Spanier gewinnen Bewerb zum 7. Mal

5:2 n.E. - Sevilla gewinnt Europa-League-Final-Thriller gegen AS Roma

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Der FC Sevilla ist Europa-League-Sieger 2022/2023. Die Spanier setzen sich in einem packenden Finale gegen die AS Roma mit 5:2 nach Elferschießen durch und holen somit den siebenten Titel in der Europa League.

Der FC Sevilla hat in der Europa League seine Rekordserie ausgebaut. Die Andalusier siegten am Mittwochabend im Finale von Budapest gegen die AS Roma mit 4:1 nach Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten und Verlängerung war es 1:1 gestanden. Sevilla hat nun in sieben Antritten in Endspielen des UEFA-Cups bzw. der Europa League siebenmal die Trophäe eingeheimst. Jose Mourinho verpasste damit in seinem sechsten Europacup-Finale als Trainer erstmals einen Titel.

Europa League Finale 2023

Der tragische Held: Mancini vergibt den entscheidenden Elfmeter im Europa-League-Finale.

© APA
× Europa League Finale 2023

Der Portugiese muss sich den Rekord von fünf Pokalgewinnen weiter mit Italiens Altmeister Giovanni Trapattoni teilen. Der argentinische Weltmeister Paulo Dybala (35.) schoss die Roma in der ersten Halbzeit voran, ein Eigentor von Gianluca Mancini (55.) bescherte den nach der Pause aufkommenden Spaniern den Ausgleich. Danach fiel kein Treffer mehr. Nach kräfteraubenden 120 Minuten samt elfminütiger Nachspielzeit fiel die Entscheidung im Elfmeterschießen. Dort schoss Mancini Torhüter Bono an, Teamkollege Roger Ibanez traf an die Stange. Sevillas Gonzalo Montiel scheiterte zunächst an Rui Patricio, der Elfer musste aber wiederholt werden. Der schon im WM-Finale vom Punkt erfolgreiche Argentinier schoss Sevilla daraufhin zum Titel.

Europa League Finale 2023
© Getty
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+++ Das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen +++

Schon vor Anpfiff war klar, dass eine beeindruckende Serie enden wird. Rekordsieger Sevilla hatte bei seinen sechs Titelgewinnen im UEFA-Cup bzw. der Europa League (zuletzt 2020) noch nie ein Endspiel verloren. Dies galt auch für Mourinho, der als Coach in Finali noch unbesiegt war. Für beide Clubs ging es auch finanziell um viel. Sevilla drohte den Europacup ebenso zu verpassen wie die Roma, die in der Serie A seit sieben Partien auf einen Sieg wartet. Der Fokus lag schon länger auf der Europa League. Dort hatten die Gelbroten im Play-off im Februar Red Bull Salzburg eliminiert (0:1,2:0)

Nach Dybala-Tor spielt nur noch Sevilla

Die mit dem römischen Leitspruch "SPQR" auf der Brust und viel Unterstützung von den Rängen eingelaufenen Roma-Profis fanden besser in die Partie und fanden auch die erste Topchance vor. Über den nach einer Knöchelverletzung fit gewordenen Dybala, dessen Startelf-Einsatz Mourinho am Vortag ausgeschlossen hatte, und Zeki Celik kam der Ball zu Leonardo Spinazzola, der jedoch zu zentral auf Sevillas Bono abschloss (12.). Die Partie wurde dann zunehmend von Nickligkeiten unterbrochen. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, der englische Referee Anthony Taylor hatte einiges zu tun. An der Seitenlinie versuchte Mourinho immer wieder, auf den Unparteiischen einzuwirken.

Eine Unachtsamkeit in der Abwehr der Spanier ebnete den Römern die Führung. Nach einem Ballverlust von Ivan Rakitic am Mittelkreis passte Mancini gedankenschnell auf den los stürmenden Dybala, der Bono keine Chance ließ. Fernando hätte für Sevilla nach einem Eckball (43.) ausgleichen können, konnte den Kopfball aber nicht platziert setzen. Eine zu offensichtliche "Schwalbe" von Lorenzo Pellegrini im Sevilla-Strafraum bestrafte Taylor mit Gelb für den Roma-Kapitän. Schon tief in den sieben Minuten Nachspielzeit der ersten Spielhälfte hätte Rakitic seinen Fehler beinahe ausgebessert. Sein Distanzschuss knallte an die Innenstange (45.+6).

Sevillas Trainer José Luis Mendilibar brachte mit Suso und Erik Lamela nach der Pause zwei Akteure, die im Halbfinale gegen Juventus Turin für den Umschwung gesorgt hatten. Es sollte Wirkung zeigen. Keine zehn Minuten später durften die vornehmlich über die Seiten agierenden Andalusier gegen zu passive Römer jubeln. Der 37-jährige Kapitän Jesus Navas flankte von rechts, der von einem Gegenspieler bedrängte Mancini lenkte die Hereingabe ins eigene Netz.

Smalling hat Entscheidung am Kopf

Für Dybala war nach 67 Minuten Schluss, keine Minute davor war seine Elf dem zweiten Tor nach einem Freistoß samt chaotischen Szenen im Sevilla-Strafraum nahe gekommen. Eine Viertelstunde vor Schluss wähnten sich dann die Spanier auf der Gewinnerstraße, als Taylor nach einem vermeintlichen Foul von Roger Ibanez an Lucas Ocampos auf den Elferpunkt zeigte. Nach VAR-Studium und dem Gang zum Bildschirm revidierte der Engländer aber seine Entscheidung. Auf der Gegenseite gab es ebenfalls keinen Strafstoß, als Fernando bei einer Flanke an der Hand getroffen wurde (82.). Der eingewechselte Römer Andrea Belotti schoss erneut nach einem Freistoß kurz darauf am Tor vorbei.

Europa League Finale 2023

Der tragische Held: Mancini vergibt den entscheidenden Elfmeter im Europa-League-Finale.

© APA
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Die Partie ging in der Verlängerung, in der die Teams kein Risiko eingehen wollten. Die Kräfte schwanden, einige Spieler wurden von Krämpfen geplagt. Romas Chris Smalling traf in der 131. Minute per Kopf noch die Lattenoberkante, ehe Schluss war. Mourinho musste in einem Europacup-Finale erstmals ins Elferschießen - und verlor.

Zahlen & Fakten zum Spiel

FC Sevilla - AS Roma 5:2 n. E. (0:1, 1:1, 1:1)
Budapest, Puskas Arena
Schiedsrichter: Taylor/ENG

Tor: 0:1 Dybala (35.), 1:1 Mancini (55./ET)
Elfmeterschießen:
1:0 - Ocampos trifft (SEV)
1:1 - Cristante trifft (ROM)
2:1 - Lamela trifft (SEV)
2:1 - Mancini scheitert an Bono (ROM)
3:1 - Rakitic trifft (SEV)
3:1 - Ibanez verschießt (ROM)
4:1 - Montiel trifft (SEV)
Gelbe Karten: Mir, Jordan (auf Bank), Rakitic, Lamela, Montiel, Ocampos bzw. Matic, Pellegrini, Mancini, Cristante, Celik, Zalewski, Karsdorp

Sevilla: Bono - Navas (94. Montiel), Bade, Gudelj (128. Marcao), Telles (94. Rekik) - Fernando (128. Fernando), Rakitic - Ocampos, O. Torres (45. Suso), B. Gil (45. Lamela) - En-Nesyri
Roma: R. Patricio - Mancini, Smalling, Ibanez - Celik (91. Zalewski), Cristante, Matic (120. Bove), Spinazzola (106. Llorente) - Pellegrini (106. El Shaarawy) - Dybala (68. Wijnaldum), Abraham (75. Belotti)

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