner (85. Suppan), Prödl, Schaschiaschwili - Krammer (60. Peric), J. Säumel, Muratovic, Salmutter (68. Stankovic) - Haas, Rabihou
Gelbe Karten: Hackmair, Pichorner, Dospel bzw. Peric/ Die Besten: Salihi, Drechsel, Erbek bzw. Säumel, Muratovic, Lamotte