Nach dem Sieg über Albanien setzte es am Dienstag Niederlage gegen Türkei.
Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat in der Vorbereitung auf die EURO 2016 einen Dämpfer hinnehmen müssen. Die ÖFB-Auswahl verlor am Dienstag vor 26.700 Zuschauern im Wiener Happel-Stadion das Testspiel gegen die Türkei mit 1:2 (1:1) und kassierte damit die sechste Niederlage in den vergangenen zwölf Freundschaftspartien.
Almer-Ersatz Özcan patzt
Zlatko Junuzovic hatte die Hausherren in der 22. Minute zwar in Führung gebracht, Hakan Calanoglu per Freistoß (43.) und Arda Turan (56.) sorgten aber noch für die Wende zugunsten des WM-Dritten von 2002, der im Prater von tausenden Fans unterstützt wurde. Das Siegestor der Türken entsprang einem schweren Patzer von ÖFB-Goalie Ramazan Özcan.
Der türkischstämmige Vorarlberger hatte den Vorzug gegenüber Robert Almer bekommen. Außerdem brachte Teamchef Marcel Koller in der Startformation im Vergleich zum 2:1 gegen Albanien am Samstag Stefan Ilsanker für den erkrankten Julian Baumgartlinger, Guido Burgstaller für den Vaterfreuden entgegenblickenden Martin Harnik und Rubin Okotie für Marc Janko.
Trotz der veränderten Startelf erwischten die Österreicher einen guten Start. In der 3. Minute bediente Marko Arnautovic in seinem 50. Länderspiel David Alaba, dessen Schuss aus wenigen Metern von Mehmet Topal über die Latte bugsiert wurde.
Junuzovic legt vor
Zwei Minuten später flog ein Distanzschuss von Florian Klein deutlich über das Tor, wieder drei Minuten danach setzte sich Okotie auf der rechten Seite durch, fand mit seiner Flanke aber keinen Abnehmer. In der 22. Minute jedoch war der türkische Goalie Volkan Babacan geschlagen - eine Hereingabe von Arnautovic beförderte Junuzovic per Direktabnahme via Innenstange ins lange Eck.
Die Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient, denn von den Türken kam zunächst in der Offensive relativ wenig. Wenn es gefährlich wurde, dann durch Calhanoglu: In der 10. Minute zog eine Freistoßflanke des Leverkusen-Profis nur knapp am ÖFB-Gehäuse vorbei, in der 12. Minute hatte Özcan bei einem Schuss des Mittelfeldspielers aus spitzem Winkel Mühe.
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
Traum-Freistoß zum Ausgleich
Folgerichtig war es auch Calhanoglu, der für den Ausgleich sorgte. Nachdem er von Christian Fuchs zu Fall gebracht worden war, verwertete der 22-Jährige den etwas schmeichelhaften Freistoß in der 43. Minute zum 1:1. Kurz vor der Pause sorgte Calhanoglu wieder für Gefahr. Bei seinem Weitschuss musste sich Özcan gehörig strecken.
So wie die Anfangsphase der ersten Hälfte stand auch jene der zweiten im Zeichen der Gastgeber. Nach einem von Alaba schnell ausgeführten Freistoß tauchte Arnautovic in der 47. Minute alleine vor Volkan auf, schupfte den Ball aber weit am Tor vorbei. In der 54. Minute war der türkische Goalie bei einem Distanzschuss von Alaba zur Stelle.
Wechsel zerstört Spielfluss
Ausgerechnet in dieser starken Phase der ÖFB-Elf leistete sich Özcan seinen folgenschweren Patzer. Der Ingolstadt-Legionär servierte Turan mit einem missglückten Pass den Ball - der davor eher unauffällige Barcelona-Mittelfeldspieler hatte keine Mühe, das Spielgerät aus knapp 30 Metern ins Tor zu schupfen.
In der Folge wurde die Partie auch durch viele Wechsel zerfahrener. Die Österreicher schafften es nicht mehr, entscheidend Druck aufzubauen und blieben bis zum Schlusspfiff ohne zwingende Chance auf den Ausgleich.
Die Gelegenheit zur Wiedergutmachung bietet sich für das ÖFB-Team im nächsten Testspiel am 31. Mai in Klagenfurt gegen Malta. Die Generalprobe vor dem Abflug zur EM-Endrunde nach Frankreich steigt am 4. Juni wieder im Happel-Stadion gegen die Niederlande.
Nächste Seite: Der Ticker zum Nachlesen