Salzburger können schon für dritte Quali-Runde planen.
Im Gegensatz zum SKN St. Pölten
ist der SV Grödig perfekt in die Europa-League-Qualifikation gestartet. Die Salzburger gewannen am Donnerstag das Zweitrunden-Hinspiel bei Cukaricki Belgrad völlig verdient 4:0 (1:0) und stehen damit schon vor dem Rückspiel am 24. Juli (19.00 Uhr) in der Salzburger Red-Bull-Arena so gut wie sicher als Aufsteiger fest.
Früher Ausschluss hilft Grödigern
Das erste Europacupspiel der Vereinsgeschichte hätte für die Grödiger also kaum besser verlaufen können. Nutz (37., 90.) und der nach einer halben Stunde eingewechselte Schütz (80., 85.) sorgten jeweils mit einem Doppelpack bei starkem Regen für die Entscheidung. Der Sieg war auch in dieser Höhe durchaus verdient, die Baur-Truppe war über 90 Minuten tonangebend, wohl bedingt allerdings auch durch den frühen Ausschluss von Belgrads Piasentin wegen einer Torraub-Fouls an Reyna (25.).
Die Vorzeichen für die Grödiger waren nicht ideal, standen doch neben Potzmann (Schambeinentzündung) kurzfristig auch Gschweidl (Leistenverletzung) und Hart (Lebensmittelvergiftung) nicht zur Verfügung. Auf das Spiel des Tabellendritten der abgelaufenen Bundesliga-Saison wirkte sich das aber überhaupt nicht negativ aus. Nach einer offenen Anfangsphase übernahmen die Gäste schnell das Kommando und diktierten spätestens nach dem Ausschluss des Brasilianers Piasentin nach Foul am durchbrechenden Reyna (25.) das Geschehen.
Lattenkracher läutet Drangperiode ein
Der verhängte Freistoß von Tomi aus mehr als 20 Metern landete an der Latte (26.), ein Brauer-Distanzschuss verfehlte nur knapp das Kreuzeck (35.). Zwei Minuten später war die verdiente Gäste-Führung perfekt. Nach Hereingabe des agilen Reyna kam Tomi zwar nicht richtig mit der Ferse zum Abschluss, dafür staubte der dahinter platzierte Nutz eiskalt zum 1:0 ab. Zur Pause hätte es schon 2:0 stehen müssen, Brezancic rettete nach einem Tomi-Lupfer über Goalie Ristic aber in letzter Sekunde auf der Linie (41.). Zudem schoss Reyna auch noch drüber (43.).
Mangelhafte Chancenauswertung
Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Serben trotz Unterzahl ihre vor der Pause kaum vorhandenen Offensivbemühungen, die Grödig-Abwehr stand aber größtenteils sicher. Im Spiel nach vorne hatten die Salzburger die klar besseren Chancen, ließen diese allerdings vorerst noch leichtfertig aus. Ein Abschluss von Boller ging drüber (56.) und Tomi fand bei einem Kopfball vom Fünfer seinen Meister in Ristic. Zudem hätte Boller bei einer Aktion selbst schießen können, gab aber zur Mitte, wo Nutz nicht richtig zum Abschluss kam (67.).
Starke Schlussoffensive
In der 71. Minute kam Srnic das einzige Mal einem serbischen Torerfolg nahe. In der Schlussphase wurde die numerische Unterlegenheit der Hausherren immer mehr ersichtlich, was sich auch noch im Ergebnis deutlich widerspiegelte. Nach schöner Kombination über Reyna und Boller vollendete Schütz im Rutschen (80.). Fünf Minuten später staubte er aus seitlicher Position ab, nachdem Tomi an Ristic gescheitert war. Für den Schlusspunkt sorgte abermals Nutz mit einem platzierten Schuss ins Eck (90.). St. Pölten hatte zuvor bei Potew Plowdiw in Burgas knapp 1:2 verloren. Die dritte Runde wird bereits am Freitag ausgelost.
Nächste Seite: Die Meinungen zum Spiel
Die Meinungen zum Spiel
Daniel Schütz (Grödig-Doppel-Torschütze): "Der Spielverlauf war für uns mit der Roten Karte. Wenn man 4:0 auswärts gewinnt im Europacup kann man zufrieden sein. In der zweiten Hälfte waren wir ein bisschen ungeduldig, ab der 80. Minute haben wir aber wieder geduldig gespielt und auch die Tore gemacht. Wir haben uns jetzt einmal eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen, das ist ein Fakt."
Michael Baur (Grödig-Trainer): "Es ist ein tolles Gefühl, ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Sie hat genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben den Gegner früh gestört, nicht aufbauen lassen, haben früh gepresst und auch die Tore gemacht. Auch nach der Pause haben wir mit Nachdruck gespielt. Ein 4:0 auswärts ist eine ganz gute Sache. Das Rückspiel sollten wir gleich ernst nehmen wie dieses Spiel."