Turbulenzen in der Südstadt

Admiraner warten noch auf Meisterprämien

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Aufsteiger kommt nicht zur Ruhe. Es geht wieder einmal ums Geld.

Fußball-Bundesliga-Aufsteiger FC Admira schafft es nicht aus den Negativschlagzeilen. Als wäre die Bundesliga-Senat-5-Sitzung am Donnerstag wegen angeblicher Doppelverträge nicht genug, wurde nun auch bekannt, dass einige Kicker der Südstädter noch immer auf ihre Prämie für den Meistertitel in der Erste Liga warten.

Geld soll nächste Woche überwiesen werden
Clubchef Richard Trenkwalder war bemüht, die schiefe Optik geradezurücken. "Die betreffenden Spieler erhalten in der nächsten Woche ihr Geld, das ist so mit ihnen abgesprochen." Medienberichte, wonach die Platzarbeiter, der Zeugwart und die medizinische Abteilung "abgesehen von offenen Löhnen" nicht einmal das Kapital für notwendige Utensilien zur Verfügung haben, dementierte Trenkwalder. "Dafür ist alles bereitgestellt."

Infrastrukturkosten sollen Schuld sein
Den Verzug bei der Prämien-Überweisung begründete der gebürtige Steirer mit zusätzlichen Infrastrukturkosten. "Wir haben gewusst, dass wir das Flutlicht verstärken müssen, aber durch den Platzsturm bei Rapid schreibt die Bundesliga jetzt höhere Investitionen im Sicherheitsbereich vor. Außerdem muss der Fernsehturm erweitert werden."

"Keine finanziellen Schwierigkeiten"
Dennoch bestreitet Trenkwalder, dass sich die Admira in finanziellen Schwierigkeiten befindet. "Wir werden nicht wesentlich höhere Personalkosten haben als im Vorjahr, dafür aber mehr Einnahmen durch Zuschauer und Sponsoren."

Gespräch mit der Mannschaft
Am Mittwoch wird der 63-Jährige der Mannschaft die wirtschaftliche Situation des Vereins näher bringen. "Und da werde ich den Spielern sagen, dass wir alles im Griff haben." Ein clubinternes Sparpaket sei aber unumgänglich. "Wir schauen schon, dass der Verbrauch nicht ins Unendliche geht. Wie jeder Betrieb müssen auch wir sparen", erklärte der Unternehmer.

Erstes Opfer ist der bisherige Teammanager Armin Schiller, der seines Amts enthoben wurde. "In seinem Job war er nicht ausgelastet. Ich habe ihm die Verantwortung für die Stadionverwaltung und Sicherheit angeboten, er überlegt noch", erzählte Trenkwalder.

"Bin kein Mateschitz"
Der Chef eines Personaldienstleistungsunternehmens zeigt sich weit weniger spendierfreudig als andere Geldgeber im österreichischen Fußball. "Ich bin kein Mateschitz oder Stronach, da fehlt eine Dezimalstelle. Salzburg hat ein Budget von 50 Millionen Euro, wir 5 Millionen. Meine Firma hat die Wirtschaftskrise gespürt, da müssen wir uns nach der Decke strecken."

Senatsentscheidung steht an
Vom Fußball will sich Trenkwalder aber nicht zurückziehen. "Das ist eine langfristige marketingtechnische Überlegung, die mit dem Aufstieg voll aufgegangen ist." Diesbezüglich könnte der Bundesliga-Senat 5 am Donnerstag jedoch als Spielverderber auftreten. Sein Strafenkatalog für die Doppelverträge, von denen der "Kurier" berichtete, reicht von einer Geldstrafe bis zu 500.000 Euro über eine Transfersperre bis zu einem Punkteabzug und einem Zwangsabstieg. "Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Aufstieg aberkannt wird. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass alles in Ordnung war", behauptete Trenkwalder.

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