WM-Quali

1:3-Pleite gegen Serbien

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Der Traum von der WM 2010 in Südafrika ist wohl geplatzt: Gegen Serbien setzte es für Janko & Co in Wien eine 1:3-Pleite.

Der Traum ist so gut wie ausgeträumt. Die WM 2010 in Südafrika ist für das österreichische Fußball-Nationalteam am Mittwoch in praktisch unmöglich weite Ferne gerückt - und das bereits nach vier Qualifikationsspielen. Das ÖFB-Team musste sich in Gruppe 7 dem in der Anfangsphase groß aufspielenden Tabellenführer Serbien zu Hause mit 1:3 (0:3) geschlagen geben. Den Ehrentreffer erzielte Marc Janko (80.). Für Serbien hatten Milos Krasic (14.), Milan Jovanovic (18.) und Ivan Obradovic (24.) getroffen. SAGEN SIE IHRE MEINUNG: Ist Brückner noch der richtige Trainer? Wie soll es weitergehen? Posten Sie IhreMeinung am Ende der Geschichte!

Das sagten die Spieler nach dem Match

Die Österreicher halten damit nach vier Quali-Spielen bei ebenso vielen Punkten. Auf die Serben sowie den gegen die Färöer mit 1:0 erfolgreichen Zweiten Litauen fehlen bereits fünf Punkte. Die Vorentscheidung im Wiener Ernst-Happel-Stadion war bereits in der Anfangsphase gefallen, als sich die extrem offensiv eingestellten Serben vor 48.000 Zuschauern in einen kleinen Spielrausch spielten und aus den ersten drei Chancen drei Tore machten.

Rasche Entscheidung
Erst traf der überragende Krasic mit einem Rechtsschuss ins lange Eck (14.), nachdem zuvor Rene Aufhauser zu zaghaft attackiert hatte. Nur vier Minuten später legte Jovanovic nach, indem er einen von der Stange zurückgesprungenen Ball von Pantelic über die Linie drückte (18.). Das 3:0 besorgte der 20-jährige Ivan Obradovic ebenfalls nach Vorarbeit von Pantelic mit einem Schuss ins lange Eck. Emanuel Pogatetz hatte zuvor das Abseits aufgehoben (24.).

ÖFB-Team nur am Schluss druckvoll
Die Serben schalteten daraufhin einen Gang zurück, gerieten aber erst in der Schlussphase unter Druck, nachdem Janko im siebenten Länderspiel sein drittes Teamtor gelungen war. Der Salzburg-Stürmer, der von Teamchef Karel Brückner erneut als Solospitze aufgeboten worden war, setzte sich nach Lochpass von Paul Scharner durch und schloss ins kurze Eck zum 1:3 ab (80.). Großchancen auf den Anschlusstreffer blieben allerdings aus.

Hoffer statt Harnik
ÖFB-Cheftrainer Brückner hatte mit einer ungewöhnlichen Aufstellungsvariante überrascht. Anstelle des verletzten Martin Harnik erhielt Rapid-Stürmer Erwin Hoffer rechts im Mittelfeld den Vorzug gegenüber Andreas Hölzl, der bei der 1:1-Blamage am Samstag auf den Färöern debütiert hatte. Zur Pause kam der serbischstämmige Youngster Marko Arnautovic (19) für Hoffer.

Brückners Defensivkonzept war bereits früh über den Haufen geworfen worden, weil Abwehrchef Martin Stranzl bereits nach zehn Minuten verletzt ausschied. Der Innenverteidiger hatte sich bei einem Zusammenprall eine Muskelquetschung am rechten Oberschenkel zugezogen, das ÖFB-Team agierte daher zum Zeitpunkt des 0:1 in numerischer Unterlegenheit. In der 17. Minute kam Ronald Gercaliu für Stranzl, Pogatetz rückte von links in die Mitte.

Sieben Minuten später stand es 0:3. Dazwischen hatte ÖFB-Kapitän Andreas Ivanschitz an seinem 25. Geburtstag zumindest den ersten gefährlichen Torschuss abgegeben (21.). Ein Fuchs-Schuss (13./drüber) strahlte ebenso keine Gefahr dar wie ein Janko-Volley (28./daneben). Einem Tor am nächsten waren die Österreicher vor der Pause in Minute 43, als sie vergeblich Elfmeter reklamiert hatten. Serbien-Keeper Stojkovic war gegen György Garics ungestüm aus seinem Tor gesprungen.

Lattenschüsse der Serben
Auf der Gegenseite hatte Sebastian Prödl einen Schuss von Obradovic an die eigene Latte gelenkt (31.). Auch Pantelic berührte nach der Pause mit einem abgefälschtem Schuss die Latte (60.). Für Österreich traf Janko aus spitzem Winkel das Außennetz (67.). Damit hat es seit dem sensationellen Auftakt mit einem 3:1 gegen Frankreich für den ÖFB in Gruppe 7 nur Rückschläge gesetzt. Einem bitteren 0:2 in Litauen war das peinliche Remis auf den Färöern gefolgt.

Die WM 2010 dürfte damit wie schon 2002 und 2006 ohne Österreich stattfinden. Die Hoffnungen der Fans waren schnell enttäuscht, hatten sie doch vor der Partie noch ein Transparent entrollt: "Macht das Unmögliche möglich - mit uns nach Südafrika." Das nächste Qualispiel geht am 1. April in Klagenfurt gegen Rumänien über die Bühne, davor empfängt das ÖFB-Team am 19. November die Türkei in Wien.

Österreich - Serbien 1:3 (0:3)
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 48.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Riley (ENG)
Tore: Janko (80.) bzw. Krasic (14.), Jovanovic (18.), Obradovic (24.)

Österreich: Manninger - Garics, Prödl, Stranzl (18./Gercaliu), Pogatetz - Aufhauser (60./Säumel), Scharner - Hoffer (46./Arnautovic), Ivanschitz, Fuchs - Janko
Serbien: Stojkovic - Ivanovic, Vidic, Lukovic, Obradovic - Milijas (53./ Kuzmanovic) - Krasic, Stankovic (76./Jankovic), Jovanovic - Pantelic (64./Tosic), Zigic

Gelbe Karten: Ivanschitz; bzw. Obradovic, Jankovic

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Unser Spartak-Legionär verletzte sich früh, musste nach dem 0:1 das Feld verlassen

War schon nach dem Färöer-Spiel selbstkritisch. Fand nie richtig ins Spiel

Kam für den indisponierten Aufhauser, konnte aber auch keine Impulse sezten

Ließ sich vor dem 0:3 übelst von Obradovic vernaschen. Wirkte stets unsicher

Beim 0:2 beteiligt, danach völlig von der Rolle

Sah beim 0:1 nicht gut aus. Wirkte nach dem 0:3 verzweifelt.

Anfangs so gut wie nicht zu sehen. Schoss schließlich den Ehrentreffer

Bäumte sich ale Einziger auf, ein gefährlicher Torschuss, sonst nicht viel

Anfangs im Mittelfeld, später in der Spitze - konnte sich da und dort nicht durchsetzen

Kam in der 18. Minute für den verletzten Stranzl, konnte der Abwehr aber auch keine Sicherheit geben

Machte noch den besten Eindruck in der Abwehr

Versuchte am Anfang Druck über die linke Seite zu machen, noch einer der "Besseren"

Beim 0:1 ließ er den Gegenspieler schießen, katastophale Fehler im Spielaufbau

Kam zu seinem 2. Teameinsatz, blieb unauffällig

Es ging Schlag auf Schlag: Serbien erzielte kurz nach dem 2:0 das dritte Tor

Ausverkauftes Ernst Happel Stadion, tolle Stimmung vor dem Anpfiff

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