Drei Treffer von Soriano
4:0! Bullen schießen Elfsborg ab
18.09.2013
Salzburger werden Favoritenrolle gerecht.
Red Bull Salzburg hat am Donnerstag den Grundstein für eine erfolgreiche Gruppenphase in der Fußball-Europa-League gelegt. Die Salzburger fertigten den schwedischen Meister IF Elfsborg zum Auftakt der Gruppe C völlig verdient mit 4:0 (2:0) ab. Die Tore vor 7.879 Zuschauern in Wals-Siezenheim erzielten Alan (36.) sowie der überragende Kapitän Jonatan Soriano mit einem Triplepack (44./Elfmeter, 69., 79.).
Salzburg-Trainer Roger Schmidt setzte auf dieselbe Startformation wie am Sonntag beim 5:0-Ligasieg in Ried. Die Machtdemonstration war eine ähnliche. Österreichs Vizemeister dominierte die Partie gegen sehr defensiv eingestellte Schweden von Beginn an, musste sich vor den Augen von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz aber mehr als eine halbe Stunde bis zum ersten Treffer gedulden.
Soriano in Hochform
Nach Zuspiel von Kevin Kampl und einem Haken zur Mitte traf Alan wuchtig mit dem linken Fuß. Zuvor war bereits ein Tor von Soriano, der einen Abpraller nach Schuss von Alan verwertete, zu Unrecht wegen Abseits aberkannt worden (29.). Der Spanier fand noch weitere Großchancen vor, scheiterte aber vorerst am Außennetz (17.) sowie aus guter Position am schwedischen Keeper Stuhr Ellegaard (25.).
Bullen drückend überlegen
Vom Elfmeterpunkt gab sich der Kapitän, der seinen Vertrag wie Kampl vorzeitig um mehrere Jahre verlängert hat (Soriano bis 2017, Kampl bis 2018), dann aber keine Blöße. Soriano schickte Stuhr Ellegaard in die falsche Ecke. Alan war zuvor nach einem Foul theatralisch zu Boden gegangen. Alan und Kampl stellten die statische schwedische Defensive immer wieder vor Probleme, die Bullen gingen aber noch etwas fahrlässig mit ihren Chancen um.
Nilsson scheitert an Gulacsi
Auf der Gegenseite gab es nur eine Schrecksekunde, als Lasse Nilsson alleine vor Salzburg-Keeper Peter Gulacsi auftauchte (31.). Nach Seitenwechsel taten die Schweden, in der Liga derzeit nur Fünfter, mehr fürs Spiel. Ein Volley von Spielmacher Anders Svensson, dem schwedischen Rekordnationalspieler und großen Star von Elfsborg, ging aber neben das Tor (54.).
Mit seinem zweiten Treffer machte Soriano endgültig alles klar. Der 27-Jährige musste einen scharfen Querpass von Alan nur noch über die Linie drücken. Der Brasilianer selbst ließ sich die Chance auf seinen Doppelpack entgehen (74.). stattdessen war es erneut Soriano vorbehalten, seine Leistung nach herrlicher Kombination über die eingewechselten Hinteregger und Berisha mit dem 4:0 zu krönen.
Red-Bull-Boss im Stadion
Mateschitz, der erstmals seit der Blamage in der Champions-League-Qualifikation im Vorjahr gegen Düdelingen im Stadion war, dürfte gefallen haben, was er sah. Sein Team hat sich beim vierten Antreten in der EL-Gruppenphase zum dritten Mal den Aufstieg zum Ziel gesetzt. Nach einem Auftakt nach Maß haben die Bullen alle Trümpfe in der Hand. Das nächste Spiel steht am 3. Oktober beim dänischen Cupsieger Esbjerg auf dem Programm.
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Die Meinungen zum Spiel
Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Ich bin sehr zufrieden, dass wir an die Spiele der Meisterschaft anschließen konnten. Das ist ein wichtiger Sieg auf dem Weg ins Sechzehntelfinale. Beeindruckend war vor allem die Art und Weise, wie die Mannschaft agiert hat, wie sie den Gegner permanent bearbeitet und Ruhe bewahrt hat. Wir haben das Spiel von der ersten Minute an in die Hand genommen und über 90 Minuten nur eine Möglichkeit zugelassen. Für die nächsten fünf Spiele ist das eine gute Basis."
Jonatan Soriano (Salzburg-Dreifachtorschütze): "Heute war ein guter Tag für uns. Es war wichtig, dass wir in der Europa League so gestartet sind. Es war ein gutes Spiel, aber es war nicht so einfach. Wir mussten 90 Minuten laufen und gegen den Ball arbeiten. Meine Tore sind wichtig für die Mannschaft und nicht für mich. Es ist wichtig, dass alle elf Spieler auf dem Platz zusammenarbeiten. Das hat gut funktioniert. Wir sind eine gute Mannschaft, ich bin sehr zufrieden."
Kevin Kampl (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Eines unserer Erfolgsrezepte sind die vielen Ballgewinne weit vorne. Daher kommen wir zu zahlreichen Torchancen. Das macht uns so stark. Es ist ein enormer Teamgeist in der Mannschaft. Es ist eine kompakte, feste Gruppe. Jeder hat einen super Charakter. Wir wollen auf jeden Fall in der Europa League überwintern. Wenn wir so weiterspielen, ist das ganz klar realistisch."
Jörgen Lennartsson (Elfsborg-Trainer): "Wir wollten von vorne herein nicht so tief stehen, aber das war auch der Stärke von Salzburg geschuldet. Wir konnten ihr Tempo nicht mitgehen. Wir hatten Probleme mit der Spielverlagerung. Einige Spieler haben nicht die Tagesform erreicht. Das 2:0 kurz vor der Pause hat uns das Genick gebrochen. Wir können aus diesem Spiel nur unsere Lehren ziehen. Dass Esbjerg gegen Lüttich gewonnen hat, überrascht mich. Wir sind in dieser Gruppe Außenseiter, die anderen drei Teams sind auf gleicher Höhe Favorit. Wir werden uns in den nächsten Spielen sicher anders präsentieren."