Austria-Kapitän musste wegen Knieproblemen seine Karriere beenden.
Betrübte Gesichter gestern bei der Austria. Beim Vormittags-Training teilte Coach Karl Daxbacher den Spielern den Rücktritt von Milenko Acimovic mit (ÖSTERREICH berichtete). Die Vereinsführung hatte der Slowene schon am Dienstag über seine Entscheidung informiert. „Ein schwerer Schlag“, sagte AG-Vorstand Thomas Parits. Acimovic zeigte auch in der schweren Stunde Größe, löste seinen Vertrag auf anstatt ihn auszusitzen und abzucashen. „Hut ab“, zollte Parits Respekt. Nächsten Mittwoch wird der 33-Jährige beim Heimspiel gegen Salzburg verabschiedet.
Mit Tränen in den Augen gab ,Mile‘ sein Abschiedsinterview.
ÖSTERREICH: Milenko Acimovic, sie kämpfen schon lange mit Knieproblemen, aber der Rücktritt zu diesem Zeitpunkt kommt doch für viele überraschend.
Milenko Acimovic (33): Es kommt auch für mich alles etwas überraschend. Ich kämpfe seit fünf Monaten mit dieser Verletzung, habe alles probiert, aber es geht einfach nicht mehr. Mein Kopf will, aber mein Körper sagt etwas ganz anderes. Beim Aufwärmen im Hanappi-Stadion gegen Rapid habe ich wieder Schmerzen gespürt. Es macht einfach keinen Sinn mehr.
ÖSTERREICH: Sind die Schmerzen zu groß?
Acimovic: Mein Knie schwillt bei geringer Belastung sofort an. Ich konnte nur noch mit schmerzstillenden Tabletten und Injektionen morgens aufstehen und trainieren. Jetzt habe ich mich dazu entschlossen, dass ich das nicht mehr will. Ich kann der Mannschaft nicht mehr helfen. Ich bin nicht mehr gut genug für den Fußball.
ÖSTERREICH: Es war sicher keine leichte Entscheidung. Wie geht es Ihnen jetzt?
Acimovic: Natürlich bin ich sehr traurig. Ich hatte bei der Austria eine fantastische Zeit. Aber ich konnte einfach nicht mehr so, wie ich das wollte. Ich musste handeln.
ÖSTERREICH: Der Vertrag mit der Austria wurde auf Ihren Wunsch aufgelöst. Sie hätten ihn aber auch aussitzen und weiter abkassieren können ...
Acimovic: Der Verein und die Fans waren immer sehr korrekt zu mir und deswegen haben wir den Vertrag aufgelöst. Ich weiß, dass ich nicht mehr fit werde und will der Austria deshalb nicht länger Geld kosten.
ÖSTERREICH: Sie sind zunächst heim nach Slowenien gefahren. Am Mittwoch werden Sie im Horr-Stadion verabschiedet. Was wollen Sie in Zukunft machen?
Acimovic: Das weiß ich noch nicht. Aber ich werde dem Fußball in irgendeiner Form erhalten bleiben.