Im Halbfinale durfte ÖFB-Jungstar ran - auch im CL-Finale?
David Alaba hat es am Dienstag beim 3:0 des FC Bayern in Lyon als erster Österreicher seit Wolfgang Feiersinger 1997 mit Borussia Dortmund auf einen Semifinal-Einsatz in der Fußball-Champions-League gebracht, und so wie dem Salzburger gelang auch dem "Münchner" der Einzug ins Endspiel. "Ich habe das noch gar nicht realisiert. Mit 17 Jahren in ein Champions-League-Finale aufzusteigen, ist ein Wahnsinn", jubelte der Wiener, der in der 79. Minute für Bastian Schweinsteiger eingewechselt worden war.
Vom Finaleinzug überzeugt
Alaba hatte schon vor dem
souveränen Sieg der Münchner wenig Zweifel am Weiterkommen. "Ich habe
gewusst, welche Qualität wir haben und dass wir im Finale sein werden, wenn
wir unsere Stärken ausspielen. Jetzt können wir Geschichte schreiben",
meinte der ÖFB-Internationale, dessen Club in dieser Saison drei Titel
(Champions League, Meisterschaft, DFB-Cup) holen könnte.
Auf Lieblingsposition gespielt
Im Gegensatz zu seiner Premiere in
der Königsklasse bei der 2:3-Auswärtsniederlage im Viertelfinal-Rückspiel
gegen Fiorentina, wo er links in der Viererkette agierte, kam Alaba diesmal
auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld zum Einsatz. Dies hätte
sich zwar aufgrund der Personalsituation so ergeben, meinte der Linksfuß,
"aber Trainer Van Gaal weiß auch, wo ich mich am wohlsten fühle".
"Erholung" bei den Amateuren
Der Niederländer hatte
Alaba nach dessen folgenschweren Patzern beim 1:2 gegen Eintracht Frankfurt
am 20. März einige Wochen wieder bei den Amateuren spielen lassen, nun
schaffte der Ex-Austrianer den Weg zurück in den Profi-Kader, allerdings
auch begünstigt durch die Ausfälle von Franck
Ribery, Danijel Pranjic und Anatolij Timoschtschuk.
Schicksal wie Feiersinger 1998?
Während Ribery im Finale gesperrt
ist, werden Pranjic und Timoschtschuk im Estadio Bernabeu von Madrid wieder
dabei sein, weshalb die Gefahr besteht, dass Alaba ein ähnliches Schicksal
wie Feiersinger widerfahren könnte - Österreichs Libero bei der WM 1998
musste beim Endspiel-Triumph 1997 gegen Juventus auf der Tribüne Platz
nehmen.
Kein ÖFB-Einsatz gegen Kroatien
"Ich hoffe schon, dass ich
beim Finale im Kader bin, aber sicher ist es nicht", gab der dreifache
Teamspieler zu. Auf seinen vierten Auftritt in der ÖFB-A-Auswahl muss Alaba
wohl noch länger warten. Am 19. Mai testet Österreich in Klagenfurt gegen
Kroatien, drei Tage später folgt der Champions-League-Finalauftritt der
Bayern, die Alaba nicht für das Länderspiel abstellen müssen.