Teilerfolg für Grazer

1:1! Bullen straucheln bei Sturm

16.08.2013

Steirer warten warten aber weiter auf ersten Saisonsieg.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Sturm Graz hat in der fünften Runde der Fußball-Bundesliga zumindest einen Teilerfolg bejubeln dürfen. Für die in einer Minikrise befindlichen Steirer dürfte das überraschende 1:1 (0:1) gegen Tabellenführer Salzburg vor eigenem Publikum freilich so schwer wie ein Sieg wiegen. Jonatan Soriano hatte die 45 Minuten lang klar überlegenen Gäste mit seinem siebenten Saisontor plangemäß in Führung gebracht (22.), "Stronach-Stürmer" Robert Beric rettete den Hausherren aber mit dem Ausgleich aus dem Nichts (57.) den dritten Punkt der Saison.

Premieren-Treffer
Für Beric war es der erste Saisontreffer in der Bundesliga, die Grazer warten trotz des Lebenszeichens aber weiter auf den ersten Sieg 2013/14. Salzburg ist zwar nun schon seit 24 Runden ungeschlagen, muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, zu wenige Chancen verwertet und im Finish auch zu wenig Zwingendes erspielt zu haben. Die Generalprobe für das Play-off-Hinspiel der Europa League gegen Schalgiris Vilnius am Donnerstag ist somit nicht ideal verlaufen.

"Bullen" verpassen frühe Entscheidung
Salzburg-Coach Schmidt hatte im Vergleich zum 4:1 gegen Grödig zwei Veränderungen vorgenommen, brachte Schwegler in der Abwehr für Klein und Meilinger im Mittelfeld für Jantscher. Seine Elf machte fast alles richtig, schnürte die Hausherren mit Spielfreude in der eigenen Hälfte ein - und musste sich letztlich nur über die Chancenauswertung ärgern.

Mindestens fünf Möglichkeiten durch Mane (12., 21.), der nach 34 Minuten nach Gelb sicherheitshalber von Schmidt ausgetauscht wurde, den neuerlich starken Kampl (20.), Meilinger (29.) und Hierländer (45.+2) hatte Salzburg in der ersten Hälfte zu verzeichnen. Es oblag Goalgetter Soriano, nach Flanke von Kampl, der Ehrenreich lässig austanzte, per Kopf mit einem Lattenpendler in Front zu bringen (22.).

Sturm verschläft erste Halbzeit
Die verunsicherten "Blackys" fanden gegen die dominanten Gäste überhaupt nicht ins Spiel, ließen sich weit hinten hineindrängen und mussten zur Pause froh sein, nur mit 0:1 hinten zu liegen, auch wenn man sich ab der 35. Minute etwas besser aus der Umklammerung der "Bullen" befreien konnte.

Überraschender Ausgleich
Salzburg blieb seiner Linie auch nach dem Seitenwechsel treu, Soriano scheiterte nach neuerlicher Kampl-Flanke volley aber vorerst an Gratzei (48.). Die Gäste investierten nun etwas weniger und kassierten wie aus dem Nichts prompt den Ausgleich: Mit einem steilen Pass auf den rechten Flügel hebelte Sturm die Salzburger Abwehr aus, Wolfs Hereingabe drückte Beric aus Kurzdistanz über die Linie (57.).

Grazer im Glück
Die Partie war in Folge viel ausgeglichener, Salzburg benötigte über 15 Minuten, um sich vom überraschenden Gegentreffer zu erholen. Sturm war offensiver, im Finish aber meist zu umständlich. Die Grazer hatten freilich auch Glück, als der "Spitz" von Tobias Kainz an Hierländer im Strafraum (59.) und auch eine Attacke Madls an Kampl (88.) ungeahndet blieben. Gratzei hielt den Punkt für die Steirer schließlich fest, rettete gegen Hierländer bravourös (93.).

SK Sturm Graz - Red Bull Salzburg 1:1 (0:1)
Graz, UPC-Arena, 10.852, SR Drachta.

Tore: 0:1 (22.) Soriano; 1:1 (57.) Beric

Sturm Graz:
Gratzei - Ehrenreich, Madl, Vujadinovic, Klem - M. Weber (81. Offenbacher), T. Kainz - Hölzl (55. Wolf), Beichler (75. Szabics), F. Kainz - Beric

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer (56. Svento) -
Meilinger, Ilsanker (71. Berisha), Kampl, Mane (34. Hierländer) - Alan, Soriano


Gelbe Karte: keine bzw. Mane, Ulmer, Hierländer, Svento, Hinteregger

Nächste Seite: Meinungen zum Spiel

Darko Milanic (Sturm-Trainer): "Besonders in der ersten Hälfte hatten wir viele Probleme. Unsere Ballverluste hat Salzburg sofort genützt und Druck erzeugt. In der zweiten Hälfte haben wir sogar schön kombiniert, ein Tor gemacht. Auch, weil wir ein bisschen mutiger waren und mehr Platz gehabt haben. Die Reaktion der Spieler in der Kabine lässt mich hoffen, dass es bergauf geht. Aber ein Punkt verändert gar nichts. Wir müssen weiter hart arbeiten."

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wenn man ein Spiel so im Griff hat, muss man es auch gewinnen. Aber wir haben es vor und kurz nach der Halbzeit verabsäumt, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Wir haben in der zweiten Hälfte einige unnötige Fehler gemacht, einer davon hat zum Ausgleich geführt. So müssen wir akzeptieren, dass es nur ein 1:1 geworden ist."

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel