Soriano-Treffer und lange Überzahl reichen den Salzburgern nicht.
Red Bull Salzburg ist am Donnerstag nach einer 1:2-(1:0)-Heimniederlage gegen Basel im Europa-League-Achtelfinale ausgeschieden. Kapitän Jonatan Soriano
erzielte zwar die Führung für die "Bullen" (22.), doch Marco Streller (51.) und Gaston Sauro (60.) drehten mit ihren Kopfballtreffern jeweils nach Eckbällen die Partie zugunsten der seit der neunten Minute nur noch zu zehnt spielenden Gäste.
Partie knapp vor Abbruch
Die Schweizer, die im Vorjahr bis ins Halbfinale vorgedrungen waren, hatten ihren tschechischen Abwehrchef Marek Suchy nach einem bösen Foul an Alan, der im Finish mit Gelb-Rot selbst vorzeitig unter die Dusche musste (86.), früh verloren. Trotzdem schafften sie nach dem 0:0 im Hinspiel noch den Aufstieg in die Runde der letzten acht. Die Partie war nach 29 Minuten
für insgesamt 13 Minuten vom deutschen Schiedsrichter Manuel Gräfe unterbrochen worden, nachdem Basel-Fans Gegenstände aufs Spielfeld geworfen hatten.
Starker Beginn der Bullen
Salzburg machte von Beginn an Druck und hätte schon früh auf 1:0 stellen können. Die erste Möglichkeit dazu hatte Alan nach Klein-Flanke, doch sein Kopfball landete auf dem Tornetz (3.). Eine Minute später schoss Mane nach Leitgeb-Pass den Ball am Gehäuse vorbei (4.), auch ein Kampl-Distanzschuss verfehlte sein Ziel (7.).
Danach schwächte sich Basel selbst, denn Suchy sah nach Foulspiel gegen Alan auf Höhe der Mittellinie bereits nach acht Minuten die Rote Karte. Und gleich der erste Angriff in numerischer Überlegenheit brachte eine Topchance, die Kampl allerdings nach Stanglpass von Mane verstolperte (11.).
Soriano sorgt für Führung
Die erste Basel-Möglichkeit resultierte aus einem Stocker-Freistoß auf Sauro, dessen Kopfball aber in den Corner abgewehrt wurde (19.). Drei Minuten später hieß es dann verdientermaßen 1:0 für Salzburg: Klein erlief sich mit Rieseneinsatz noch einen zu weiten Pass von Soriano und legte zurück auf Kampl, der mit einer Idealflanke den Spanier bediente. Und der 28-Jährige erzielte volley seinen achten Europa-League-Treffer bzw. den bereits 40. in dieser Saison (22.).
Frühe Vorentscheidung verpasst
Nur zwei Minuten später musste sich Basel-Tormann Sommer bei einem Klein-Weitschuss mit einer Parade auszeichnen (24.). Eine weitere Heldentat des Schlussmannes folgte fünf Minuten später im 1:1-Duell mit Mane (29.). Der folgende Corner konnte von Kampl aber erst 13 Minuten später ausgeführt werden, weil Basel-Fans Gegenstände aufs Spielfeld warfen und der deutsche Schiedsrichter Manuel Gräfe die Partie deshalb für mehr als zehn Minuten unterbrach.
Nach Wiederbeginn vergab Soriano die nächste Chance aufs 2:0. Basel wurde dagegen erst knapp vor dem Pausenpfiff wieder gefährlich, als ein abgefälschter Schuss von Philipp Degen knapp über die Latte zischte. Gleich nach dem Wechsel waren dann wieder die "Bullen" am Drücker, als Soriano den Ball aus spitzem Winkel ins Außennetz jagte (47.). Diese vergebene Möglichkeit sollte sich schnell rächen.
Gulacsi patzt
Basel nützte gleich die erste Chance in der zweiten Hälfte. Nach einem Corner von Fabian Frei schlug ein wuchtiger Kopfball von Kapitän Streller im kurzen Kreuzeck ein (51.). Und nicht einmal zehn Minuten später kam es noch schlimmer für die Salzburger: Nach einem weiteren Frei-Eckball patzte Tormann Gulacsi, und der Argentinier Sauro besorgte per Kopf die Führung, womit der Spielverlauf vollends auf den Kopf gestellt wurde (60.).
Ajeti gehen die Nerven durch
Zu diesem Zeitpunkt hätten aber eigentlich nur noch neun Basel-Spieler auf den Platz stehen dürfen, denn Arlind Ajeti hatte nach einem Kopfstoß gegen Alan nur Gelb gesehen (54.). Streller hatte wenig später sogar das 3:1 auf dem Fuß (63.). Erst in Minute 70 fand Soriano die erste Ausgleichschance vor, doch der schon im Hinspiel überragende Yann Sommer parierte seinen Schuss.
Der künftige Mönchengladbach-Goalie vereitelte auch noch Chancen von Alan (80., 84.) und besiegelte damit die erste Europa-League-Niederlage der Salzburger in dieser Saison. Alan sah im Finish nach einem Fallrückzieher wegen gefährlichen Spiels die Ampel-Karte, nachdem er in Minute 54 wegen der Auseinandersetzung mit Ajeti mit Gelb verwarnt worden war (86.).
© GEPA
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Florian Klein (Salzburg-Außenvereidiger): "Unbegreiflich. Wir sind nur wegen unserer schlechten Chancenauswertung ausgeschieden. Wir hätten heute sechs, sieben Tore machen müssen. Wenn man sieht, was wir über 90 Minuten seit einem Jahr leisten, dann tut es sehr weh, dass wir uns heute nicht belohnt haben."
Fabian Frei (Basel-Mittelfeldspieler, der mit seinen Eckbällen beide Treffer der Schweizer eingeleitet hatte): "Sensationell. Die Pause nach 30 Minuten war zwar nicht schön, aber sie hat uns gut getan. Wir konnten unseren Frust in der Kabine lassen. Wir sahen bereits in den zehn Minuten vor der Halbzeit, dass wir uns Chancen erspielen können. Die Standardsituationen haben danach sehr gut funktioniert. Wir sind gerannt bis zum Geht-nicht-mehr. Nun freue ich mich sogar auf die Dopingkontrolle, denn heute ist mir alles egal."