Gruppe C

Algerien in der Außenseiter-Rolle

"Schande von Gijon" verhinderte 1982 Aufstieg in zweite Gruppenphase.

Nach 24 Jahren Pause ist Algerien wieder Teilnehmer an einer Fußball-WM-Endrunde und deshalb krasser Außenseiter in der Gruppe C mit Ex-Weltmeister England, USA und Slowenien. Dabei hätten die "Wüstenfüchse" gleich bei ihrer ersten Weltmeisterschaft 1982 in Spanien Geschichte schreiben können. Nur die "Schande von Gijon" verhinderte damals den erstmaligen Aufstieg einer afrikanischen Mannschaft in die zweite WM-Turnierphase.

Höhepunkt
Vier Jahre nach dem legendären 3:2-Sieg von Österreich über Deutschland in Cordoba sorgten die Erzrivalen in der asturischen Industriestadt für einen unrühmlichen Höhepunkt der WM-Geschichte. Das ÖFB-Team hatte Chile (1:0) und Algerien (2:0) geschlagen, die Deutschen mussten unbedingt gewinnen, die Österreicher durften nicht mit mehr als zwei Toren Differenz verlieren, damit beide in die zweite Gruppenphase einziehen konnten. Und so kam es, wie es kommen musste: Deutschland führte im abschließenden Gruppenspiel nach zehn Minuten durch ein Tor von Horst Hrubesch 1:0. Danach tat man einander nicht mehr weh.

"Nichtangriffspakt"
Nicht nur die Algerier, 2:1-Sensationssieger im Auftaktspiel gegen Deutschland und tags zuvor 3:2-Gewinner gegen Chile, waren über diesen "Nichtangriffspakt" empört. Während Österreich und Deutschland dieses "abgekartete Spiel" zum Aufstieg genügte, blieben die Nordafrikaner trotz vier Punkten wegen der schlechteren Tordifferenz auf der Strecke.

Mexiko
Vier Jahre später in Mexiko, als sie bereits vom aktuellen Teamchef Rabah Saadane betreut wurden, glückte den Algeriern nur ein einziges Remis (1:1) gegen Nordirland, bevor sie mit Niederlagen gegen Brasilien (0:1) und Spanien (0:3) sang- und klanglos ausschieden.

WM-Ticket
Ein ähnliches Schicksal droht dem Team von Afrikas zweitgrößtem Staat, das erst durch einen 1:0-Erfolg im geschichtsträchtigen Entscheidungsspiel in Khartum (Sudan) über Ägypten das WM-Ticket gelöst hat, auch diesmal. Saadane ist sich dieser Ausgangslage bewusst und wertete deshalb schon das Antreten in Südafrika als Riesenerfolg. "Dank dieser Qualifikation kehrt unser Land auf die Weltbühne des Fußballs zurück", erklärte der 64-Jährige, hofft aber insgeheim natürlich auf eine ähnliche Sensation wie vor 28 Jahren.

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