Aus im EL-Play-off
1:2! Pasching verpasst "Wunder von Linz"
29.08.2013
Die Oberösterreicher dürfen auf Platz von Fenerbahce in Gruppenphase hoffen.
Für den Regionalligisten Pasching ist das "Abenteuer" Europacup nach dem Play-off zur Europa League aller Voraussicht nach zu Ende. Die Oberösterreicher verloren am Donnerstagabend, nach dem 0:2 in Portugal, auch das Rückspiel gegen Estoril im Linzer Stadion mit 1:2 (0:1) und sind somit aus sportlicher Sicht aus dem Bewerb ausgeschieden. Der ÖFB-Cupsieger hat allerdings noch die Chance, als "Lucky Loser"
in die Gruppenphase hineinzurutschen.
Regionalligist fordert Estoril
Die schwach in die Regionalliga gestarteten Oberösterreicher lieferten vor der Pause eine starke Vorstellung ab, hatten in der Anfangsphase mehr als 70 Prozent Ballbesitz, ließen allerdings im Abschluss die nötige Effizienz vermissen. Stefan Petrovic zog aus seitlicher Position alleine auf Estoril-Goalie Vagner zu, schoss allerdings am langen Eck vorbei (5.). Zudem ließ Davorin Kablar eine Kopfballchance ungenützt (12.).
Estoril eiskalt
Die nicht in Bestbesetzung angetretenen Portugiesen machten wenig fürs Spiel, gingen aus dem Nichts aber trotzdem in Führung. Nach einem kurz abgespielten Freistoß traf Luis Leal durch die Mauer der Paschinger zum 0:1 (21.). Das war zugleich die einzige nennenswerte Aktion der Gäste vor der Pause. Die Baumgartner-Elf war einem Torerfolg, bei einem Perchtold-Abschluss ins Außennetz (28.) sowie einem gehaltenen Sobkova-Freistoß (35.), näher.
Gastgeschenk von Kablar
Nach dem Seitenwechsel machten sich die Paschinger selbst mit einem Gastgeschenk die letzten Aufstiegshoffnungen zunichte. Leal sprintete in eine missglückte Kablar-Rückgabe und vollendete souverän zum 0:2 (52.). Aufgegeben wurde aber trotzdem nicht, und dank eines Traumtreffers von Sobkova wurde zumindest die Chance auf einen Teilerfolg am Leben gehalten. Der Mittelfeldspieler zog in Manier eines Lionel Messi oder Arjen Robben von der Seite nach innen und traf via Innenstange (57.). Mit dem durchaus leistungsgerechten Unentschieden wurde es aber nichts mehr, da Casanova (81.), Perchtold (89.) und Mössner (90.) ihre Chancen auf das 2:2 ausließen.
Per Losentscheid in Gruppenphase?
Die Paschinger können sich damit wieder voll und ganz auf ihr Tagesgeschäft konzentrieren, da geht es in der Regionalliga Mitte am Sonntag im Waldstadion gegen Vöcklamarkt. Eine kleine Chance hatten die Oberösterreicher aber noch auf einen Verbleib in der Europa League. Die UEFA entschloss sich nämlich dazu, den durch den Ausschluss von Fenerbahce Istanbul vakant gewordenen Platz in der Europa League per Los am Freitag an einen der Play-off-Verlierer zu vergeben.
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Die Stimmen zum Spiel
Gerald Baumgartner (Pasching-Trainer): "Wir haben versucht, gleich vom Start weg Druck zu machen, das ist uns gut gelungen. Wenn Petrovic das Tor macht, dann kann Estoril nicht so spielen, wie sie gespielt haben. Meine Mannschaft ist gelaufen, hat gekämpft und auch sehr gut gespielt. Wir hatten auch einige tolle Möglichkeiten, ich kann der Mannschaft nur zwei Dinge vorwerfen - das erste und zweite Gegentor. Der Unterschied war heute, dass sie zwei- oder dreimal aufs Tor geschossen haben und zwei Tore geschossen haben."
Daniel Sobkova (Pasching-Torschütze): "Für mich persönlich war das ein Schritt nach vorne, nachdem die Saison für mich bisher nicht so gut gelaufen ist. Unsere Mannschaft hat sich sehr teuer verkauft, einziger Wermutstropfen ist, dass wir zwei einfache Tore bekommen haben. Die Chance ist minimal, wenn du gezogen wirst, wäre es unglaublich. Aber Glücksgriff hin oder her, man muss sich das selber erarbeiten."
Marco Silva (Estoril-Trainer): "Wir haben eine Mannschaft, die auf jede Spielsituation eine Antwort hat. Für uns ist es wichtig, dass eine portugiesische Mannschaft wie wir international dabei ist und wir nun das erste Mal in der Europa League spielen. Pasching hat stark begonnen, hatte eine Chance, aber nach dem ersten Tor haben wir das Spiel gut kontrolliert. Wir haben jetzt in zwölf Tagen vier Spiele gemacht, sind viel unterwegs, deswegen musste ich den ein oder anderen Spieler schonen."