Platz 2 abgesichert

1:0! Rapid triumphiert im Derby

04.04.2014

Die Veilchen bleiben erstmals seit der Saison 2007/08 ohne Derby-Sieg.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Der SK Rapid hat seinen Erfolgslauf im 309. Wiener Derby fortgesetzt und einen großen Schritt in Richtung Europacup-Qualifikation gemacht. Die Hütteldorfer setzten sich am Sonntag zum Abschluss der 31. Runde der Fußball-Bundesliga beim Stadtrivalen nicht unverdient mit 1:0 (0:0) durch. Das Goldtor in einer intensiven, aber lange nicht wirklich hochklassigen Partie erzielte Marcel Sabitzer (66.).

Rapid bejubelte den fünften Zu-Null-Sieg in Serie, ein Clubrekord in der Bundesliga. Der Tabellenzweite liegt weiter 23 Punkte hinter Meister Salzburg, baute den Vorsprung auf die drittplatzierte Austria aber auf fünf Punkte aus. Die zuletzt acht Partien ungeschlagenen Gastgeber kassierten die erste Niederlage unter Neo-Trainer Herbert Gager. Dazu blieb die Austria erstmals seit 2007/08 eine ganze Saison ohne Derbysieg.

Strenge Sicherheitskontrollen
Kurz vor Spielbeginn ging ein Wolkenbruch über der mit 12.500 Zuschauer ausverkauften Generali Arena nieder. Hektisch wurde die Partie erst im Finish. Auf den Rängen blieb es drei Tage nach der Prügel-Attacke von mutmaßlichen Rapid-Fans auf Austria-Nachwuchsspieler Valentin Grubeck ruhig. Rund 400 Polizisten und 200 Ordner sorgten für einen reibungslosen Ablauf. 2.000 Rapid-Anhänger waren im Stadion.

Taktik-Schlacht in Hälfte eins
Gager ließ sich auch für den Stadtrivalen einiges einfallen. Die Austria agierte erneut in einem sehr variablen System mit drei Innenverteidigern. Dazu rückten ohne den gesperrten James Holland die technisch starken Flügelspieler Alexander Gorgon und Daniel Royer ins Zentrum. Davor spielten David de Paula und der agile Youngster Sascha Horvath. Bei Rapid stürmte Guido Burgstaller anstelle des gesperrten Terrence Boyd an vorderster Front.

Die erste Hälfte war von taktischer Disziplin geprägt. Beide Teams ließen einander kaum Luft zum Atmen, Strafraumszenen waren Mangelware. Angeführt von Kapitän Steffen Hofmann war Rapid die minimal gefährlichere Mannschaft. Ein Burgstaller-Volley ging zu zentral aufs Tor (39.), Louis Schaub rasierte eine scharfe Flanke des Angreifers aus kurzer Distanz (41.). Die Austria trat nur durch harmlose Weitschüsse von Royer (8.) und De Paula (37.) in Erscheinung.

Gager riskiert
und verliert
Nach Seitenwechsel brachte Gager mit Ola Kamara einen zweiten Stürmer, stellte auf ein 4-4-2 um (53.). Prompt zwang der Norweger Rapid-Keeper Jan Novota zu seiner ersten Parade (57.). Auf der Gegenseite schloss Hofmann im Strafraum zu zaghaft ab (65.), ehe Sabitzer die Hütteldorfer in Führung brachte. Erst verfehlte Alar aus kurzer Distanz, Sabitzer setzte sich aber mit etwas Ballglück auf der linken Seite durch und traf ins kurze Eck.

Die Austria reagierte mit noch mehr Initiative. Novota rettete gegen Philipp Hosiner (67.), ein Tor der Austria-Solospitze zählte wegen Handspiels nicht (73.). Schon vor der Pause hatte Hosiner einmal vergeblich Elfmeter reklamiert (27.). Die Entscheidung verpasste Deni Alar, der für Rapid im Konter die Stange traf (81.). Die größte Ausgleichschance ließ der ebenfalls eingewechselte Thomas Salamon aus (82.).

Austria ohne Derby-Sieg
Im Finish rettete Brian Behrendt bei einem Gorgon-Kopfball vor der Linie (92.). Rapid ist damit bereits 522 Minuten ohne Gegentor. Zuletzt musste Novota am 9. März in Innsbruck (1:1) hinter sich greifen. Erst zum sechsten Mal in der Bundesliga-Geschichte (seit 1974) bleiben die Grün-Weißen eine ganze Saison ohne Derby-Niederlage. In vier Stadtduellen gab es 2013/14 drei Siege und ein Remis. In der Gesamtbilanz führt Rapid mit 127:112 Derby-Erfolgen.

Die Stimmen zum Spiel

Herbert Gager (Austria-Trainer): "Wir können uns überhaupt nichts vorwerfen. Wir haben ein rassiges Derby gesehen mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Rapid war ein bisschen effektiver, aber sicher nicht besser als wir. Der Leistung nach wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Es wird immer aufgehängt auf drei Innenverteidigern oder Viererkette, das spielt aber keine Rolle. Wir haben einen entscheidenden Zweikampf verloren. Das hat nichts mit Dreier- oder Viererkette zu tun. Wir haben am Schluss aber auch Chancen gehabt und können den Ausgleich machen. Wir werden unseren Weg weiterverfolgen und unsere Ziele am Ende der Saison sicher erreichen."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Wir haben versucht, immer den Ton anzugeben, zu attackieren. Wir haben ihnen nicht allzu viele Möglichkeiten oder Chancen gegeben. Wir haben selbst versucht, initiativ zu bleiben. Wir waren insgesamt gesehen um einen Tick die gefährlichere Mannschaft, der Sieg geht in Ordnung. Wir wollten agieren, aktiv sein, haben es nicht als Auswärtsmatch angelegt. In der ersten Hälfte hat uns die innere Ruhe beim letzten Pass gefehlt. Drei von vier Derbys gewonnen, keines verloren - das freut uns sehr. Die Mannschaft ist physisch ganz gut drauf. Sie ist bereit, alles zu unternehmen, damit wir kein Tor bekommen."
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel