Janko, Pogatetz out
Absageflut beim Nationalteam
17.11.2008
Nach Manninger und Korkmaz fehlen Teamchef Brückner beim Türkei-Match auch Marc Janko und Emanuel Pogatetz.
Österreichs Fußball-Nationalteam geht stark ersatzgeschwächt in das Testspiel am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF1) im Wiener Happel-Stadion gegen die Türkei. Fast im Minutentakt trudelten am Montagvormittag die Absagen ein: Zunächst gab der im Moment überragende Salzburg-Torjäger Marc Janko wegen einer Oberschenkelverhärtung w.o., sein vorgesehener Ersatz Stefan Maierhofer steht wegen der gleichen Blessur ebenfalls nicht zur Verfügung. Auch Middlesbrough-Verteidiger Emanuel Pogatetz verzichtete aufgrund einer Innenbanddehnung im Knie auf eine Reise nach Wien.
Bereits am Sonntag hatte der von Rückenschmerzen geplagte Juventus-Goalie Alexander Manninger dem ÖFB mitgeteilt, nicht zur Verfügung zu stehen, mit AEK-Athen-Legionär Jürgen Macho (Netzhautentzündung) fällt ein weiterer Tormann aus. Außerdem fehlen Ümit Korkmaz (Mittelfußknochenbruch), Martin Harnik (Bänderverletzung) und Franz Schiemer (Fersenbeinverletzung). Bereits am Sonntag wurden Marko Stankovic (Sturm Graz) und Keeper Andreas Schranz (Austria Kärnten) nachnominiert, am Montagvormittag erhielt auch Erwin Hoffer den Marschbefehl zum Team-Hotel Hilton Vienna Danube.
Teamspieler nur Ersatz
Verschärft wird die Personalmisere noch
dadurch, dass Spieler wie Andreas Ivanschitz, Martin Stranzl und Rene
Aufhauser zuletzt bei ihrem Clubs fast immer nur Zuschauer waren, auch die
Einsatzminuten von Sebastian Prödl und Jürgen Säumel bewegen sich auf
überschaubarem Niveau - kein Wunder also, dass es Jan Kocian die
Sorgenfalten auf die Stirn treibt. "Es ist traurig, wenn man über so viele
Ausfälle reden muss und noch dazu einige Spieler im Kader hat, die am
Wochenende wenig oder gar nicht gespielt haben", meinte der slowakische
Assistent von Teamchef Karel Brückner.
Kocian sieht's positiv
Der 50-Jährige war aber auch bemüht, der
Absageflut positive Seiten abzugewinnen. "Für den einen kann das Pech sein,
für den anderen Glück. Die jungen Spieler können nun ihre Stärke zeigen, sie
haben die Chance, sich zu präsentieren." Ähnlicher Meinung war auch der
zweite Teamchef-Assistent Andreas Herzog. "Jammern nützt jetzt nichts. Wir
müssen uns auf diese Leute konzentrieren, die da sind, und das Beste daraus
machen. Die Neuen müssen zeigen, was sie können."
Wie fit sind Teamkicker?
Wenn es sich bei den Verletzungen jener
Kicker, die am Montag absagten, auch nur um kleine Blessuren handelt -
mangelnde Absicht wollte der ÖFB-Rekordteamspieler den "Angeschlagenen"
nicht unterstellen, sondern meinte nur diplomatisch: "Die Verletzungen sind
ja nicht so schwer. Ich hoffe, dass sie alle am Wochenende wieder spielen
können." Einen kleinen Seitenhieb konnte sich der Wiener aber nicht
verkneifen. "Jeder Spieler muss sich fragen, ob er in der
Herbst-Vorbereitung so viel getan hat wie vor dem Jahrhundertereignis EURO
2008."
Versöhnlicher Abschluss
Trotz aller Ausfälle hofft Herzog
gegen die Türkei auf einen versöhnlichen Abschluss eines im Endeffekt
verkorksten Länderspieljahres 2008. "In den letzten drei Spielen haben wir
nicht die Leistung gebracht, die wir uns gewünscht hätten. Gegen die Türkei
können wir jetzt einiges gutmachen. Auch wenn das nur ein Freundschaftsspiel
ist, ist es von großer Bedeutung", betonte der Wiener.
Okotie steht vor Teamdebüt
Durch den Ausfall von Janko
dürfte Debütant Rubin Okotie gleich von Beginn an stürmen. "Wir erkennen
sein Potenzial, aber er muss sich noch weiter verbessern", sagte Herzog über
den Austria-Stürmer, der über die Seiten Unterstützung von Andreas Hölzl und
Marko Stankovic - ebenfalls ein Neuling - bekommen dürfte. Auch Goalie
Michael Gspurning wird zu seinem ersten Länderspiel-Einsatz kommen, als
weitere Fixstarter gelten Christoph Leitgeb und Andreas Ibertsberger.