Ajax schlägt Austria 3:0

Früh stören, selbst aktiv werden - dieses Motto hatte Georg Zellhofer seinen Austrianern vor der Auswärtspartie gegen Ajax Amsterdam eingeimpft. Und über weite Strecken der ersten Hälfte hielten sich die Veilchen auch daran. In den ersten Minuten der Partie war die Austria näher am Führungstreffer dran, hätte sogar in Führung gehen MÜSSEN.

Starker Beginn der Austria
Schon nach zwei Minuten startete der flinke Wolfgang Maier einen Sololauf auf der rechten Flanke, seine scharfe Flanke fand in der Mitte aber leider keinen Abnehmer. Vier Minuten später vergab dann Hannes Aigner die sichere Führung: Alleingang von Lasnik auf der linken Seite, Präzisionspass auf den völlig freistehenden Aigner in der Mitte, aber der Doppeltorschütze vom letzten Wochenende verzieht überhastet.

Ajax kommt auf
Damit hatte die Austria vorerst ihr Offensiv-Pulver verschossen, auf der anderen Seite taten sich die Amsterdamer aber ungewohnt schwer: auf den Seiten wurde früh gestört, das gefürchtete Flügelspiel von Ajax früh unterbunden. Blieb den Holländern also nur der Weg durch die Mitte, wo die Austria-Abwehr gut gestaffelt stand. Bezeichnend: den ersten Torschuss gab Ajax erst in der 14. Minute ab - Sneijder schießt aber drüber.

Nach einer halben Stunde legten beide Mannschaften einen Gang zu, das Spiel wurde kurzfristig etwas ruppiger: innerhalb nur weniger Minuten sahen Troyansky und Aigner bei der Austria, bzw. Perez bei Ajax die gelbe karte.

Führung für Ajax
In der 35. Minute die kalte Dusche für die Austria: einmal funktioniert das Flügelspiel der Amsterdamer, Flanke von rechts - Safar kann großartig parieren, aber den Nachschuss verwertet Huntelaar aus kurzer Distanz.

Abseitstor für Austria
Aufregung dann in der 42. Minute: Kopfballtor von Vachousek, Referee Corpodean (Rumänien) gibt den Treffer jedoch wegen Abseits nicht. Die Zeitlupe zeigt: Corpodean lag mit seiner Entscheidung richtig, Vachousek war um einen Schritt zu schnell gestartet.

In der zweiten Hälfte ging es zunächst wieder rustikal los: Huntelaar, mit allen Wassern gewaschen, tritt dem am Boden liegenden Schiemer auf die Brust, sieht aber nicht Gelb. Danach wird wieder Fußball gespielt: Lasnik dribbelt sich an der Toroutlinie durch, seinen Stanglpass kann Ajax-Goalie Stekelenburg nicht bändigen, leider ist kein Austrianer da, der abstaubt.

Doppelschlag entscheidet
Auf der Gegenseite machen die Holländer dann langsam ernst: Eine Perez-Bombe (58.) kann Safar noch entschärfen, in der 65. Minute jedoch die Vorentscheidung: Manucharyan zieht von der Strafraumgrenze ab, Kiesenebner fälscht den Schuss unhaltbar für Safar ab. Drei Minuten später legen die Holländer noch einen drauf: Schiemer lässt den quirligen Huntelaar einmal allein, der hat keine Probleme, vom Fünfer zum 3:0 einzuköpfeln.

Schaulaufen
Mit Ausnahme eines Ajax-Kopfballs an die Latte (85.) war der Rest des Spiels reines Schaulaufen. Die Holländer nahmen langsam das Tempo aus dem Spiel - Schonung für die nächste Meisterschaftsrunde war angesagt. Bei der Austria war nach dem klaren Rückstand der Kampfgeist versiegt und ebenfalls Schonung für die Meisterschaft (Derby gegen Rapid am Sonntag) angesagt.

Die Austria ist damit praktisch aus dem UEFA-Cup ausgeschieden. Gegen Sparta (daheim) und Espanyol (auswärts) müsste die Austria klar gewinnen und zugleich auf Umfaller der anderen Gruppengegner hoffen. Das wird's aber wohl nicht spielen. Nach zwei Spieltagen liegt die Austria jedenfalls abgeschlagen am letzten Tabellenplatz. Nächter Auftritt der Veilchen: am 30. November daheim gegen Sparta. Am Spieltag davor sind die Wiener spielfrei.

Waregem siegt weiter
Im Parallelspiel setzte sich Zulte Waregem, das am ersten Spieltag die Austria in Wien demütigte, daheim gegen Sparta Prag klar mit 3:1 durch. Die Tore für die Belgier erzielten Roussel (4.), Meert (17.), Sergeant (63.). Für Prag war Lustrinelli in der 85. Minute erfolgreich.

Ajax - Austria 3:0 (1:0)
Tore: Huntelaar (35., 68.), Manucharyan (65.)
Gelbe Karten: Perez, Stam, Gabri bzw. Troyansky, Aigner

Ajax: Stekelenburg - Heitinga, Stam, Grygera, Emanuelson - Gabri, Maduro (57./Manucharyan), Sneijder (79./Vertonghen), Perez - Huntelaar, Rosales (46./De Mul)

Austria: Safar - Ertl, Tokic, Schiemer, Troyansky - Mair (87./Wimmer), Kiesenebner, Blanchard, Lasnik - Vachousek (82./Metz) - Aigner (66./Wallner)

Tabelle der Gruppe F
1. Zulte Waregem 6 Punkte/2 Spiele
2. Ajax Amsterdam 3/1
3. Espanyol Barcelona 3/1
4. Sparta Prag 0/2
5. Austria Wien 0/2